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GEPASA

Die subjektiv wahrgenommene Attraktivität einer Region ist dadurch bedingt, wie die Lebensqualität von den Einwohner:innen wahrgenommen wird. Mit steigender Lebensqualität und Attraktivität einer Stadt oder Region wächst auch der Zuzug in die Gegend, während gleichzeitig der Wegzug abnimmt. Die Ansiedlung von Gewerbe und Kulturbetrieben ist eine fast schon logische Folge. Gesundheit und eine kontinuierlich sichergestellte, wohnortnahe Gesundheitsversorgung und Daseinsvorsorge sind nachweislich Voraussetzungen für eine hohe wahrgenommene Lebensqualität. Es ist daher zentral für die Organisation der Gesundheitsversorgung und für die regionale Entwicklung in Sachsen als Ganzes, sowohl die Wahrnehmung der Gesundheits-versorgung durch die Bevölkerung als auch deren Wünsche und Anforderungen an das Gesundheitssystem (d.h. ihre Gesundheitsversorgungsziele) möglichst gut zu kennen. Diese werden aktuell jedoch nicht systematisch erfasst und damit bei der Versorgungsplanung nicht berücksichtigt.

Projektziele

Ziel des geplanten Projekts ist es daher, das erste Gesundheitspanel für Sachsen aufzubauen, in dessen Rahmen repräsentativ ausgewählte Bürger:innen in regelmäßigen Intervallen zu folgenden Themen befragt werden sollen:

  • wahrgenommener Gesundheitszustand
  • wahrgenommene Krankheitslast, insbesondere durch chronische Krankheiten
  • wahrgenommene Qualität der Gesundheitsversorgung und Erwartungen an dieselbe

Projektablauf

In einer gewichteten Stichprobe werden 15.000 Personen aus der Allgemeinbevölkerung in Sachsen zufällig ausgewählt. Zunächst sollen 48 Gemeinden und Stadtteile aus allen Groß- und Mittelstädten in Sachsen zufällig ausgelost werden. Anschließend wird eine zufällige Stichprobe von Personen je Gemeinde oder Stadtteil gezogen. Die Stichprobengröße entspricht einem erwarteten Rücklauf von 15 % und damit einer erwarteten Anzahl von ca. 2.200 Teilnehmenden. Die Stichprobe wird so angelegt sein, dass Stadt-Land-Vergleiche möglich sein werden. Zudem wird die Altersgruppe 65+ bei der Stichprobenziehung stärker vertreten sein als in der Gesamtbevölkerung, da in dieser Gruppe mit der höchsten Nicht-Teilnahme gerechnet wird. Stimmen die zufällig ausgewählten Personen der Teilnahme zu, erhalten sie mindestens alle zwei Jahre eine Einladung zur Teilnahme an einer Befragung.

Datenschutz

Zur Wahrung des Datenschutzes und der Ethik wurden die Datenschützerinnen der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden, die sächsische Landesdatenschützerin und die Ethikkommission der TU Dresden hinzugezogen. Die Datenauswertung erfolgt stets pseudonym, also in Unkenntnis personenbeziehbarer Daten. Die zur Kontaktaufnahme notwendigen persönlichen Daten der Teilnehmenden (Namen, Alter und Adresse) werden von der Treuhandstelle der TU Dresden (Leitung Philipp Heinrich, https://tu-dresden.de/med/mf/forschung-internationales/forschungsunterstuetzung/unabhaengige-treuhandstelle) verwaltet.

Auswertung der Panelerhebung

Die Ergebnisse der Panelerhebungen sollen genutzt werden, um gemeinsam mit den verschiedenen Akteuren der sächsischen Versorgungsplanung, etwa den Sächsischen Gesundheitsämtern, der Sächsischen Landesärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsens, spezifische regionale Gesundheitsversorgungsziele für Sachsen abzuleiten. Damit sind definierte Ziele etwa zur Verfügbarkeit von Ärztinnen und Ärzten gemeint, die in einem definierten Zeitraum erreicht werden müssen, um eine wohnortnahe, qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen. Außerdem soll das Panel auch prototypischen Charakter für andere Bundesländer haben.

Unterstützung

Das Projekt wird unterstützt von der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden, dem Amt für Gesundheit und Prävention der Stadt Dresden und der Sächsischen Landesärztekammer.

Projektleitung

Prof. Dr. Jochen Schmitt MPH

Prof. Dr. Markus Kösters

Dr. Lorenz Harst

Dr. Tina Haase

Projektkoordination

Lilly Rüthrich

Christiane Hilbig

Zentrum für evidenzbasierte Gesundheitsversorgung

Zweigstelle Chemnitz

Telefon: 0371 33335320