Benutzerspezifische Werkzeuge

BMG-Gutachten zum Datenlinkage

BMG-Gutachten zum datenschutzkonformen Linkage von Daten der Gesundheitsversorgung und Studiendaten veröffentlicht

Daten aus der Gesundheitsversorgung wie beispielsweise Routinedaten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Routinedaten) und Daten medizinischer Register wie z.B. Krebsregister sind international bereits eine sehr wichtige Ressource für die evidenzbasierte Verbesserung der Qualität, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit der Gesundheitsversorgung. Wissenschaftlicher Goldstandard ist die Verknüpfung von Daten unterschiedlicher Quellen, was aber in Deutschland aufgrund einer sehr strengen Auslegung des Datenschutzes selten umgesetzt werden kann.

In der Pandemie wurde dies besonders deutlich, da die Krisenfestigkeit der medizinischen Versorgung wesentlich von der raschen Verfügbarkeit von Versorgungsdaten abhängt. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) Experten der TU Dresden, Universität Würzburg, Universität zu Köln und Universität Greifswald beauftragt, ein Gutachten zum Thema datenschutzkonformes Linkage von Krankenkassendaten mit Studiendaten zu erstellen. Das Gutachten wurde nun veröffentlicht und kann hier kostenfrei bezogen werden:

gesamtes Gutachten

Zusammenfassung des Gutachtens

Beispielhaft erarbeiteten die beauftragten Gutachter, Prof. Dr. Jochen Schmitt*, Dr. Peter Ihle**, Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann***, Prof. Dr. Jens-Peter Reese**** und PD Dr. Olaf Schoffer*, ausgehend von den bei Erstellung des Gutachtens geltenden Rahmenbedingungen und den Bedarfen der unterschiedlichen Nutzergruppen, Empfehlungen für eine zukünftige Forschungsinfrastruktur zur sicheren und forschungsfreundlichen Nutzung und Verknüpfung von GKV-Routinedaten sowie medizinischen Registern mit weiteren versorgungsnahen Daten und Studiendaten.

Die erarbeitete Lösung wurde modellhaft für ein Linkage von GKV-Routinedaten mit Daten aus der NAPKON-Kohorten-studie des Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) zur Erforschung der Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten von (Long)COVID erarbeitet. Die Lösung bezieht die Infrastrukturen des NUM und des zukünftigen Forschungsdaten-zentrums Gesundheit am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ein. Die Empfehlungen sind auch auf andere Dateninfrastrukturen übertragbar.

Für das Gutachten wurde die Expertise von Vertreter:innen der Gesetzlichen Krankenversicherung, der Ethik, des FDZ Gesundheit, der Patientenvertretung und der Versorgungsforschung sowie klinische und wissenschaftliche Expert:innen des NUM im Rahmen von Expertenworkshops und schriftlichem Austausch eingeholt und in die Gutachtenempfehlungen integriert. Zudem wurden die Ergebnisse des Gutachtens in einem virtuellen Workshop mit Auftraggeber, Akteuren des FDZ Gesundheit und des BfDI diskutiert. Wir danken allen Beteiligten für Ihren wertvollen Input!

Affiliationen

*Professur für Sozialmedizin und Versorgungsforschung
 Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV)
 Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, TU Dresden sowie
 Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
https://www.ukdd.de/zegv

**PMV forschungsgruppe, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie,
 Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
 an der Medizinischen Fakultät und Uniklinik Köln, Universität zu Köln
https://www.pmvforschungsgruppe.de/

***Abteilungsleitung Versorgungsepidemiologie und Community Health
 Institut für Community Medicine
 Universitätsmedizin Greifswald
https://www.medizin.uni-greifswald.de/versorgungsepidemiologie/

****Professur für Versorgungsforschung und Public Health
 Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie
 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
https://www.med.uni-wuerzburg.de/epidemiologie/