"Sachsen retten Leben": Erfolgreiche fünfte Fortbildungswelle
Dank der Initiative "Sachsen retten Leben" der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie des Universitätsklinikums Dresden und dem Sächsischen Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus wurden bereits über 60% der sächsischen Schulen mit Reanimationsphantomen ausgestattet und so die Ersthelfer von Morgen geschult.
Im Juni 2014 wurde von der Kultusministerkonferenz beschlossen, Erste Hilfe-Trainings in den Unterricht ab der 7. Klasse zu integrieren. Dieser Auftrag wird in Sachsen vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus in Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie umgesetzt.
Unter der Schirmherrschaft von Frau Prof. Dr. Thea Koch konnten – nach einer pandemiebedingten Pause im Jahr 2020 - im Oktober 2021 bereits zum fünften Mal Reanimationsschulungen für Lehrinnen und Lehrer nach dem „Train-the-Trainer“-Prinzip umgesetzt werden. Hierzu wurden an den Standorten Chemnitz, Leipzig und Dresden Fortbildungsveranstaltungen angeboten. Dabei wurden Sachsens Lehrkräfte dahingehend qualifiziert, die einfachen Wiederbelebungsmaßnahmen (Prüfen-Rufen-Drücken) im Unterricht ab der 7. Klasse an geeigneten Lehrplanschnittstellen zu planen und durchzuführen. Neben den theoretischen Grundlagen der Wiederbelebung wurde auch der Umgang mit den in der Schule eingesetzten Übungsphantomen vermittelt. Die Konzepte für die Lehrendenfortbildung und die darauf aufbauenden Schüler*innenkurse hat die Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus entwickelt.
Der Freistaat finanzierte 384 Übungsphantome, von denen jede teilnehmende Schule einen Klassensatz von sieben Phantomen nach der Schulung zugesendet bekommen hat und welche in den Schulen verbleiben.
18 Pädagog*innen aus Ostsachsen wurden am Montag, den 11.10.21 von ehrenamtlich tätigen Ärzt*innen in den Grundprinzipien der Wiederbelebung geschult. Nach einem Grußwort der Klinikdirektorin, Frau Prof. Koch, wurden die theoretischen Grundlagen vermittelt. Anschließend konnten an den vor Ort verfügbaren Übungsphantomen die drei einfachen Schritte PRÜFEN – RUFEN – DRÜCKEN geübt werden. Mit den erworbenen Fertigkeiten kann nun an den teilnehmenden Einrichtungen einmal jährlich eine zweistündige Unterrichtseinheit pro Klasse durchgeführt werden. Hierfür erhalten die Lehrenden eine Präsentation sowie Unterrichtsmaterialien von der Kursorganisation zur Verfügung gestellt.
Am 13.10. und 14.10.21 fanden die Fortbildungen in Chemnitz und Leipzig statt. Dort haben Anästhesist*innen der Zeisigwaldkliniken Bethanien sowie des Universitätsklinikums Leipzig die Pädagog*innen geschult. Im Anschluss an die Veranstaltungen werden diese evaluiert, um sicher sein zu können, dass die Fortbildung eine verlässliche Basis für die später stattfindenden Unterrichtseinheiten in den Schulen darstellt.
Mehr als 70.000 Menschen erleiden deutschlandweit jährlich einen Herz-Kreislaufstillstand. Schon nach 3-5 Minuten entstehen dauerhafte Schäden im Gehirn. Der Rettungswagen benötigt jedoch ca. 9 Minuten, um zu den Patienten zu gelangen. Zurzeit reanimieren lediglich 40% der Laien. Jedes Jahr könnten jedoch 10.000 Leben in Deutschland zusätzlich gerettet werden, wenn jede*r sofort mit der Reanimation beginnen würde. Mit dieser Fortbildung tragen die Verantwortlichen einen kleinen Teil dazu bei, dass mehr Menschen die einfachen Maßnahmen kennen und umsetzen.