Benutzerspezifische Werkzeuge

Uveitis

Die Uveitis (Entzündung der Augenhäute) ist eine Erkrankung, die die verschiedensten Erscheinungsformen aufweist. Sie kann akut auftreten aber auch in einen chronischen langjährigen Verlauf übergehen. Sowohl akute als auch chronische Verläufe können zu schwerwiegenden Veränderungen verschiedener Augengewebe führen, was wiederum das Sehvermögen bedroht.

Eine effektive Diagnostik, eine konsequent durchgeführte Therapie und eine kontinuierliche Betreuung durch den niedergelassenen Augenarzt und Hausarzt oder Internisten sind notwendig.

Kooperation mit den Kinderärzten

Eine interdiziplinäre Zusammenarbeit ist für eine erfolgreiche Therapie unbedingte Voraussetzung. Aus diesem Grunde haben wir einen Schwerpunkttag "Uveitis" in unserer Kindersprechstunde festgelegt, da auch die Rheumasprechstunde der Kinderklinik am Dienstag stattfindet.

Wir können uns so unmittelbar mit unseren Kollegen über den aktuellen Befund und die Therapievorschläge beraten.

Die Kollegen der Kinderrheumaambulanz sind:

Prof. Dr. Manfred Gahr
Dr. med. Christian Hedrich
Dr. med. Barbara Fiebig

In seltenen Fällen ist eine stationäre Behandlung notwendig, z. B. bei schwer verlaufenden Krankheitsformen oder wenn eine Operation notwendig wird. Die Kinder werden auf der Kinderstation KIK-S5 liebevoll betreut. Bei kleineren Kindern unter 6 Jahren können die Mütter (nach Absprache auch Väter) gemeinsam mit den Kindern untergebracht werden und so die ganze Zeit bei ihren Kindern bleiben.

Sprechzeiten

  • Montag - Freitag:     7.30 -13.30 Uhr
  • Dienstag und Donnerstag:    14.00-16.30 Uhr

 Kontakt

Terminvereinbarung
Frau Monique Hanke
Telefon: 0351 458-2102
E-Mail:

Was ist eine Uveitis?

Die Uveitis ist eine entzündliche Erkrankung des Augeninneren, die ihren Beginn in der Gefäßhaut des Auges (Uvea) hat. Die Uvea selbst besteht aus drei anatomischen Strukturen:

  • der Regenbogenhaut (Iris),
    • Die Iris dient als Blende und liegt unmittelbar der Augenlinse auf
  • dem Ziliarkörper (Corpus ciliare),
    • Im Ziliarkörper wird das Kammerwasser gebildet, um einen konstanten Augeninnendruck zu erhalten
  • der Aderhaut (Choroidea)
    • Die Aderhaut versorgt die Netzhautschichten mit Nährstoffen

Die Aderhaut versorgt die Netzhautschichten mit Nährstoffen Je nach dem, welche Struktur von der Entzündung betroffen ist bezeichnet man die Uveitis als

  • vordere Uveitis (Iritis und Iridozyklitis, Uveitis anterior)
  • mittlere Uveitis (Uveitis intermedia)
  • hintere Uveitis (Uveitis posterior)
  • Uveitis aller Abschnitte (Panuveitis)

Diese Zuordnung ist anatomisch gewählt und kann über die Ursache keine endgültige Aussage zulassen. Auch ist es oft nicht möglich, die Einteilung des Krankheitsbildes so klar vorzunehmen.

Welche Ursachen gibt es für die verschiedenen Formen der Uveitis?

Das Wissen über die Ursachen von Uveitiden ist noch begrenzt. Eine klare Zuordnung ist daher oftmals nicht möglich. Häufig entscheidet das Erscheinungsbild über die mögliche und notwendige Diagnostik. Der Augenarzt kann dieses veranlassen. Da in Uveitis- Zentren logischerweise eine größere Anzahl von Patienten gesehen wird, ist es meistens aber sinnvoll gemeinsam eine Beurteilung vorzunehmen.
Auch aus diesem Grund ist eine enge Kooperation zwischen dem universitären Uveitis-Zentrum und dem behandelnden Augenarzt wichtig.
Die Auslöser für eine Uveitis sind vielfältig. Ein Teil der Uveitiden wird durch bakterielle, virale, und parasitäre Erreger oder als Folge derartiger Erkrankungen hervorgerufen. Im letzteren Fall kann ein Krankheitserreger meist nicht mehr nachgewiesen werden. Andere Uveitiden entstehen im Rahmen systemischer Erkrankungen.
Bei einem großen Teil kann jedoch eine auslösende Erkrankung nicht gefunden werden. Es handelt sich dabei um sogenannte Autoimmunerkrankungen. Körpereigene Strukturen - die des Auges - werden vom eigenen Abwehrsystem des Körpers als fremd erkannt und es entstehen die entzündlichen Prozesse der Uveitis.
Die Uveitis erfordert somit einen gezielten diagnostischen Ansatz. Dazu gehören die sorgfältige Befragung des Patienten, die augenärztliche Untersuchung, Blutuntersuchungen, Röntgenuntersuchung der Lunge und Zusatzuntersuchungen in Abhängigkeit vom klinischen Befund. Das Erscheinungsbild der Uveitis -z.B. vordere Uveitis - kann dem Augenarzt einen Hinweis auf mögliche Ursachen geben. Häufig ist eine derartige Zuordnung allerdings schwierig.

Beispiele für bakterielle und virale Erreger, die eine Uveitis verursachen können:
- Borreliose, Herpes simplex-Virus I, AIDS-Virus

Beispiele für Systemerkrankungen, die mit einer Uveitis assoziiert sind:
- Tuberkulose, Sarkoidose, Lues, Rheuma, M. Bechterew

Die breite Abklärung all dieser Erkrankungsursachen ist in der Regel nicht notwendig. Wir stehen Ihnen in unserer Sprechstunde gern beratend zur Seite

Wie wir eine Uveitis erkennbar?

Die Symptome einer Uveitis können unterschiedlich sein und unterscheiden sich je nach der Verlaufsform (akut oder chronisch), aber auch nach der Form der Uveitis (vordere, mittlere oder hintere Uveitis).

Akute Uveitis: Der Patient hat meisten Schmerzen und ist sehr lichtempfindlich. Das Auge ist äusserlich meist "gerötet". Die Erkrankung klingt nach Behandlung oft rasch ab, kann aber erneut auftreten.

Chronische Uveitis: Eine Uveitis ist als chronisch zu bezeichnen, wenn sie länger als drei Monate besteht. Das Auge zeigt im Gegensatz zur akuten Uveitis weniger starke Symptome. Gemeinsam ist beiden Verlaufformen eine Sehminderung, die oft in Form von Schleiersehen wahrgenommen wird.

Die akute, intermediäre und die hintere Uveitis: Die vordere Uveitis verläuft oft akut und wird aufgrund der Symptome rasch vom Patienten bemerkt. Die intermediäre und posteriore Uveitis haben meistens einen eher chronischen Verlauf. Schmerzen und Rötung des Auges stehen nicht so im Vordergrund. Eine deutliche Sehverschlechterung im Sinne von Unscharfsehen, Schleier- oder Nebelsehen ist auch hier bemerkbar.

Begleiterkrankungen, Folgen einer Uveitis: Durch die entzündlichen Veränderungen der Augengewebe kann es zu Veränderungen benachbarter Augenstrukturen kommen, obwohl hier keine Entzündung vorliegt. Diese Begleiterkrankungen sind:

Grauer Star (Katarakt): Die Entzündungen des Augeninneren können als Folge zur Eintrübung der Augenlinse führen. Auch diese führt zu Sehverschlechterungen und zu erhöhter Blendempfindlichkeit. Hier muss der Augenarzt die Ursachen unterscheiden, um den Patienten beraten zu können. Der graue Star sollt nur in einem entzündungsfreien Zustand des Auges operiert werden.

Sekundärglaukom: Durch Schädigung des Ziliarkörpers, in dem das Augenwasser produziert wird, kann es zu Augeninnendrucksteigerungen kommen. Langfristig führt dieser grüne Star (Glaukom) zu Schädigungen des Sehnerven und hat Einschränkungen des Gesichtsfeldes zur Folge. Das sekundäre (als Folge der Uveitis) Glaukom muss daher erkannt und behandelt werden.

Verklebungen der Regenbogenhaut: Die fein strukturierte Iris liegt ganz nahe der Augenlinse auf und kann nach Entzündungen mit der Linse verkleben. Die Iris kann dann nicht mehr als "Blende" funktionieren und es kommt zu Sehstörungen, vor allem Blendempfindlichkeit. Diese Verklebungen können operativ beseitigt werden.

Glaskörpertrübungen: Das hintere Auge ist durch den sogenannten Glaskörper aufgefüllt, der aus verschiedenen Eiweissstoffen besteht. Diese können durch die Entzündungen ihre "Strukturen" verlieren und es kommt zu einer Eintrübung des Glaskörpers (Vitreus).

Wenn Medikamente eine Aufhellung der Trübungen nicht mehr bewirken können, kann der getrübte Glaskörper durch eine Netzhautoperation, die sogenannte Vitrektomie entfernt werden. Das Auge ersetzt den Glaskörper im Laufe des Zeit wieder, wenn auch nicht in der ursprünglichen Form.Neue Entzündungen führen dann meistens nicht mehr zu sehr schweren Eintrübungen des Augeninneren.

Das Makulaödem: An der Stelle des schärfsten Sehens (die Makula) kann es zu einer Wassereinlagerung kommen. Dies Folge einer meistens mittleren Uveitis oder einer chronischen Verlaufsform ist schwer zu behandeln und erfordert nicht selten auch eine Operation (Vitrektomie, s. vorigen Absatz). DieEntfernung des Glaskörpers und von eventuell vorhandenen Membranen auf der Netzhaut führen häufig zu einer Besserung. Auch wird die Gabe von Medikamenten direkt in den Glaskörper in letzter Zeit erprobt und hat Erfolge gezeigt.