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Plötzlicher schmerzloser Sehverlust auf einem Auge

Gefäßverschlüsse

Verschlüsse der sehr kleinen, das Auge und hier insbesondere die Netzhaut und den Sehnerven mit Blut versorgenden Gefäße stellen eine akute Bedrohung des Sehvermögens dar, die bedauerlicherweise in einem nicht geringen Teil der Fälle zu einer dauerhaften Sehminderung führen. Alternative Versorgungskreisläufe, die bei einem Gefäßverschluss die Blutversorgung übernehmen könnten existieren meistens nicht.

Die Sinneszellen (Stäbchen und Zapfen der Netzhaut, Nervenfasern des Sehnervens) reagieren sehr empfindlich auf Störungen der Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr bzw. auf einen gestörten Abtransport der anfallenden Abbauprodukte, was sich in einer plötzlichen deutlichen Sehverschlechterung widerspiegeln kann.


Schweregrad und Ausmaß der Sehbeeinträchtigung ist abhängig von der Art des betroffenen Gefäßes [arterielles Gefäß (Arterien – die nährstoffreiches Blut zu den Sinneszellen transportieren), venöses Gefäß (Venen – die nährstoffarmes Blut abtransportieren)], davon, ob es sich um einen Gefäßast oder ein zentral versorgendes bzw. abtransportierendes Gefäß handelt sowie ob das Gefäß für die Versorgung der Netzhaut oder des Sehnerven verantwortlich ist.

 

Was bemerken Sie bei einem Gefäßverschluss?

Eine plötzliche schmerzlose drastische Verschlechterung der Sehvermögens (dabei kann bogenförmig ein Teil, ein Viertel, die Hälfte, bzw. fast das gesamte Gesichtsfeld plötzlich schwarz sein) ist typisch für den Verschluss einer die Sinneszellen der Netzhaut versorgenden Arterie.

Schmerzlose plötzliche schwarze Gesichtsfeldeinschränkungen, die vorwiegend die obere oder untere Hälfte betreffen sind typisch für eine Durchblutungsstörungen des Sehnervens.

Bei einer geringgradigen Störungen im Abtransport (venöser Gefäßverschluss) wird mit unter nur ein plötzlich auftretender Schleier mit mäßiger Sehverschlechterung bemerkt.

Bei wem besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Gefäßverschlusses?

Betroffen sind meist Menschen im höheren Lebensalter. Neben altersbedingten Gefäßveränderungen (Arteriosklerose) spielen ein schlecht eingestellter erhöhter Blutdruck, eine ungenügende Blutzuckereinstellung bei Diabetikern, erhöhte Cholesterinwerte im Blut, Herzerkrankungen (insbesondere bestehende Herzrhythmusstörungen) eine vordergründige Rolle bei der Entstehung von Gefäßverschlüssen. Seltener sind andere systemische Allgemeinerkrankungen (z.B. entzündliche Gefäßveränderungen).

Kündigt sich ein Gefäßverschluss an?

In den meisten Fällen leider nicht!
Es gibt jedoch Ausnahmen. Hier bemerken Patienten im Vorfeld kurzzeitige Störungen des Sehvermögens – „für einige Minuten wird auf einem Auge plötzlich nichts mehr gesehen“ – das Sehvermögen erholt sich jedoch danach wieder völlig. Hierbei kann es sich bereits um ausgeprägte, jedoch nur kurzzeitig bestehende Durchblutungsstörungen handeln. Bereits wenn Sie solche Sehstörungen feststellen sollten Sie einen Augenarzt konsultieren. Gemeinsam mit dem behandelnden Hausarzt, der mögliche Risikofaktoren behandeln sollte, kann möglicherweise ein bevorstehender Gefäßverschluss mit bleibender Beeinträchtigung des Sehvermögens verhindert werden.

Wie sollte ich mich Verhalten, wenn ich Symptome eines Gefäßverschlusses (plötzlicher Sehverlust eines Auges) bemerke?

Sofort einen niedergelassenen Augenarzt/Notdienst aufsuchen.
Die sehr empfindlichen Sinneszellen überstehen eine komplette Unterbrechung der Blutversorgung nur wenige Stunden (6h). Länger dauernde Durchblutungsstörungen können zu einer bleibenden Schädigung der Sinneszellen und damit zu einem bleibenden Sehverlust führen.

Welche Maßnahmen ergreift der Augenarzt?

Ziel ist es möglichst schnell die Durchblutung des verschlossenen Gefäßes wiederherzustellen bzw. die Nährstoffversorgung der Sinneszellen der Netzhaut und der Nervenfasern des Sehnervens zu optimieren. Dies erfolgt u.a. durch Senkung des Augendruckes, durchblutungsfördernde Infusionen, ggf. Aderlässe, Suche und Einstellung bestehender Risikofaktoren (Blutdruck, Blutzucker, Herzrhythmusstörungen), Ausschluss ggf. Therapie anderer ursächlicher Erkrankungen.
In Abhängigkeit vom vorliegenden Befund ist eine stationäre Aufnahme zur Durchführung der Therapie notwendig.
Engmaschige Nachkontrollen (ggf. Laserbehandlungen) zur Vermeidung nachfolgender Komplikationen (überschießende Gefäßneubildungen, Augendruckerhöhungen) sind besonders bei Verschlüssen venöser Gefäße durch einen niedergelassenen Augenarzt notwendig.

Netzhautablösungen

Netzhautablösungen sind neben den oben ausgeführten Gefäßverschlüssen eine der häufigen Ursachen für eine plötzliche schmerzlose Sehbeeinträchtigung auf einem Auge.

Welche Funktion hat die Netzhaut? / Was ist eine Netzhautablösung?

In der Netzhaut befinden sich die für die Bildentstehung verantwortlichen Sinneszellen (Stäbchen und Zapfen) des Auges. Die Netzhaut gehört zu den hinteren Augenabschnitten und ist tief im Augeninneren lokalisiert. Die Sinneszellen, da sie ständig aktiv sein müssen, um das Bild der uns umgebenden Umwelt zu erzeugen, haben einen extrem hohen Nährstoffbedarf.
Diese permanent benötigten Nährstoffe werden, einerseits durch Gefäße innerhalb der Schicht der Netzhaut zu den Sinneszellen transportiert (Störungen dieses Versorgungsweges – siehe Gefäßverschlüsse) andererseits befindet sich unter der Netzhaut eine äußerst gefäßreiche Schicht (die Aderhaut), welche ebenfalls zur Ernährung der Sinneszellen dient.
Bei einer Netzhautablösung kommt es zu einer breitflächigen Trennung/Abhebung der Netzhaut von der darunterliegenden, sie versorgenden Aderhaut, indem Flüssigkeit zwischen Netzhaut und Aderhaut tritt.

Wie entsteht eine Netzhautablösung?

  • Die häufigste und typischste Ursache für die Entstehung einer Netzhautablösung ist ein (meist kleiner) Defekt (ein kleines Loch oder ein kleiner Riss – siehe auch Prellung des Augapfels) innerhalb der Netzhaut =regmatogene Netzhautablösung
  • Andere Ursachen sind ein kräftiger Zug an der Netzhaut = traktive Netzhautablösung
  • (wie er durch Narbenstränge nach penetrierenden Verletzungen oder bei weit fortgeschrittenen Augenveränderungen bei schwerer Zuckerkrankheit entstehen kann) oder aber durch eine massive Flüssigkeitsansammlung zwischen Netzhaut und Aderhaut =exsudative Netzhautablösung(im Rahmen anderer krankhafter Prozesse am Auge z.B.. Entzündungen oder Tumoren).

Wie entstehen kleine Netzhautlöcher?

Netzhautlöcher entstehen zumeist in den peripheren Randbereichen der Netzhaut. Dort befinden sich z.T. Areale (gittrige Netzhautdegenerationen) einer anlagebedingten Verdünnung der Netzhaut, wobei hier Personen mit einer höheren Kurzsichtigkeit (Brillengläser sind stärker als – 4 Dioptrien) etwas stärker gefährdet sind.

Auch vorausgegangenen Augenverletzungen (Prellung, schwerere Fremdkörperverletzung) aber auch stattgehabten Augenoperationen können zu einer lokalen Schädigung der Netzhaut mit Entstehung von Netzhautlöchern und letztlich zu einer Netzhautablösung führen.
Nicht jede Netzhautverdünnung führt jedoch zwangsläufig zu einem Netzhautloch und nicht jedes Netzhautloch führt zwangsläufig zu einer Netzhautablösung. Ein weiterer wichtiger Faktor für die Entstehung einer Netzhautablösung bildet der das Augeninnere ausfüllende sogenannte Glaskörper und ein diesen Glaskörper umgebendes feines Häutchen (Glaskörper-Grenzmembran).
In jungen Jahren ist der Glaskörper ein homogenes Gelee, das feine Häutchen liegt der Netzhautöberfläche an. Im fortgeschrittenem Lebensalter (etwa zwischen dem fünfzigsten und sechzigsten Lebensjahr) „verflüssigt sich der Glaskörper und das feine Häutchen löst sich von der Netzhautoberfläche ab. In Bereichen verdünnter oder vorgeschädigter Netzhaut (bzw. in Bereichen in denen eine festere Verbindung zur Netzhaut besteht) können im Rahmen dieses Ablösungsprozesses (Ablösung des feinen Häutchens von der Netzhautoberfläche = Abhebung der Glaskörper-Grenzmembran) kleine Löcher in die Netzhaut „gerissen“ werden.
Fließen dann verflüssigte Anteile des Glaskörpers über das entstandene Loch unter die Netzhaut, entsteht eine regmatogene Netzhautablösung.

Wie bemerken Sie eine Netzhautablösung?

Ausdruck des vorbeschriebenen Zuges an der Netzhaut (im Rahmen der Ablösung der Glaskörper-Grenzmembran) können im Dunkeln plötzlich auftretende Lichtblitze sein. Sie sind noch kein Ausdruck einer Netzhautablösung und können auch bei unkompliziert und ohne Schaden ablaufender Abhebung der Glaskörper-Grenzmembran auftreten. Treten zu den Lichtblitzen (oder unabhängig von ihnen) plötzlich viele kleine schwarze Punkte auf („wie eine Art Russregen“) bzw. entsteht ein größerer sich bewegender schwarzer Punkt, kann dies Ausdruck eines entstandenen Netzhautloches (Foramen) sein.
Wie bereits erwähnt, ist ein Netzhautloch nicht gleichbedeutend mit einer Netzhautablösung. Es besteht aber eine deutliche Gefahr für die Entstehung einer Netzhautablösung!
Bereits beim Auftreten von Lichtblitzen, in jeden Fall beim Erscheinen von Russregen, Russschwaden, sollte der Augenhintergrund (mit weitgestellter Pupille) bis in die äußersten Randbereiche durch einen Augenarzt kontrolliert werden.
Ausdruck einer sich entwickelnden Netzhautablösung ist eine mehr oder weniger schnell voranschreitende schwarze Wand (ähnlich einem dunklen Vorhang, der sowohl von oben, unten rechts oder links kommen kann). Zu Beginn ist das Sehen durch die schwarze Wand nur in den Randbereichen gestört (dort befinden sich zumeist die ursächlichen Netzhautlöcher, von dort beginnt die Netzhautablösung und setzt sich zum Zentrum fort).
Erreicht die Netzhautablösung das Sehzentrum (Makula) kommt es zu einer plötzlichen sehr ausgeprägten Sehminderung (z.T., wenn die gesamte Netzhaut abgelöst ist, kann nur noch Lichtschein auf dem betroffenen Auge wahrgenommen werden).
Teilweise werden die eigentlich recht typischen Symptome erst sehr spät vom Patienten bemerkt. Grund hierfür ist, dass das Bild unserer Umgebung, welches wir Sehen, von beiden Augen erzeugt wird. Die Seheinschränkung eines Auges („mit beiden Augen zusammen wird ja noch gut gesehen“) kann so fast unbemerkt bleiben. Besonders, wenn zunächst nur Randbereiche und noch nicht das Sehzentrum betroffen ist.
Daher ist es ratsam, insbesondere bei Symptomen wie bestehende Lichtblitze, bewusst jedes Auge einzeln (Abdecken des anderen Auges) auf eine Einschränkung im Gesichtsfeld (schwarze Wand) zu prüfen. 
Wird eine beginnende schwarze Wand bemerkt, ist eine umgehende Vorstellung beim Augenarzt erforderlich.
Bestätigt sich der Verdacht der Netzhautablösung erfolgt eine stationäre Einweisung zur operativen Behandlung mit dem Ziel der Wiederanlage der Netzhaut.

Welche Möglichkeiten zur operativen Wiederanlage der Netzhaut gibt es?

Die zwar symptomatisch (mit Blitzen) sonst aber unkompliziert ablaufende Ablösung der Glaskörper-Grenzmembran ist beobachtungs- jedoch nicht therapiebedürftig.
Sind durch die Abhebung der Glaskörper-Grenzmembran kleine Löcher in der Netzhaut entstanden, die Netzhaut selbst ist jedoch noch anliegend, muss durch den behandelnden Augenarzt bzw. die Augenklinik entschieden werden, wie groß (in Abhängigkeit von der Größe, der Anzahl, der Form, der Lokalisation der Netzhautlöcher bzw. zusätzlich bestehende Veränderungen) die Gefahr für eine Netzhautablösung ist und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um durch eine ausreichend Stabilisierung der Netzhaut die Gefahr einer Netzhautablösung zu minimieren.
Hier kommt neben einer engmaschigen Kontrolle (bei winzigen runden kaum gefährlichen Löchern), eine Umstellung des Netzhautloches mit Laserherden in Frage. Die Laserherde führen zu kleinen Narben, die die Netzhaut mit der darunterliegenden Schicht sozusagen „verschweißt“. Es wird also eine festere Verbindung im Bereich des Loches geschaffen, was eine Netzhautablösung verhindern kann. Diese Laserbehandlung wird ambulant durchgeführt. Man kann als am selben Tag wieder nach Hause gehen. Wichtig ist jedoch, dass die Laserherde ihre Festigkeit erst nach einigen Tagen entwickeln (nach Ausbildung der kleinen Narben) bis dahin sollten keine körperliche Anstrengungen erfolgen.
Für andere – operative - Eingriffe zur Sicherung der Netzhaut ist eine stationäre Aufnahme erforderlich. Dies kann durch sogenannte „Kälteherde“ (führen ebenfalls zu einer etwas breitflächigeren Narbenbildung) oder durch eindellende oder kombinierte Operationen erfolgen.
Ist die Netzhaut abgelöst, ist in jedem Fall eine operative stationäre Behandlung notwendig. Die Wahl der möglichen verschiedenen Operationsmethoden (eindellende Operationen, Kälteherde, Entfernung des Glaskörpers, Endotamponade bzw. deren Kombination) richtet sich nach dem Ausmaß, der Lokalisation des Netzhautloches, Voroperationen, zusätzliche Augenerkrankungen bzw. dem Zeitintervall seit wann die Netzhautablösung bereits besteht. Nach erfolgreicher operativer Wiederanlage der Netzhaut ist es von äußerster Bedeutung für mindestens 6-8 Wochen größere körperliche Anstrengung zu meiden. Die Netzhaut benötigt einige Zeit sich wieder ausreichend zu stabilisieren, andernfalls besteht die Gefahr einer erneuten Ablösung der Netzhaut.

Prognose einer Netzhautablösung?

Ist das Sehzentrum (Makula) bereits abgelöst, kann auch nach operativer Wiederanlage der Netzhaut die Sehleistung des Auges nicht wieder voll hergestellt werden. (Die zentralen Sinneszellen reagieren äußerst empfindlich auf Unterbrechungen der Nährstoffzufuhr sie werden durch die (wenn auch nur vorübergehende) Versorgungsstörung unwiderruflich (irreparabel) geschädigt.
Bei beginnenden Netzhautablösungen (bei denen zunächst nur periphere Randbereiche betroffen sind) die frühzeitig erkannt und operativ versorgt werden, ist die Prognose deutlich besser. In diesen Fällen muss es nicht zu einer Minderung der Sehleistung kommen.
Allgemein ist die Prognose, hinsichtlich des Erfolges einer operativen Wiederanlage der Netzhaut (die leider auch heute unter modernen Operationsmethoden noch nicht bei jedem Patienten und auch nicht immer dauerhaft möglich ist), bei schon länger bestehender Netzhautablösung deutlich schlechter, als bei „frischen“ nur wenige Stunden oder ein oder zwei Tage alten Netzhautablösungen.
Daher ist es sehr wichtig die beschriebenen Symptome ernst zu nehmen und sich frühzeitig beim Augenarzt vorzustellen. Nur so kann eine bleibende Sehminderung, welche bis hin zur Erblindung des Auges führen kann, wenn es nicht gelingt die Netzhaut zur Wiederanlage zu bringen, verhindert werden.

Sehnervenerkrankungen

Auch eine Erkrankungen des Sehnerven und der nachgeschalteten Areale des an der Verarbeitung der Sehinformation beteiligten Gehirnes kann zu einem plötzlichen Funktionsverlust auf einem Auge führen.
Neben einer Reihe entzündlicher Erkrankungen (allgemeine Infektionskrankheiten durch Viren, Bakterien, lokale Entzündungen in der Umgebung des Sehnerven, fortgeleitete Erreger anderer Entzündungsquellen (meist im HNO-Bereich aber auch von Entzündungen im Bereich der Zähne etc.) spielen auch schädigende (toxische) Substanzen sowie systemische Erkrankungen, die z.T. durch unsere eigenes Immunsystem hervorgerufen werden, und Durchblutungsstörungen (Gefäßverschlüsse, Infarkte, Schlaganfall ...) als ursächliche Faktoren eine wichtige Rolle.
Bei einem Teil der Patienten kann, trotz intensiver Durchuntersuchung (auch in Zusammenarbeit mit anderen Fachrichtungen) letztlich keine genaue Ursache der Sehnervenentzündung gefunden werden.

Was bemerken Sie bei einer Sehnervenerkrankung?

Typisch ist ein plötzlicher schmerzloser Sehverlust, mit einem meist zentralen, sich nicht bewegenden dunklen Fleck unterschiedlicher Größe oder Ausfällen im Gesichtsfeld, das heißt im Bereich der Sehwahrnehmung außerhalb des gerade fixierten Areals.
Bei einigen Sehnervenerkrankungen kann ein mehr oder weniger ausgeprägtes dumpfes Druckgefühl hinter dem Augapfel bestehen. Extreme Augenbewegungen können auch etwas schmerzhaft sein.
Die genaue Diagnose kann nur durch die Untersuchung des Augenhintergrundes sowie durch weitere Spezialuntersuchungen (bildgebende Diagnostik, Untersuchungen der Funktion des Sehnervens, Gesichtsfelduntersuchung sowie die bereits angesprochene Zusammenarbeit mit anderen Fachrichtungen, um Entzündungsquellen an anderen Organe oder systemische Erkrankungen auszuschließen. Mitunter lassen sich am Auge selbst keine Veränderungen nachweisen.

Wie wird eine Sehnervenerkrankung behandelt?

Eine effektive Therapie muss sich an der Grunderkrankung, welche zu einer Entzündung am Sehnerven geführt hat, orientieren.
Dies kann z.B. eine spezifische antibiotische Therapie (bei bekannten erregerbedingten Entzündungen) oder eine systemische höher dosierte antientzündliche Therapie (wenn es sich um unbekannte bzw. unspezifische oder immunologische Entzündungszustände handelt) sein. Im Falle von Durchblutungsstörungen ist gegebenefalls eine druchblutungsfördernde Therapie notwendig.
Die Behandlung sollte so früh und so spezifisch wie möglich erfolgen (wenn nötig in enger Zusammenarbeit mit anderen Fachrichtungen), um das Ausmaß einer Schädigung der Sehnervenfasern so klein wie möglich zu halten. Daher ist eine frühzeitige Vorstellung beim Augenarzt mit Einleitung einer schnellen und umfassenden Diagnostik ausschlaggebend für die weitere Prognose des Sehvermögens auf dem betroffenen Auge.
Neben einem schnellen und gezielten Handeln, spielt jedoch auch (und zwar noch entscheidender) die zugrunde liegende Erkrankung für die resultierende Sehentwicklung eine wichtige Rolle.
Einzelne Sehnervenentzündungen regenerieren sich (z.T. auch ohne Therapie) ohne eine bleibende Beeinträchtigung des Sehvermögens zu hinterlassen. Schwerwiegendere Sehnervenentzündungen entwickeln (auch über eine Versorgungsstörung am Sehnerven) rasch einen dauerhaften ausgeprägten Sehverlust, der sich auch unter intensiver Therapie nicht mehr bessern lässt.