Bei 100. Regatta 34.500 Euro für Krebspatienten erzielt
Die bundesweit 100. Ausgabe der Regatta „Rudern gegen Krebs“ hat die Erwartungen der Organisatoren übertroffen: Bei der von der Stiftung Leben mit Krebs initiierten Benefiz-Sportveranstaltung starteten am 15. September vergangenen Jahres 103 Teams mit 412 Ruderern. Darunter waren sechs Boote, in denen Krebspatienten um Platz und Sieg ruderten. Dank der von den Teams entrichteten Startgebühren und den wachsenden Sponsorengeldern summierte sich der Erlös der Benefiz-Regatta auf 34.500 Euro. Der Betrag geht an vier Institutionen, die damit Angebote für die Zeit während und nach der Krebstherapie finanzieren. Ziele der Projekte sind eine bessere persönliche Bewältigung von Tumorerkrankungen sowie ein Zuwachs an Lebensqualität. Als Projektkoordinator vor Ort leistete das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden einen großen Beitrag zur Organisation des Events. Ohne das Engagement des Sächsischen Elbe-Regattavereins und seiner Mitgliedsvereine könnte die Regatta jedoch nicht stattfinden. In Gegenwart der Sponsoren übergibt die Stiftung Leben mit Krebs am heutigen Dienstag (15. Januar) den Erlös der Jubiläumsregatta „Rudern gegen Krebs“ und fördert damit therapiebegleitende Programme in Dresden.
Neben dem Kunsttherapieprojekt für krebskranke Kinder des Sonnenstahl e.V. werden durch die Erlöse der Benefiz-Regatta vier vom Dresdner Uniklinikum initiierte Vorhaben unterstützt: Dies sind Yoga-Kurse für Patientinnen mit einer gynäkologischen Krebserkrankung, das Projekt SynErFit der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie sowie vom Präventionszentrum des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) angebotene mit einer Ernährungsberatung kombinierte Kochkurse für Krebspatienten. Neu ist ein vom NCT/UCC getragenes Informations- und Vermittlungsangebot zur Tabakentwöhnung. „Die heute übergebene Spendensumme unterstreicht auf eine ganz besondere Art den Ruf der Dresdner Hochschulmedizin als ein Top-Standort der Krebsmedizin in Deutschland. Sie belegt, dass das Engagement der Ärzte und Wissenschaftler gegen Tumorerkrankungen auch außerhalb des Klinikums-Campus eine große Wertschätzung erfährt“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Uniklinikums: „Mit dem Erfolg der mittlerweile zum achten Mal in Dresden ausgetragenen Benefizregatta haben wir gezeigt, dass wir dem in uns gesetzten großen Vertrauen der Stiftung Leben mit Krebs gerecht worden sind. Denn mit dem Zuschlag für ihre 100. ausgerichtete Benefizregatta standen wir unter einem hohen Erfolgsdruck. Mein besonderer Dank gilt neben den ehrenamtlich tätigen Rudersportlern und den 103 gestarteten Teams den Sponsoren. Besonders hervorheben möchte ich dabei Jürgen Preiss-Daimler, der die Regatta erstmals unterstützte und als Premium-Sponsor einen wichtigen Beitrag zu der jetzt vergebenen Spendensumme leistete.“
Dass der jetzt übergebene Betrag von 34.500 Euro erreicht wurde – das sind immerhin 5.500 Euro mehr als im Vorjahr – liegt auch an den kontinuierlich fließenden Beträgen weiterer Sponsoren. Einige davon wie zum Beispiel die Dresden International University (DIU) oder die Techniker Krankenkasse sind seit der ersten Regatta dabei. Mittlerweile ist aber auch die Drogeriemarktkette „dm“ eine feste Größe unter den Sponsoren. 2018 erstmals dabei ist das Pharmaunternehmen Janssen Cilag. Hinzu kommen diejenigen, die mit Sachspenden oder persönlichem Einsatz am Regattatag selbst für weitere Einnahmen sorgten. Immerhin belaufen sich die Erlöse des Getränkeverkaufs durch den Dresdner Lions Club sowie die Einnahmen aus der Tombola mit 550 gespendeten Sachpreisen sowie der Luftballonaktion auf knapp ein Drittel des jetzt übergebenen Betrags.
Die auf therapeutisches Yoga spezialisierten Physiotherapeutinnen Daniela Reuter (links) und Ina Lautenbach zeigen Patientinnen der Dresdner Uni-Frauenklinik speziell auf ihre Krebserkrankung abgestimmte Übungen. Foto: Uniklinikum Dresden / Marc Eisele
Insgesamt hatten sich 130 Teams um einen Startplatz der 2018er Regatta beworben – ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Deshalb musste erstmals einigen der Teams abgesagt werden, die sich zuletzt gemeldet hatten. Als Trostpflaster haben sie jedoch einen Platz bei der 2019er Benefizregatta sicher. Schließlich an den Start gehen konnten 103 Boote mit 412 Ruderern. Die Erlöse der Benefiz-Regatta kommen ausschließlich therapiebegleitenden Projekten in Dresden zugute, deren Ziel es ist, dass Patienten ihre Tumorerkrankung besser bewältigen können und ein Stück Lebensqualität zurückgewinnen. „Wir freuen uns, dass die Dresdner so erfolgreich wie noch nie die 100. Ausgabe von ‚Rudern gegen Krebs‘ abschließen können. Es ist ein gutes Zeichen, dass es jedes Jahr aufs Neue gelingt, das Interesse der Dresdner an dem Ereignis und damit auch die Erlöse zu steigern. Ich freue mich über das großartige Ergebnis unserer letztjährigen Veranstaltung in Dresden. Die größte Veranstaltung dieser Art in Deutschland kann damit auch hier in Dresden nachweislich zur Verbesserung der Lebensqualität von betroffenen Personen beitragen. Es beeindruckt mich sehr, wie die Dresdner unser Anliegen in ihre Herzen geschlossen haben. Das belegen nicht nur die 34.500 Euro, die die Stiftung heute übergibt, sondern das wachsende Selbstbewusstsein, das Krebspatienten bei dieser Regatta zeigen. Immerhin sechs Patientenboote sind hier im September 2018 gestartet. Ohne die großartige Unterstützung dieser Teams aber auch aller anderen durch die im Sächsischen Elbe-Regattaverein organisierten Vereine wäre das nicht möglich – weder in den vergangenen acht Jahren noch in den hoffentlich vielen, die noch folgen werden“, sagt Klaus Schrott, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Leben mit Krebs. In allen Jahren sind es jeweils mehr als 150 Rudersportler gewesen, welche die Veranstaltung ehrenamtlich als Trainer, Betreuer und Organisatoren unterstützen und so vom ersten Tag an zum Erfolg des Wettbewerbs beitrugen. Der Erfolgskurs von „Rudern gegen Krebs“ wird auch 2019 fortgesetzt: Die nächste Benefizregatta auf der Elbe findet am 14. September statt.
Krebspatienten fitter und stärker für die Kombinationstherapie machen
Um die Lebensqualität von Patienten während der Radiochemotherapie zu verbessern, initiierte die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des Universitätsklinikums Dresden im vergangenen Jahr ein gezieltes Begleitprogramm, das erst durch die Erlöse der Benefizregatta möglich wurde. Von dem 2019 fortgesetzten Projekt SynErFit profitieren Patienten mit Tumoren im Bereich von Kopf, Hals sowie der Speiseröhre. Da diese Krebskranken oft große Probleme bei der Nahrungsaufnahme haben, ist ihr körperlicher Allgemeinzustand zusätzlich zu den Belastungen der kombinierten Therapie oft stark beeinträchtigt. Eine gezielte Ernährungsberatung und Physiotherapie unterstützt die Patienten während der zumeist ambulant erfolgenden Therapie dabei, sich trotz der Einschränkungen besser zu ernähren und aktiver zu werden oder aktiv zu bleiben.
NCT/UCC animiert zu gesundem und ausgewogenem Essen
Um Patienten dabei zu unterstützen, gesünder als vor der Erkrankung zu leben, bietet das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC), das „Aktiv in der Nachsorge“-Programm an. Bei den Angeboten geht es darum, Strategien für eine langfristig gesunde Lebensführung im Alltag zu vermitteln. Die jetzt übergebene Spende trägt dazu bei, über das ganze Jahr verteilt auch 2019 die aus jeweils vier Veranstaltungen bestehenden „Aktiv in der Nachsorge“-Ernährungskurse kostenlos anzubieten. Sie richten sich an Patientinnen und Patienten nach abgeschlossener Krebstherapie, die sich in der Nachsorge befinden. Das Konzept setzt darauf, dass die Betroffenen die Kursabende gemeinsam mit einem Kochpartner durchlaufen, um sich später im Alltag gegenseitig zu motivieren und inspirieren. Ziel des Ernährungsprogramms ist es, die Teilnehmer darin zu unterstützen, sich abwechslungsreicher, gesünder und genussvoller zu ernähren. In den Kursen geht es deshalb nicht nur darum, einen neuen Zugang zu Lebensmitteln und deren Zubereitung zu finden, sondern auch Anstöße zu liefern, den Ernährungsstil Schritt für Schritt auf den Prüfstand zu stellen. Neu aufgenommen wird das Thema der Raucherentwöhnung, das auch für onkologische Patienten entscheidend für die weitere Gesundheit sein kann. In Kooperation mit der Raucherambulanz der TU Dresden ist für 2019 ein Informations- und Vermittlungsangebot zur Tabakentwöhnung geplant.
Kunst verhilft Kindern und Jugendlichen zu neuem Selbstbewusstsein
Der Bereich Pädiatrische Hämatologie und Onkologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Dresden bietet seinen jungen Patienten eine Kunsttherapie an, um neues Selbstbewusstsein aufzubauen und trotz der Therapie selbstbestimmt handeln zu können. Weil solche Angebote nicht von den Krankenkassen finanziert werden, stellt der Sonnenstrahl e.V. seit 2001 den über Spenden abgesicherten Einsatz einer Kunsttherapeutin in der Klinik sicher. Seit 2018 werden hierfür Erlöse aus der Benefiz-Regatta verwendet. Die von ihrer Erkrankung verunsicherten Kinder und Jugendlichen nutzen diese kreativitätsfördernde Therapie als Rückzugsort, denn beim Gestalten können sie sich wieder neu finden. Die Kunsttherapie schafft ihnen so einen Ausgleich dafür, dass sie oft weitestgehend auf Sporttreiben und Toben verzichten müssen. Bei der künstlerischen Arbeit können die Patienten auch für sich herausfinden, was trotz der Belastung durch die Krankheit möglich ist. Im Rahmen ihrer Arbeit sind die Kunsttherapeuten eng in die Abläufe auf den Stationen eingebunden und stehen im Austausch mit Psychologen, Musiktherapeuten, Lehrern, Erziehern und Ärzten.
Therapeutisches Yoga für Krebspatientinnen – gut für Körper und Seele
Ein Teil der Dresdner Erlöse aus der 2018er Benefiz-Regatta fließen in das Angebot der Kurse „Therapeutisches Yoga für Krebspatientinnen“, das damit in diesem Jahr fortgesetzt werden kann. Im vergangenen Jahr sicherten die Fördergelder neun Yoga-Kurse für Brustkrebspatientinnen ab, die drei besonders qualifizierte Physiotherapeutinnen angeboten haben. Von dem jeweils zehn Termine umfassenden Kurstraining profitierten im vergangenen Jahr 68 Patientinnen. In kleinen Gruppen von maximal acht Teilnehmerinnen absolvieren die Frauen wöchentlich eine 90-minütige Übungseinheit. Unter anderem kann Yoga im Rahmen der Tumorbehandlung dazu beitragen, die Symptome von Therapie und Erkrankung zu reduzieren. Dies sind unter anderem Erschöpfung, Übelkeit, Schlafstörungen und eine beeinträchtigte körperliche Verfassung. Neben den physischen Effekten wirken sich diese Aktivitäten auch positiv auf die Psyche aus. Deshalb spielen regelmäßige körperliche Aktivitäten wie therapeutisches Yoga eine wichtige Rolle im Genesungsprozess. Sie geben den Frauen Vertrauen in den eigenen Körper zurück und stärken sie darin, ganzheitlich mit ihrer Erkrankung umzugehen. Künftig stehen diese Kurse für alle Frauen offen, die an einer gynäkologischen Krebserkrankung leiden.