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Tumorrisikosprechstunde Familiärer Brust- und Eierstockkrebs

Herzlich willkommen in unserer Sprechstunde für Familiäre Krebserkrankungen!

Patientenanmeldung

Termine für die interdisziplinäre Betreuung einschließlich ärztlicher Beratung und molekulargenetischer Diagnostik, das strukturierte intensivierte Früherkennungsprogramm und die Beratung im Hinblick auf risikoreduzierende Operationen erhalten Sie über unser Sekretariat. Bitte bringen Sie einen Überweisungsschein Muster 06 sowie Ihre Krankenversicherungskarte zum Termin mit. Das interdisziplinäre Angebot beruht auf einem bundesweit einheitlichen Konzept aller Zentren des Deutschen Konsortiums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs. Es wird über Verträge der „Besonderen Versorgung“ von den meisten gesetzlichen und privaten Krankenkassen getragen.

Wir fragen Sie am Telefon nach Informationen über die Tumorerkrankungen in Ihrer Familie, um festzustellen, ob bei Ihnen möglicherweise eine familiäre Tumorerkrankung vorliegen könnte.


Salwa Steute

  • Tumorrisikosprechstunde Sekretariat

0351 458-2864

Isabell Eichner

  • Tumorrisikosprechstunde Sekretariat

0351 458-2864


Wir betreuen unsere Patienten, Ratsuchenden und Angehörigen gemeinsam mit der Klinischen Genetik und der Radiologie in der Ambulanz im Haus 21, UniversitätsKinder- Frauenzentrum.

So finden Sie uns: Universitätsklinikum Dresden, Haus 21  (Lageplan)

Adresse:
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Fetscherstr. 74
01307 Dresden

Wir benötigen von Ihnen und Ihren Angehörigen in Vorbereitung Ihrer Betreuung eine Vielzahl von Informationen. Dazu schicken wir Ihnen einen Brief zu und bitten Sie, uns die Unterlagen vor Ihrem Termin zurückzuschicken.

Beratung und Analyse

Ärzte der Genetischen Ambulanz erstellen mit Ihnen einen ausführlichen Stammbaum über mehr als 3 Generationen seitens Ihrer Mutter und Ihres Vaters. Wir klären Sie über die genetischen Ursachen und die modernen diagnostischen Möglichkeiten mittels Next Generation Sequencing auf. Ärzte der Gynäkologischen Ambulanz besprechen mit Ihnen alle Ihre Fragen über Präventionsmöglichkeiten bei erhöhtem Erkrankungsrisiko für Brustkrebs- oder Eierstockkrebs oder Gebärmutterkrebs. Auch weitere Tumore wie z.B. Prostatatumore oder andere können zum Krankheitsspektrum gehören.

Sofern bereits eine Genveränderung in der Familie bekannt ist, wird durch eine einfache, gezielte Untersuchung überprüft, ob diese auch bei Ihnen vorliegt.

Informationen zum Familiären Brust- und Eierstockkrebs

Brustkrebs ist die häufigste bösartige Tumorerkrankung bei Frauen. Etwa jede 8.-10. Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Eine familiäre, erbliche Form wird nur bei 5-10% aller Brustkrebsfälle festgestellt. Hinweise darauf sind ein frühes Erkrankungsalter oder doppelseitiges Auftreten, aber auch das Auftreten von Brust- oder Eierstockkrebs bei mehreren Angehörigen entweder in der mütterlichen oder väterlichen Familie.

Genetische Grundlagen des Familiären Brustkrebses

Bei begründetem Verdacht auf familiären Brust- und Eierstockkrebs kann mittels molekulargenetischer Diagnostik nach der ursächlichen Genveränderung gesucht werden. Die beiden bedeutendsten Gene sind BRCA1 und BRCA2 und Veränderungen in einem dieser Gene sind für ca. 15% der familiären Brust- und Eierstockkrebsfälle verantwortlich. Weiterhin sind andere seltene genetisch bedingte Tumorsyndrome bekannt, die auch mit einem erhöhten Risiko für Brust- oder Eierstockkrebs einhergehen. Wir untersuchen deshalb aktuell 94 Gene mit der modernen NGS-Panel-Diagnostik und parallel mit Molekularer Karyotypisierung. Davon werden diagnostisch neben BRCA1 und BRCA2 derzeit die folgenden Gene – ATM, BARD1, BRIP1, CDH1, CHEK2, PALB2, RAD51C, RAD51D, TP53 – auf Mutationen analysiert.  Die Auswertung der übrigen 84 Gene erfolgt im Rahmen von Forschungsprojekten. Auch der Einfluss von Lebensstilfaktoren und hormonellen Einflüssen auf die Erkrankungswahrscheinlichkeit wird untersucht.

Kriterien für den Verdacht auf Familiären Brust- und Eierstockkrebs:

Risikofamilien (mindestens ein Kriterium muss erfüllt sein) Familien mit …

  • mindestens zwei an Brustkrebs erkrankten Frauen, davon eine unter 51 Jahren. (Die Altersgrenze entfällt bei Familien mit drei oder mehr Erkrankten)
  • mindestens einer Erkrankten mit beidseitigem Brustkrebs, davon die erste Erkrankung vor dem 51. Lebensjahr
  • mindestens einer jungen Erkrankten: Brustkrebs unter 36 Jahren.
  •  mindestens einer an Brust- und einer an Eierstockkrebs erkrankten Frau oder einer einzelnen Frau mit Brust- und Eierstockkrebs.
  • mindestens zwei an Eierstockkrebs erkrankten Frauen unabhängig vom Alter.
  • einer Frau mit Eierstockkrebs vor dem 80. Lebensjahr.
  • einer Frau mit triple negativer Brustkrebserkrankung vor dem 60. Lebensjahr.
  • einem männlichen Erkrankten an Brustkrebs und  zusätzlich einer Frau mit Brust- oder Eierstockkrebs.


Sollte bereits eine Genveränderung in Ihrer Familie bekannt sein, führen wir eine gezielte Analyse bei volljährigen Angehörigen durch.

Gesunden und erkrankte Trägerinnen einer krankheitsverursachenden Genveränderungen der BRCA-Gene können an der Lebensstil-Interventions-Studie LIBRE teilnehmen. Weitere Studien, die in unserem Haus angeboten werden, finden Sie HIER

Ablauf für Patientinnen und Ratsuchende

  • Anmeldung ( 0351 458-2864) und Terminvereinbarung bei erfüllten Einschlusskriterien
  • Zusendung von Familieninformationen und Rücksendung an Frau Weise
  • Onkopsychologische Beratung auf Wunsch
  • Erstberatung im Institut für Klinische Genetik (dienstags und donnerstags):
    • wir werden gemeinsam Ihre Stammbaumsituation überprüfen, damit wir auf Grund der aus dem Stammbaum erhobenen Daten und einigen Lebensstilangaben Ihr eigenes Risiko berechnen können; bei erfüllten Indikationen (s.o.) bieten wir die molekulargenetische Testung an
    • Beratung zu Präventionsmöglichkeiten in der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe;
      bei erhöhtem rechnerischem Risiko ist die Teilnahme an einem Intensivierten Früherkennungsprogramm auch ohne krankheitsverursachende Genveränderung bis zum 50. Lebensjahr möglich

Mit Abschluss der genetischen Analysen vereinbaren wir mit Ihnen einen Termin für  ein Beratungsgespräch zur Befunderläuterung und zur Festlegung der weiteren Schritte (z.B. Teilnahme an Früherkennungsprogrammen, risikoreduzierende Operationen, prädiktive Testung der Angehörigen).

Unser Zentrum kooperiert eng mit umliegenden Brustzentren und Gynäkologischen Krebszentren. Im Falle einer Genanalyse durch unsere Kooperationspartner können Sie sich jederzeit zu einer zweiten ausführlicheren und interdisziplinären Beratung an unserem Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs vorstellen. Auf Wunsch sind auch Zweitmeinungen vor geplanten risikoreduzierenden Operationen möglich. Für die Erforschung weiterer genetischer und nicht-genetischer Einflussfaktoren bieten wir Ihnen die Teilnahme an einer Beobachtungsstudie an.

Download Flyer der Tumorrisikosprechstunde Familiärer Brust- und Eierstockkrebs

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Beschwerdemanagement

Für das molekulargenetische Labor der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe ist ein Beschwerdemanagement etabliert. Hinweise, Anregungen und Beschwerden können gern unter folgender E-Mail Adresse eingereicht werden

Leistungsverzeichnis

Die Genetische Diagnostik am UKD ist ein Verbund aus 5 Bereichen an Kliniken und Instituten und dem MVZ am Standort. Die Leistungen des Molekulargenetischen Labors der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe gemeinsam mit dem Institut für Klinische Genetik sind im Leistungsverzeichnis dunkelrot hinterlegt.

Hier finden Sie das Leistungsverzeichnis der gesamten Genetischen Diagnostik am UKD.

Weiterführende Links

Deutsches Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs