Brustkrebsfrüherkennungsmaßnahmen Hodgkin-Lymphom
Brustkrebsfrüherkennungsmaßnahmen nach Hodgkin-Lymphom
Bei Patienten mit Hodgkin-Lymphom im Kindes- und frühen Erwachsenenalter, welche eine Strahlentherapie erhalten haben, werden in der Literatur übereinstimmend erhöhte Raten von Zweiterkrankungen mit bösartigen Tumoren beschrieben. Bei weiblichen Patientinnen wird nach einer Bestrahlung des Brustkorbs zudem über ein erhöhtes Auftreten von sekundären Tumoren der Brust (Mammakarzinome) berichtet.
Auch international wird die Notwendigkeit gesehen, spezifische strukturierte Maßnahmen zur frühzeitigen Erkennung dieser sekundären Mammakarzinome in die langfristige Nachsorge von Frauen, die im Kindes- und Jugendalter zur Behandlung des Hodgkin-Lymphoms im Brustbereich bestrahlt wurden, einzurichten. Bisher existiert für diese Risikogruppe kein strukturiertes Vorgehen.
Aufgrund der Erfahrungen bei anderen Risikogruppen, insbesondere bei Frauen mit erblich bedingtem Brustkrebsrisiko und aufgrund von bestimmten Übereinstimmungen zu diesen (z.B. junges Ersterkrankungsalter, hohe Brustdrüsendichte, gehäuftes beidseitiges Auftreten und eventuell eingeschränkte diagnostische Sicherheit) könnten die diagnostischen Maßnahmen zur Brustkrebsfrüherkennung bei Frauen mit einer familiären Belastung für Brust- und Eierstockkrebs auf klinisch gesunde Frauen nach Hodgkin-Lymphom mit Bestrahlung der Brust im Kindes- und Jugendalter angewandt werden. Im Rahmen der Brustkrebsfrüherkennung an den Zentren des Deutschen Konsortiums für Familiären Brust- und Eierstockkrebs, ist geplant, die jungen Frauen nach Hodgkin-Lymphom in ein Früherkennungsprogramm einzubinden. Es soll eine wissenschaftliche Auswertung hinsichtlich der Häufigkeit des Auftretens von Mammakarzinomen und der Wirksamkeit der Früherkennungsmaßnahmen erfolgen.