FAQ`s
1. Probenmaterial
- Urin
- Respiratorisches Material
- Blutkulturen
- Serum
- Der Patient ist schon antherapiert. Bringt die jetzt entnommene Probe noch ein Ergebnis?
- Umweltproben
2. Labordiagnostik
- Kulturelle Diagnostik
- Serologische Typisierung
- PCR
- Genotypisierung
- Warum haben wir keinen Sequenztyp erhalten?
4. Versand
5. Kosten
6. Adresse
PROBENMATERIAL
Für die Bestätigung einer Legionella-Infektion bietet der Nachweis von Legionella-Antigen im Urin eine schnelle labordiagnostische Methode. Dabei werden hitzestabile Membranstrukturen (LPS) mittels Antigen-Antikörper-Reaktion nachgewiesen.
Kommerzielle erhältliche Kits ermöglichen in der Regel ausschließlich einen Nachweis von L. pneumophila Sg 1 Infektionen. Folglich schließt ein negatives Ergebnis eine Infektion nicht aus.
Als weiterführende Diagnostik bieten wir eine Feintypisierung mittels monoklonaler Antikörper jedoch nur nach Rücksprache an. Für diesen Nachweis ist es jedoch eine ausreichend hohe Antigenkonzentration im Urin notwendig.
Ein positives Ergebnis sollte immer im Zusammenhang mit der klinischen Anamnese betrachtet werden. Wir empfehlen eine weitere Diagnostik aus respiratorischem Patientenmaterial.
Eine Genotypisierung aus Urin ist NICHT möglich.
Für die weiterführende Diagnostik ist die Einsendung von respiratorischem Material notwendig. Dafür eignen sich Bronchiallavage, Bronchialsekret und Sputum (keine Spucke). Ein Nachweis in Rachenabstrichen ist ungeeignet, da Legionellen den unteren Respirationstrakt infizieren.
In besonders schweren Krankheitsverläufen kann es zur Sepsis kommen. Der Nachweis des Erregers in Blutkulturen gelingt jedoch nur in selten Fällen. Für die Bearbeitung von Blutkulturen halten Sie bitte unbedingt Rücksprache mit dem Konsiliarlabor.
Der Nachweis spezifischer Antikörper im Serum hat in der Akutphase keine Bedeutung, da ein Antikörperanstieg erst 10–20 Tagen nach Erkrankungsbeginn im Zweitserum zu erwarten ist.
Der Patient ist schon antherapiert. Bringt die jetzt entnommene Probe noch ein Ergebnis?[PM6]
Ja! Jegliches respiratorische Material ist gut, jedoch sinkt die Nachweisrate erheblich mit dem Zeitpunkt der Entnahme nach Therapiebeginn.
Proben, die mehr als 5 Tage nach Therapiebeginn entnommen wurden, erhalten oft keine oder zu geringe Mengen an verwertbaren Material (Bakterien oder DNS).
Die labordiagnostische Bestätigung und Feintypisierung von Legionellenisolaten aus Umweltproben erfolgt aus bereits angezüchteten Kolonien. Dafür senden Sie uns gern isolierte Kolonien und die Original-Platten des bereits erfolgten Primäransatzes. Die Betrachtung der Originalplatten ermöglicht uns hierbei einen besseren Überblick über das Vorhandensein verschiedener Morphtypen zu erhalten. Eine Primäranalyse aus Umweltproben erfolgt nur nach Absprache.
Die kulturelle Anzucht von Legionellen benötigt 10 Tage (zzgl. Bestätigungstestung) und ist nicht immer erfolgreich.
Die einfachste und schnellste Serogruppentypisierung erfolgt mittels Latex-Agglutination. Dabei ist eine Differenzierung zwischen L. spp., L. pneumophila Sg 1 und Sg 2-14 möglich. Eine genauere Charakterisierung erfolgt unter Verwendung von monoklonalen Antikörpern (mAK) und dem ELISA Verfahren.
Mittels PCR lassen sich L. spp, L. pneumophila, L. pneumophila Sg 1 und mAb 3/1+ Stämme (lag-1 Gen) nachweisen.
Die Genotypisierung (Gesamtgenomsequenzierung und Sequence Based Typing (SBT)) erfolgt aus Kulturisolaten und DNS-Eluaten mit hohem DNS Gehalt (Ct > 33). Dabei werden 7 Sequenzbereiche (flaA, asd, pilE, mip, mompS, proA und neuA) sequenziert und verglichen.
Warum haben wir keinen Sequenztyp erhalten?
Das Verfahren zur Bestimmung des Sequenztyps ist sehr aufwendig. Aus diesem Grund wird er nur im Zusammenhang mit passenden Umweltproben oder nach vorheriger Absprache (E-Mail) bestimmt.
Die klassische kulturelle Anzuchtzeit von Legionellen beträgt 10 Tage. Weiterführende Untersuchungen wie z.B. die Bestimmung der Serogruppe mittels ELISA, oder Genomsequenzierung benötigen mindestens eine Woche. In einigen Fällen ist die Auswertung dieser Untersuchungen nicht eindeutig. Die darauffolgenden Bearbeitungen, mit speziellen Protokollen, benötigen weitere Untersuchungszeit, weshalb eine eindeutige Bearbeitungszeit nicht angegeben werden kann. Bei Rückfragen kontaktieren Sie uns bitte per E-Mail.
Probenmaterial kann ungekühlt per Post an das Konsiliarlabor geschickt werden.
Damit die Proben keinen negativen Einfluss durch lange Lagerungszeiten erhalten, bitten wir darum den Probeneingang bestmöglich zwischen Dienstag und Donnerstag einzuplanen.
Seit dem 1. Januar 2023 müssen Meldetatbestände des Infektionsschutzes (so auch positive Legionella Befunde) mittels DEMIS registriert werden. Um eine lückenlose Dokumentation zu ermöglichen senden Sie uns bitte die probenspezifische DEMIS-Meldungsquittung (letzte Seite der DEMIS-Meldung) bei der Einsendung des Probenmaterials mit.
Die Bearbeitung von Patientenmaterial (Sekundärdiagnostik) ist kostenlos. Bitte senden Sie uns nur Material zur Bestätigung ihrer Primärdiagnostik zu. Material zur Primärdiagnostik gemäß GOÄ in Rechnung gestellt werden.
Die Bearbeitung von Umweltproben ist kostenpflichtig und wird in Rechnung gestellt.
Universitätsklinikum Dresden
Institut für Med. Mikrobiologie und Virologie
Konsiliarlabor für Legionellen
Fetscherstraße 74
01307 Dresden
Legionella.Labor@ukdd.de
Laborleiter
Dr. rer. Medic. Markus Petzold – Leitung Konsiliarlabor
Labor
Susan Wünsche – Technische Angestellte (MTA) - Tel.: 0351 458-16554
Sarah Uhle – Wissenschaftliche Mitarbeiterin - Tel.: 0351 458-16213
Telefonsprechzeiten: 9 – 11 Uhr und 13 – 14.30 Uhr