Trichterbrust
Was ist eine Trichterbrust?
Bei der Trichterbrust handelt es sich um eine trichterförmige Einziehung des Brustbeines und der angrenzenden Rippenknorpel in Richtung der Wirbelsäule. Betroffen sind 0,5-2,0 Prozent der Bevölkerung. Knaben sind 3 mal so häufig betroffen wie Mädchen. Eine familiäre Häufung wird in bis zu 40% der Fälle angegeben.
Was sind Ursachen und Symptome der Trichterbrust?
Die Ursache für diese Deformität ist bis heute nicht endgültig geklärt. Untersuchungen lassen aber vermuten, dass sie in einer Belastungsschwäche der vorderen Brustwand liegt. Auch mechanische Faktoren werden für die Entstehung angeschuldigt. Begleitend treten gelegentlich Wirbelsäulenfehlbildungen, das MARFAN- Syndrom sowie weitere Fehlbildungen auf.
Obwohl die Kinder gelegentlich über Symptome wie Luftnot, Herzrasen und schnelle Ermüdbarkeit klagen, lassen sich durch ausgedehnte Lungenfunktions- und Herzuntersuchungen kaum krankhafte Befunde erheben.
Die Kinder und Jugendlichen sind aber oft psychisch auffällig. Sie sind mit ihrem Körper unzufrieden, halten sich sportlich nicht fit und isolieren sich von ihrer Umwelt.
Muss eine Trichterbrust operiert werden?
Die Entscheidung zur operativen Korrektur der Trichterbrust wird heute meistens aus ästhetischen und psychischen Gründen gestellt. Dabei ist bei den einzelnen Altersstufen sehr unterschiedlich vorzugehen. Während bei den Kindern im Vorschulalter und etwa bis zum 12. Lebensjahr die Entscheidung zur Operation von den Eltern und den Ärzten getroffen wird und dabei große Zurückhaltung geübt werden sollte, steht bei den größeren Kindern der eigene Wunsch nach der Operation im Vordergrund. Dabei muss der Wunsch der Jugendlichen nach Korrektur sehr ernst genommen werden.
Wie sieht die Operation aus?
Von den herkömmlichen Operationsmethoden nach RAVITCH oder REHBEIN kann zunehmend Abstand genommen werden. Es handelt sich hierbei um aufwändige und für die Patienten sehr belastende Eingriffe mit langem Krankenhausaufenthalt (14 bis 21 Tage) sowie mit kosmetisch ungünstiger Schnittführung.
Mit der Operationstechnik nach NUSS hingegen lassen sich sehr gute Ergebnisse insbesondere bei symmetrischen Formen erzielen. Die Verweildauer im Krankenhaus ist im Vergleich zu o.g. herkömmlichen Methoden mit durchschnittlich 11 Tagen deutlich kürzer. Zudem entstehen kleinere kosmetisch günstiger gelegene Operationsnarben. In unserer Klinik wird diese Operationsmethode seit Januar 2000 angewendet und soll kurz erläutert werden.
Operationstechnik nach NUSS | Operationstechnik nach Rehbein |
Vor und auch nach der Trichterbrustoperation wird eine umfassende kardiopulmonale und radiologische Diagnostik durchgeführt.
Das Operationsverfahren nach NUSS:
Es werden 2 Schnitte von ca. 8 cm Länge an beiden Seiten des Brustkorbs durchgeführt. Unter Kontrolle durch eine Videokamera (Thorakoskopie) wird eine Stützplatte hinter dem Brustbein in Höhe des Trichters eingebracht. Die Stützplatte bewirkt, dass der Brustkorb genau an der Stelle des Trichters nach außen gedrückt wird. Die Stützplatte sollte 3-4 Jahre im Körper belassen werden und wird dann in einer zweiten Operation entfernt.