OnkoRiskNET erhält Niedersächsischen Gesundheitspreis
Wenn der Verdacht auf ein erbliches Krebsrisiko besteht, ist eine frühzeitige Abklärung für Betroffene wichtig. In Deutschland fehlt jedoch vor allem im ländlichen Raum ein flächendeckender Zugang zur humangenetischen Versorgung. Diesem Problem hat sich das Innovationsfonds-Projekt „OnkoRiskNET“ unter der Leitung des Instituts für Humangenetik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH, Prof. Dr. B. Schlegelberger) in Kooperation mit dem Institut für Klinische Genetik am Universitätsklinikum Dresden (Prof. Dr. E. Schröck) angenommen und ein Kooperationsnetzwerk zwischen praktizierenden Onkolog*innen und Humangenetiker*innen zur wohnortnahen Versorgung von Ratsuchenden mit einem genetischen Tumorrisiko in Niedersachsen und Sachsen aufgebaut.
Insgesamt nehmen 26 niedergelassene onkologische Praxen an dem Projekt teil. Davon befinden sich fünf Praxen in Sachsen Das neue Versorgungsmodell soll die Versorgung von Patient*innen mit einem Tumorrisikosyndrom verbessern und den Zugang zur genetischen Sprechstunde erleichtern. Auch wenn das Projekt noch bis März 2025 läuft, konnte bereits jetzt gezeigt werden, dass bei 16 % der in Sachsen untersuchten Patient*innen ein erbliches Tumorrisiko vorliegt. Erste Ergebnisse zeigen auch, dass das neue Betreuungsmodell mittels telemedizinischer humangenetischer Behandlung die Inanspruchnahme der genetischen Beratung erhöht. Somit leistet die Studie einen wertvollen Beitrag zur Gestaltung der zukünftigen interdisziplinären humangenetischen Patientenversorgung durch Digitalisierung und Vernetzung im Gesundheitswesen.
Nun wurde das Projekt für seine Arbeit mit dem Niedersächsischen Gesundheitspreis in der Kategorie „E-Health – neue Chancen im Gesundheitswesen“ geehrt. Wir freuen uns sehr mit dem gesamtem Team über diesen Erfolg!
Weitere Informationen finden Sie auch in der offiziellen Pressemeldung auf der Webseite der MHH.