Zellkulturmodelle
Zellkulturmodelle können uns helfen, Erkrankungen in der Zellkulturschale nachzuempfinden und den Pathomechanismus der Erkrankung aufzuklären.
Aus Ihrer Blutprobe können wir B-Lymphozyten, eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen, isolieren und mit Hilfe des Epstein-Barr-Virus immortalisierte lymphoblastoide Zelllinien generieren. Aufgrund des stabilen Wachstums und der unbegrenzten Verfügbarkeit nutzen wir diese Zelllinien insbesondere in der Tumorforschung, um die DNA, Ihr Erbgut, zu isolieren und evtl. zu einem späteren Zeitpunkt weiterführende Analysen daran durchführen zu können zur Klärung der genetischen Ursache Ihrer Erkrankung.
Aus Ihrer Hautstanze können wir Fibroblasten gewinnen. Diese wachsen in der Zellkultur aus dem Bindegewebe der Hautstanze aus in die Zellkulturschale. Mit Hilfe dieser Zellen lassen sich erste allgemeine Zelleigenschaften, wie z.B. die Verdopplungszeit, nachweisen. Sie können aber auch mittels nicht-integrierender Sendaiviren an der Stem Cell Engineering Facilty an der TU Dresden zu induziert pluripotenten Stammzellen (iPSCs) zurückprogrammiert werden. iPSCs bieten den Vorteil, dass sie in fast alle Zellen des menschlichen Körpers differenziert werden können. Insbesondere wenn die Entwicklung eines Organs durch die genetische Veränderung beeinflusst wird, kann die Erkrankung ansatzweise mit Hilfe der iPSCs z.B. in dreidimensionalen Zellkulturmodellen (z.B. in Organoiden oder Sphäroiden) in der der Kulturschale nachempfunden werden. Diese Untersuchungen helfen uns, den Pathomechanismus der Erkrankung besser zu verstehen.