Leistungen
Elternberatung
Die Elternberatung versteht Eltern als Expertinnen und Experten für sich und ihre Kinder. Sie folgt dabei dem Ansatz des Empowerments und einem ressourcen- und lösungsorientierten Vorgehen.
Innerhalb der ersten 48 Stunden wird der Kontakt zu Risikoschwangeren oder Eltern des stationär behandelten Kindes hergestellt. Im individuellen Beratungsgespräch werden ihnen Angebte zur Bewältigung dieser Belastungssituation und zur Begleitung bei der Neuorientierung der Familie unterbreitet.
Auf der gynäkologischen Station (GYN-S1), der Kinderintensivstation (KIK-ITS), der Neonatologischen Spezialpflege-Station (KIK-S6) und der Perinatalstation (KIK-S8) stehen dabei Beraterinnen zur Verfügung.
Das Beratungsangebot umfasst neben der Feststellung des finanziellen und sozialen Unterstützungsbedarfs Krisengespräche bei kritischen Lebensereignissen z. B. bei Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Kindes, Sozialberatung und Kontaktaufnahme zu externen Kooperationspartnern. Ferner werden auch Familien beim Versterben ihres Kindes und über den Zeitraum des Klinikaufenthalts hinaus begleitet.
Elternanleitung
Die frühzeitige und selbstständige Pflege und Versorgung des Kindes durch seine Eltern soll dazu beitragen, die Beziehung zwischen ihnen zu entwickeln und die Eltern-Kind-Bindung zu unterstützen. Hierfür bringen die Eltern sehr unterschiedliche Voraussetzungen und Erfahrungen mit.
Wir bieten daher ein Elternschulungsprogramm an, das sich in Theorie- und Praxisteile untergliedert.
In einem Theorieteil erhalten die Eltern Informationen zu den besonderen Bedürfnissen eines frühgeborenen oder kranken neugeborenen Kindes. Sie werden darüber informiert, wie sie ihr Kind füttern oder baden können und was dabei alles zu beachten ist. Hierfür stehen auch Übungspuppen zur Verfügung. Das Ziel ist nicht nur, dass die Eltern Sicherheit im Umgang mit ihrem Kind bekommen, sondern auch erlernen, die Signale ihres Kindes zu erkennen, richtig zu verstehen und auf diese zu reagieren. In einem weiteren Theorieteil erhalten die Eltern anhand von Videoaufnahmen genauere Einblicke in die Vielfalt der Entwicklungssignale eines zu früh geborenen Kindes.
Im Praxisteil sollen die Eltern schnellstmöglich die eigenständige Versorgung Ihres Kindes erlernen, um diese so früh es geht auch zu übernehmen. Die Pflegeanleitung, meist beim Baden, erfolgt immer in Abhängigkeit vom Zustand des Kindes. Dabei ergeben sich sehr intensive Kontakte zwischen Eltern und Kind, welche die frühzeitigen Interaktionen, die Eltern-Kind-Beziehung und auch die Bindung zwischen ihnen fördern.
Für eine weiterführende Begleitung der Eltern werden auch Videoaufnahmen verwendet, die beim Baden des Kindes durch seine Eltern angefertigt werden. Die Eltern können unter Verwendung dieser Aufnahmen ein Feedback zu den beobachteten Eltern-Kind-Interaktionen sowie eine Beratung zur weiteren Entwicklungsförderung erhalten.
Neben diesen vielen Möglichkeiten des Beobachtens, Lernens, selber Tuns und sicherer Werdens soll auch Zeit zur Entspannung bleiben. Eltern, die es wünschen, können mit Abstand vom Stationsalltag durch entsprechende Übungen Raum und Zeit finden, um zu körperlicher und seelischer Entspannung zu gelangen.
Schauen Sie doch bitte einfach in unseren Flyer Angebote für Eltern in der Neonatologie und besuchen Sie auch unsere Termine-Seite, von der Sie sich die Angebote und auch die Termine hierzu ganz einfach herunterladen können.
Entlassungsvorbereitung
Entlassungsmanagement beschreibt einen Prozess, der bereits während des stationären Aufenthalts beginnt. Eltern und Kinder sollen sich so zeitig wie möglich auf die Zeit nach der Entlassung vorbereiten und sich ggf. in einem sicheren Netzwerk wiederfinden können.
Die Eltern werden in mehreren Arztgesprächen über die individuellen Besonderheiten ihres Kindes informiert. Früher war es nicht ungewöhnlich, dass eine Entlassung aus der Klinik überraschend und ungeplant erfolgte; heute sollen alle Familien gut vorbereitet und geplant den Weg nach Hause antreten. Deshalb beginnen wir sehr früh, auch die Entlassung zu planen.
In der Schlussphase des stationären Aufenthalts werden nach Zusammenführung ärztlicher, pflegerischer, physiotherapeutischer sowie sozialmedizinischer Berichte die sich daraus ergebenden Entlassungsempfehlungen mit den Eltern ausführlich besprochen.
Neben der gezielten Vorbereitung auf die Entlassung begleiten wir auch den Übergang in die ambulante Versorgung, indem wir u. a. Kontakt zum niedergelassenen Kinderarzt der Familie aufnehmen.
Ziel ist es, dass die Familien dann die Klinik verlassen, wenn sich die Eltern bereit und sicher fühlen, ihr Kind zu Hause eigenständig zu versorgen.
Familien, die nach der Entlassung nach Hause noch eine intensive Unterstützung benötigen, werden durch das Team der Frühgeborenen-Nachsorge des Brückenprojektes weiter betreut.
FamilieNetz in der Nachsorge
Dem Ansatz eines ressourcen- und lösungsorientierten Vorgehens folgend wird den Eltern auch nach Entlassung des Kindes aus der Klinik eine Beratung angeboten. Im Vordergrund steht dabei der Übergang in die Versorgung und Betreuung des Kindes im häuslichen Umfeld. Desweiteren wird eine Beratung zur Bewältigung von Herausforderungen im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung des Kindes, wie z.B. das kindliche Schlaf- oder Trink- und Essverhalten, angeboten. Auch anhaltende emotionale Belastungen der Eltern in Folge der Früh- oder Risikogeburt können im Rahmen des Beratungsprozesses thematisiert und weitere Behandlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.
Alle Eltern, deren Kinder initial auf einer der neonatologischen Stationen des Universitätsklinikums Dresden behandelt wurden, erhalten zur Entlassung einen Informationsflyer über das Angebot "FamilieNetz in der Nachsorge". Kontaktaufnahme und Terminvereinbarung sind telefonisch oder per Mail möglich.
Sprechzeiten für das "FamilieNetz in der Nachsorge" nach Vereinbarung.
"Mama, denk' an mich" - FamilieNetz in der Vorsorge
In den zurückliegenden Jahren ist die Anzahl von Crystal-Konsumierenden in Sachsen sprunghaft angestiegen. Unter ihnen befinden sich auch viele junge Frauen im gebärfähigen Alter und mit Kinderwunsch. Ihre Unterstützung mit dem Ziel, die Auswirkungen des Drogenmissbrauches auf das Neugeborene zu minimieren, sollte rechtzeitig, spätestens während der Schwangerschaft, besser noch davor beginnen.
Aus diesem Grund wurde 2016 am Dresdner Universitäts-Kinder- und Frauenzentrum das Programm "Mama, denk‘ an mich" entwickelt, das inhaltlich an das gleichnamige 2015 gestartete Leipziger Projekt anknüpft. Das Dresdner Programm ist eng mit den Suchtberatungsstellen sowie Jugendämtern der sächsischen Landeshauptstadt verknüpft und bezieht die stationären und ambulanten Angebote der Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin, Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Psychiatrie und Psychotherapie ein.
Nähere Informationen und Kontaktmöglichkeiten finden Sie auf dem Flyer „Mama, denk‘ an mich“.
Vorgeburtliche, fachübergreifende Elternberatung
Werdende Mütter und Väter, die ein Kind mit eingeschränkter Lebensprognose erwarten, erleben eine Ausnahmesituation: Was sollen wir tun? Wie sollen wir uns entscheiden? Wer begleitet uns?
Ärzte, Psychologen und Pädagogen aus der Frauenheilkunde und Geburtshilfe, der psychosomatischen Medizin und Psychotherapie, der Kinderheilkunde, des Brückenprojekts sowie des FamilieNetzes bieten für werdende Eltern eines Kindes mit eingeschränkter Lebensprognose eine umfassende Beratung an. In dieser Situation sollen Sie nicht allein bleiben, sondern auf unsere Unterstützung zurückgreifen können.
In der Beratung können Sie alle Fragen stellen, die für Ihre Entscheidungen wichtig sind. Dabei stehen Ihre Bedürfnisse und Wünsche im Mittelpunkt, damit Sie Ihre Entscheidung treffen können. In ergebnisoffenen Gesprächen werden Ihnen Informationen zu stationären oder ambulanten Begleitungs- und Versorgungsmöglichkeiten vermittelt. Auch wenn Sie eine Beendigung der Schwangerschaft bereits erwogen haben, wollen wir Ihnen Raum und Zeit geben, hierüber wie auch über andere Möglichkeiten nachzudenken.
Wir wollen Ihnen ermöglichen, Ihren Weg für sich selbst, Ihr ungeborenes Kind und Ihre Familie zu finden.
Sprechen Sie uns an, informieren Sie sich auf unserem Flyer „Wie geht es weiter?“
Psychologische Beratung in weiteren Bereichen
Das FamilieNetz bietet innerhalb dieses Versorgungspfads verschiedene psychologische - und für die Zeit des ggf. notwendigen stationären Aufenthalts des Kindes auch pflegerische - Leistungen für all jene Schwangere im Versorgungsgebiet Ostsachsen an, die durch ihren behandelnden Frauenarzt angesprochen wurden und teilnehmen wollen. Weitere Informationen haben wir für Sie auf der Seite Projekte kurz zusammengefasst. |
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