Krasimir-Gantchev-Präventionsprogramme zu psychischen Störungen von Kindern und Jugendlichen
Unser Präventionsprogramm richtet sich an alle Kinder und Jugendlichen, die selbst oder deren Eltern das Gefühl haben, dass möglicherweise psychische Belastungen oder schon eine psychische Erkrankung vorliegt. Dazu können Betroffene in einem ersten Schritt einen Fragebogen (25 Fragen, digital oder Papierversion) bei uns anfordern, der dann von unserer Klinik ausgewertet wird. Dieser Fragebogen gibt anhand des Vergleichs mit einer Normstichprobe erste Hinweise darauf, ob eine Teilnahme
(A) am Präventionsprogramm oder
(B) eine Vorstellung in unserer Ambulanz
sinnvoll und notwendig ist.
Ziel des Programms
Unser Ziel ist es, frühzeitig festzustellen, ob weiterer diagnostischer oder therapeutischer Bedarf besteht, um rechtzeitig Unterstützung und Hilfsangebote zu bieten. Dadurch wollen wir sicherstellen, dass mögliche psychische Probleme oder eine Erkrankung früh erkannt und gelindert werden können und eine Verfestigung oder Zunahme verhindert wird.
Bausteine des Programms
Je nach Ergebnis und (Familien)Situation schnüren wir mit dem Kind, Jugendlichen und Eltern zusammen ein Paket, das z.B. folgende Bausteine enthalten kann:
- Frühwarnzeichen erkennen und verstehen
Schulungen zur Erkennung und Interpretation von Frühwarnzeichen psychischer Belastungen, um frühzeitiges Gegensteuern zu ermöglichen. - Emotionale Selbstregulation und Resilienztraining
Förderung der Fähigkeit, Emotionen besser zu verstehen und zu regulieren, um langfristig Resilienz gegenüber Belastungen und Herausforderungen aufzubauen. - Förderung von Achtsamkeit und Entspannungstechniken
Einführung in Achtsamkeitsübungen und Entspannungsmethoden (wie z.B. Atemtechniken, Yoga), um Stress abzubauen und die Selbstwahrnehmung zu stärken. - Selbstwertstärkung und Identitätsentwicklung
Unterstützung bei der Entwicklung eines positiven Selbstbildes und bei der Stärkung des Selbstwertgefühls, um besser mit Krisen und Herausforderungen umgehen zu können. - Elternarbeit und Familienberatung
Einbindung der Eltern durch regelmäßige Beratungen und Workshops, um das familiäre Umfeld als wichtige Ressource zu stärken. - Digitaler Umgang und Medienkompetenz
Förderung eines gesunden Umgangs mit digitalen Medien, um digitale Überforderung und negative soziale Vergleiche zu vermeiden. - Angst- und Bewältigungsstrategien im Alltag
Spezifische Trainings, um mit Alltagsängsten und Unsicherheiten besser umzugehen und ein sicheres Gefühl im Alltag zu entwickeln. - Krisenintervention und Akuthilfe
Entwicklung eines klaren Notfallplan mit Kontaktoptionen für akute Krisen, um sofortige Unterstützung anbieten zu können. - Förderung einer gesunden Lebensweise
Aufklärung über die Wichtigkeit einer ausgewogenen Ernährung, regelmäßiger Bewegung und ausreichendem Schlaf für das psychische Wohlbefinden. - Rückfallprävention und langfristige Begleitung
Maßnahmen zur Rückfallprävention, um nach Abschluss des Programms Unterstützung und Ressourcen für den langfristigen Erhalt der psychischen Gesundheit bereitzustellen.
Noch ein paar Worte zum Namensgeber:
Dr. med. Krassimir Gantchev war ein engagierter Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie in Dresden und wirkte nach seiner Ausbildung und Tätigkeit in Sofia als Oberarzt in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus. Mit großem Einfühlungsvermögen leitete er die Familientagesklinik für Essstörungen, die sich auf die spezialisierte Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Anorexia nervosa konzentrierte. In dieser Rolle war Dr. Gantchev ein geschätzter Ansprechpartner für die Multifamilientherapie, einem einzigartigen Behandlungsansatz, bei dem mehrere Familien gemeinsam in den therapeutischen Prozess einbezogen werden, um Essstörungen effektiver zu begegnen. Seine stets freundliche und zugewandte Art, die für viele von uns prägend war, soll durch die Namensgebung in besonderem Andenken bewahrt werden.