Was sind Traumafolgestörungen?
Es gibt Ereignisse, bei denen nahezu jeder Mensch mit intensiver Angst, Schrecken und Hilflosigkeit reagieren würde. Allerdings entwickelt nicht jeder, der einem solchen Ereignis ausgesetzt war, auch eine Traumafolgestörung. Die Erinnerung an das Ereignis bleibt zwar schmerzhaft, aber es kann als „vorbei“ eingeordnet werden, das Leben weitergehen. Manche Menschen jedoch finden nicht wieder zum normalen Alltag zurück, das Erlebnis verfolgt sie und bestimmt ihr Leben.
Ursachen
Es gibt Ereignisse, bei denen nahezu jeder Mensch mit intensiver Angst, Schrecken und Hilflosigkeit reagieren würde. Hierzu zählen z. B. Unfälle, Naturkatastrophen, Gewalterfahrungen, sexueller Missbrauch, Krieg, aber auch der plötzliche Tod eines nahen Menschen oder die Diagnose einer lebensbedrohlichen Erkrankung. Allerdings entwickelt nicht jeder, der einem solchen Ereignis ausgesetzt war, auch eine Traumafolgestörung.
Symptome
Bilder des Geschehens drängen sich immer wieder auf, jedes Mal begleitet von intensiven Emotionen. Bestimmte Orte, Menschen, Themen werden vermieden, das Interesse an sozialen Aktivitäten lässt nach, man fühlt sich von anderen entfremdet. Manchmal können Einzelheiten des traumatischen Erlebnisses nicht erinnert werden. Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen und das Gefühl fortwährend in Alarmbereitschaft zu sein, tragen zu Erschöpfung und Unwohlsein bei.
Treten die genannten Symptome des Wiedererlebens, der Vermeidung und der Übererregung etwa eine Woche bis ca. 6 Monate nach dem traumatischen Ereignis auf und halten sie für mindestens einen Monat an, spricht man von einer Posttraumatischen Belastungsstörung.
Bei Kindern ab einem Alter von etwa 8-10 Jahren können in etwa die gleichen Symptome auftreten, bei jüngeren Kindern gibt es weniger eindeutige Reaktionen. Hier kann es z. B. vorkommen, dass ein Rückfall in bereits erfolgreich gemeisterte Entwicklungsstufen beobachtet werden kann (wieder einnässen, einkoten, Daumenlutschen, aber auch Wiederauftreten von Ängsten z. B. vor Dunkelheit oder Trennung von Bezugspersonen). Es kann ebenfalls sein, dass Kinder vermehrt aggressiv reagieren, über Schmerzen klagen, sich zurückziehen oder in ihren Schulleistungen nachlassen. Manchmal lässt sich ein Spielverhalten beobachten, in dem immer wieder das Gleiche gespielt wird (z. B. Unfälle mit Spielzeugautos) ohne dass die Geschichte eine Lösung enthält. Gemeinsam ist allen Symptomen, dass sie erst nach dem traumatischen Erlebnis auftreten und die altersgemäße Entwicklung behindern, die Lebensqualität deutlich einschränken. In der Folge können bei Kindern und Erwachsenen weitere Probleme entstehen, z. B. Schuldgefühle und –gedanken, selbstverletzendes Verhalten, Substanzmissbrauch. Es kann zu Beziehungsabbrüchen kommen oder auch die schulische/berufliche Laufbahn gefährdet sein.
Behandlungsmöglichkeiten
Gerade weil die Symptome häufig so unterschiedlich sind und manchmal auch zuerst Folgesymptome auffällig werden, ist eine genaue Diagnostik erforderlich.
In der Diagnostik wird neben der Untersuchung der Traumageschichte und der Traumasymptome auch Wert auf die Einschätzung der aktuellen Sicherheit und Stabilität gelegt, denn diese bilden die Vorraussetzung für eine spätere Traumatherapie.
In der Therapie von Traumafolgestörungen gibt es verschiedene Methoden. Allen gemeinsam ist jedoch, dass nach einerPhase der Stabilisierung eine intensive Auseinandersetzung mit dem traumatischen Erlebnis erfolgt, bevor abschließend das Erlebnis in die eigene Lebensgeschichte eingebettet wird.