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Für Eltern

Für Eltern

Liebe Eltern,

willkommen auf unserer Seite zu unserem Behandlungsschwerpunkt Zwangsstörungen. Auf den folgenden Seiten haben wir Informationen zusammengetragen, um Ihnen und Ihrem Kind einen Eindruck davon zu geben, was Sie bei uns erwarten wird.

Es ist nicht unüblich, dass v. a. betroffene Kinder und Jugendliche vor einem kinder- und jugendpsychiatrischen Untersuchungstermin bange ist. Sollte eine Behandlung notwendig sein, ist natürlich eine entsprechende Bereitschaft der Eltern notwendig. Bei Kindern und Jugendlichen kann diese zu Beginn oft fehlen. Dann findet zunächst einmal in einer diagnostischen Phase auch der Aufbau einer Behandlungsmotivation statt. Dabei werden Sie und Ihr Kind von unserem Arzt-Psychologen-Team der Spezialsprechstunde ausführlich beraten.

Wir appellieren gerade an Sie als Eltern, nicht zu lange zu warten, bevor Sie sich professionelle Hilfe suchen. Denn leider erleben wir immer wieder sehr verzweifelte Eltern, die sich an uns wenden, weil es so schlimm geworden ist, dass ihr Kind vor lauter Zwängen das eigene Zimmer oder die Wohnung nicht mehr verlassen kann. Wenn wir dann nach dem Beginn der Symptomatik fragen, sind wir oft erschrocken von dem zum Teil schon jahrelangen Verlauf.

Da die Symptome in der vollen Ausprägung fast immer nicht über Nacht kommen, sondern sich Stück für Stück ausbreiten, merken Familien oft gar nicht, wie sehr sie vielleicht im Lauf der Zeit in die Rituale eingebunden werden und es dann sogar normal empfinden, dass niemand mehr das betroffene Kind anfassen darf, es seine eigenen Lebensmittel im Zimmer hat oder auch eine Stunde jeden Tag duscht und dabei 2 Flaschen Duschgel verbraucht.

Oft fängt es mit kleinen Zugeständnissen an („dann wasche ich halt seine Sachen extra“, „dann geht eben niemand vor ihm auf die Toilette“, „dann bekommt er halt nur abgepackte Wurst“), weil die Eltern ja auch spüren, wie sehr das eigene Kind unter Druck und Spannung gerät und sie es dem Kind leichter machen wollen. Leider wird es dadurch nur schlimmer, weil der Zwang immer mehr Macht und Platz im Alltag bekommt und sich immer weiter ausbreitet.

Deswegen: Bitte melden Sie sich, wenn Sie das Gefühl haben, dass viele der von uns beschriebenen Verhaltensweisen auch auf Ihr Kind zutrifft.

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