Weitere Projekte
Exekutive Funktionen bei Mikrozephalie und Migrationsstörungen
Hintergrund der Studie
In dieser Studie soll untersucht werden, inwiefern exekutive Funktionen bei Patienten mit schwerwiegenden kortikalen Entwicklungsstörungen des Gehirns (Mikrozephalie und/oder Migrationsstörungen) beeinträchtigt sind. Exekutive Funktionen sind Grundfunktionen des Gehirns, die es ermöglichen, das Verhalten in Bezug auf die Umwelt zu steuern, z.B. Entscheidungsfindung, motorische Steuerung oder Fehlerverarbeitung. In der Studie werden Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsstörungen mit Kindern und Jugendlichen ohne Entwicklungsbesonderheiten (die sogenannte Kontrollgruppe) verglichen. Neben einer Vertiefung des Wissens über die beteiligten Hirnprozesse und das Ausmaß der Beeinträchtigungen könnte die Studie auch Ansätze für eine verbesserte Therapie liefern.
Ablauf
Am PC werden verschiedene einfache Aufgaben bearbeitet, die jeweils etwa 10-20 Minuten dauern. Über einen Bildschirm oder per Kopfhörer werden Reize, wie z.B. Wörter, Symbole oder Töne präsentiert, auf die per Tastendruck reagiert werden soll. Während dieser Zeit wird eine Elektroenzephalografie (EEG) durchgeführt, welche die elektrische Aktivität des Gehirns misst, indem Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche aufgezeichnet werden. Diese Methode ist schmerzfrei und für Kinder und Erwachsene völlig unbedenklich.
Daneben werden über einen Elternfragebogen Angaben zum Verlauf der Schwangerschaft erfasst sowie eine kurze Intelligenzdiagnostik mit dem Kind/Jugendlichen durchgeführt.
Die Testung dauert insgesamt etwa 2 bis 3 Stunden.
Wer kann teilnehmen?
- Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren ohne Entwicklungsbesonderheiten
- Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren mit Mikrozephalie und/oder Migrationsstörungen , sofern die Diagnostik in der Abteilung Neuropädiatrie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus durchgeführt wurde
Ansprechpartner: Moritz Mückschel, M. Sc.
Arbeitsgruppe: Kognitive Neurophysiologie
Interesse an einer Studienteilnahme?
PROMPt
PROMPt - Primärindikative und optimierte Zuweisung zu gezielten Maßnahmen bei emotionalen und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern
Dieses Projekt ist ein vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördertes Projekt zur Förderung neuer Versorgungsformen und wird vom Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie und der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie der Medizinischen Fakultät der TU Dresden, dem Zentrum für evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) und der AOK PLUS durchgeführt.
Die Kindheit ist eine Zeit, in der zahlreiche Einflüsse eine Rolle spielen und Weichen für den weiteren Lebensweg gestellt werden können. Ausgeprägte Schüchternheit oder häufige Wutanfälle können Eltern und Kinder gleichermaßen belasten, zugleich kann ein solches Auftreten ein Hinweis auf emotionale oder Verhaltensprobleme sein. Diese sind in der Tat recht häufig: etwa 20 bis 23% aller Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren sind betroffen. Zugleich entwickelt im weiteren Verlauf aber nur ein geringer Anteil betroffener Kinder eine behandlungsbedürftig psychische Störung.
Vor diesem Hintergrund ist es uns ein wichtiges Anliegen, frühzeitige und gezielte Maßnahmen anzubieten, für den Erhalt der seelischen Gesundheit und somit die gesunde soziale, geistige und körperliche Entwicklung der Kinder aktiv zu unterstützen.
Ziel
Wir möchten Kinder mit emotionalen und Verhaltensproblemen in der Routineversorgung identifizieren. Unser Ziel ist es, den Eltern unmittelbar ein etabliertes Präventionsprogramm anzubieten bzw. im Falle einer ausgeprägteren Symptomatik eine weitere Abklärung und ggf. eine spezialisierte ambulante oder stationäre Behandlung anzuraten.
Ablauf
Im Rahmen der regulären Gesundheitsuntersuchungen (U-Untersuchungen, U9: 5- 6 Jahre, U10: 7-8 Jahre, U11: 9-10 Jahre) werden in enger Kooperation und basierend auf einem Versorgungsvertrag zwischen der AOK PLUS und Kinderärzten in Dresden Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren anhand des etablierten Fragebogens für Stärken und Schwächen (SDQ) zu ihrem Verhalten untersucht.
Das Praxisteam gibt den SDQ und weitere studienrelevante Fragebögen aus, welche von den Eltern während der Wartezeit freiwillig ausgefüllt werden. Jede Familie erhält von Ihrem Kinderarzt Rückmeldung zu den Ergebnissen der Befragung. In Abhängigkeit von den erzielten Werten werden die Kinder entsprechend zu keiner Intervention, zu einem etablierten Präventionsprogramm ("Mutig werden mit Til Tiger" oder "Ein Stressbewältigungstraining für Trotzköpfe und Zornteufel") oder zur weiteren Diagnostik an regionale Ansprechpartner verwiesen.
Im Falle der Empfehlung eines der beiden Präventionsprogramme, kann sich die Familie bei unserem Studienteam melden, um ein persönliches Gespräch zum weiteren Vorgehen zu vereinbaren. Bei Interesse und Eignung werden das Einverständnis des Kindes sowie die Einwilligung aller Sorgeberechtigten eingeholt. Nur bei Vorliegen der Einwilligung kann die Teilnahme an einem Programm erfolgen.
Nähere Informationen zum Projekt finden Sie unter: https://www.prompt-projekt.de/Startseite/
Sensy-Projekt - Schnittstellenarbeit
Laut einer Erhebung des Robert Koch-Instituts zur Kinder- und Jugendgesundheit, zeigen 20% der unter 18-Jährigen in Deutschland emotionale und Verhaltensauffälligkeiten. Die Rate ist in Risikopopulationen, wie z.B. bei psychisch kranken Eltern, Alleinerziehenden oder in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe deutlich höher (bis zu 60%). Neben Familie und Freizeit hat Schule im Alltag der Kinder und Jugendlichen und für ihre gesunde Entwicklung einen großen Stellenwert. Um Lehrer daher im Erkennen und im Umgang mit den Besonderheiten von Kindern und Jugendlichen zu unterstützen, wurde im Januar 2018 das Projekt „Sensy“ initiiert. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus und des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst mit einer Laufzeit von drei Jahren.
Zielstellung des Projektes ist eine Sensibilisierung und Wissenserweiterung der Lehrer. Dazu sollen den zukünftigen Lehrkräften Themen aus dem Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) vermittelt sowie Multiplikatoren (z. B. Hauptausbildungsleiter im Vorbereitungsdienst) vertiefend geschult werden. Gleichzeitig möchten wir Möglichkeiten der Schulen im Umgang mit psychischen Problemen aufzeigen. Daneben möchten wir Wissen zu Abläufen rund um das Thema Schule und KJP bündeln und adressatengerecht (u.a. in Form von Strukturbildern) aufbereiten, sodass Lehrer, Eltern und KJP stärker vernetzt werden. Dadurch können Absprachen zwischen Schule und KJP verbindlicher gestaltet werden, um eine Verbesserung der Entwicklungschancen unserer Schüler zu erreichen.
Ansprechpartner: Dipl -Psych. Sina Wanderer, Dipl -Psych. Jana Bittner
Arbeitsgruppe: Experimentelle Entwicklungspsychopathologie
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier .
Versorgungsforschung VJU Dresden - KVB
Versorgungsforschung VJU Dresden - Kooperation und Vernetzung von Kinder- und Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie
VJU - KVB
Das Anliegen der Studie ist die Evaluation von Umsetzung, Akzeptanz und Zufriedenheit mit der Kooperationsvereinbarung zwischen dem Jugendamt der Stadt Dresden (JA) und der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und-psychotherapie (KJP) des Universitätsklinikums Dresden sowie deren Effekte auf die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit komplexem psychosozialem Hilfebedarf. Hierbei wird einerseits das Helfersystem (JA, KJP) betrachtet werden, andererseits wird im Design einer prospektiven Längsschnittstudie der Einfluss der Vereinbarung auf die Patientenstichprobe und deren psychosoziale Entwicklung geprüft. Ergänzend soll mit Hilfe einer retrospektiven Aktenanalyse und eines Katamnesetermins die Zufriedenheit mit bisherigen Abläufen eruiert werden. Eingeschlossen werden Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 17 Jahren , die bereits in Kontakt mit dem Jugendamt stehen oder denen die Kontaktaufnahme empfohlen wurde .
Ansprechpartner: Dipl -Psych. Sina Wanderer
Arbeitsgruppe: Experimentelle Entwicklungspsychopathologie
VJU - Curriculum
Von Jahr zu Jahr nehmen mehr Kinder und Jugendliche Leistungen der Jugendhilfe (JH) in Anspruch. Von diesen zeigen immer mehr psychische Auffälligkeiten bis hin zu Störungen. Angesichts der steigenden Anzahl von Kindern und Jugendlichen mit komplexem Hilfebedarf, steigen die pädagogischen und psychischen Anforderungen der Versorgungsträger. Aufgrund dessen wurde ein interdisziplinäres Curriculum ins Leben gerufen. Ziel dieser Untersuchung ist die Evaluation dieses Curriculums (VJU Dresden-Curriculum), welches sowohl für MitarbeiterInnen aus stationären Jugendhilfe (JH)-Einrichtungen und des Jugendamtes (JA) der Stadt Dresden als auch für ÄrztInnen, PsychologInnen und Sozialarbeitern der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus (KJP) Dresden konzipiert wurde. Ende 2015 wird dieses erstmals durchgeführt und die Akzeptanz und Zufriedenheit der teilnehmenden MitarbeiterInnen bezüglich der Inhalte und der Umsetzung des Curriculums evaluiert. Darüber hinaus werden die Effekte des VJU Dresden-Curriculums auf die psychosoziale Entwicklung von Kindern mit komplexem psychosozialen Hilfebedarf evaluiert.
Dazu werden klinische Daten von Kindern im Alter von 6 bis 17 Jahren in die Studie eingeschlossen werden, die instationären JH-Einrichtungen in Dresden leben oder vor kurzem gelebt haben.
Hier finden Sie den Abschlussbericht zum Projekt zum Download.
Ansprechpartner: Dipl -Psych. Sina Wanderer
Arbeitsgruppe: Experimentelle Entwicklungspsychopathologie