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Januar 2018 - Inhalte der Kinder- und Jugendpsychiatrie werden Teil der Lehrerausbildung

Sensy – Schule sensibilisieren für psychiatrische Themen

Laut einer Erhebung des Robert Koch-Instituts zur Kinder- und Jugendgesundheit zeigen 20% der unter 18-Jährigen in Deutschland emotionale und Verhaltensauffälligkeiten. Die Rate ist in Risikopopulationen, wie z.B. bei Kindern psychisch kranker Eltern, von Alleinerziehenden oder die in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe leben, deutlich höher (bis zu 60%). Neben Familie und Freizeit hat Schule im Alltag der Kinder und Jugendlichen und für ihre gesunde Entwicklung einen großen Stellenwert. Um Lehrer daher im Erkennen und im Umgang mit den Besonderheiten von Kindern und Jugendlichen zu unterstützen, wurde im Januar 2018 das Projekt „Sensy“ initiiert. „Sensy“ ist dabei wörtlich zu nehmen und steht für „Schule sensibilisieren für psychiatrische Themen“. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus und des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst mit einer Laufzeit von drei Jahren bis Ende 2020.

Zielstellung von Sensy ist eine Sensibilisierung und Wissenserweiterung der Lehrer. Dazu sollen zukünftigen Lehrkräften bereits in der Ausbildung im Pflicht- und Ergänzungsbereich an der Universität (Phase 1 der Lehrerausbildung) sowie im Referendariat (Phase 2 der Lehrerausbildung) Themen aus dem Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) vermittelt sowie sog. „Multiplikatoren“ (z.B. Hauptausbildungsleiter im Vorbereitungsdienst) vertiefend geschult werden.

Inhaltlich möchten wir die zukünftigen Lehrer für einen „gesunden Blick“ sensibilisieren und sie in ihrer Haltung gegenüber den Schülern mit psychiatrischen Störungen, deren Lebenswelten, Psyche und der Vernetzung mit Hilfestellern (wie Kinder- und Jugendpsychiatern, -psychotherapeuten und Jugendamt) unterstützen. Gleichzeitig möchten wir den zukünftigen Lehrkräften Möglichkeiten der Schulen im Umgang mit psychischen Problemen aufzeigen. Daneben möchten wir Wissen zu Abläufen rund um das Thema Schule und KJP bündeln und adressatengerecht (u. a. in Form von Strukturbildern) aufbereiten, sodass Lehrer, Eltern und KJP stärker vernetzt werden.

Diese sollen den zukünftigen und tätigen Lehrkräften sowie Kinder- und Jugendpsychiatern und -psychotherapeuten onlinebasiert und damit interaktiv zur Verfügung gestellt werden. Dadurch können Absprachen zwischen Schule und KJP verbindlicher gestaltet werden, um eine Verbesserung der Entwicklungschancen unserer Schüler zu erreichen.