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10.08.2015 - Anmerkung zum Interview von Prof. Roessner mit SZ und FP

Vielen Dank für die zahlreichen E-Mails und den Hinweis auf den offensichtlichen Widerspruch zwischen einem "Plädoyer für die KiTa" und "Heute geht es in den Kitas in erster Linie um Beaufsichtigung!".

Selbstverständlich kann und will ich nicht die Leistung, das Engagement der KiTa-Mitarbeiter in irgendeiner Weise verurteilen. In dem längeren Gespräch mit der engangierten Journalistin Frau Stephanie Wesely war es mir wichtig, von den jährllich zunehmenden Schwierigkeiten unserer Patienten und Familien zu berichten, deren Kinder durch fehlende soziale Fertigkeiten mit oder ohne psychiatrische Probleme in schwierige Situationen kommen bzw. dass sich auch unsere Mitarbeiter, Lehrer und KiTa-Mitarbeiter zunehmend Gedanken machen, wie und durch wen grundsätzlich Normen, Werte und Verhaltsformen ausreichend vermittelt werden können, damit Kinder und Jugendliche eine gute Zukunft in unserer Gesellschaft haben.

Diese sehr komplexe Gemengelage aus einem gefühlt steigenden Anteil von Eltern (dazu zähle ich meine Frau und mich ausdrücklich dazu), die durch verschiedenste Faktoren berufstätig, zu viele Aufgaben, selbst psychisch belastet, keine Großeltern/Angehörige vor Ort zur Unterstützung etc. nicht mehr die optimale Erziehung leisten können, und KiTa-Mitarbeiter, Lehrer etc., die durch immer mehr Bürokratie, neue Konzepte usw. auch nicht (mehr?) auf die veränderten Bedürfnisse ausreichend reagieren können, war Inhalt des Gesprächs.

Ich bitte, die vereinfachte Darstellung zu entschuldigen, und freue mich, falls Sie Ideen etc. haben, wie wir alle zusammen hier Korrektur vornehmen können. Diese sollte auch dazu beitragen, den steigenden Anteil unserer Patienten zu senken (damit meine ich nicht diejenigen, die aufgrund vermehrter Aufklärung zum Glück rechtzeitiger zu uns kommen). Vielleicht hilft die vereinfachte Darstellung ja eine am Ende für unsere Kinder gewinnbringende Diskussion anzustoßen.


Mit den besten Grüßen,


Prof. Dr. med. V. Rößner
Klinikdirektor