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Antiresorptiva-assoziierte Kiefernekrosen


Was ist eine antiresorptiva-assoziierte Kieferknochennekrose?

Durch die Gabe bestimmter Medikamente (Bisphosphonate, Antiresorptiva), die den Knochenstoffwechsel zum Beispiel bei Osteoporose oder Knochenmetastasen gezielt hemmen, kann es zu dieser schwerwiegenden Nebenwirkung kommen.

Dabei ist der Kieferknochen chronisch entzündet, nicht mehr ausreichend durchblutet und ernährt und stirbt letztendlich ab. Der abgestorbene Knochen wird als Nekrose bezeichnet. Dieser ist nicht mehr von Mundschleimhaut bedeckt und es kommt zu Vereiterungen und Entzündungen in der Mundhöhle und auch an der äußeren Haut. Typisch ist, dass nach einer Zahnentfernung die Wunde nicht heilt. 

Da besonders im Anfangsstadium der Erkrankung oft keine Beschwerden auftreten, sollten bei allen Patient*innen, die diese Medikamente erhalten, regelmäßige zahnärztliche Kontrollen stattfinden. Sind Eingriffe am Kiefer wie eine Zahnentfernung notwendig, sollten diese immer unter antibiotischer Abschirmung und mit einem sehr guten Wundverschluss erfolgen, um der Entstehung einer Kieferknochennekrose vorzubeugen.


Wie erfolgt die Therapie?

Ergibt sich ein Anhalt für eine antiresorptiva-assoziierte Kieferknochennekrose, sollte möglichst eine umfassende, operative Sanierung mit der vollständigen Entfernung der erkrankten Kieferanteile erfolgen, um ein Voranschreiten und Übergreifen auf weitere Kieferanteile zu verhindern.

Die Operation erfolgt in der Regel in einer Vollnarkose und macht begleitend einen längeren stationären Aufenthalt zur Gabe von Antibiose über die Vene und eine intensive Kontrolle der Wundverhältnisse erforderlich. Da eine zögerliche Wundheilung oder ein erneutes Auftreten freiliegenden Knochens für diese Erkrankung leider typisch sind, erfolgt die Therapie aufwendig und häufige Nachkontrollen sind ebenfalls erforderlich.