Weisheitszähne
Warum müssen Weisheitszähne entfernt werden?
Es wird empfohlen Weisheitszähne, die Beschwerden verursachen oder das Ergebnis einer kieferorthopädischen Behandlung gefährden, zu entfernen. Auch Weisheitszähne, die auf Grund ihrer Lage im Kiefer nicht regulär in die Mundhöhle durchbrechen können, sollten entfernt werden. Bei Belassen der Zähne kann eine Schädigung der Nachbarzähne eintreten oder sich eine Kieferzyste bilden. Ist hingegen abzusehen, dass die Weisheitszähne nach abgeschlossenem Durchbruch regelrecht im Kiefer stehen werden und sind diese kariesfrei, besteht keine Notwendigkeit sie zu entfernen.
Bei komplizierter Lage der Weisheitszähne sollte eine dreidimensionale Röntgendiagnostik erfolgen und die Notwendigkeit der Entfernung besonders kritisch diskutiert werden.
Wann ist der beste Zeitpunkt für die Entfernung?
Der beste Zeitpunkt für die Entfernung der Weisheitszähne ist das Jugend- oder junge Erwachsenenalter. Mit zunehmendem Alter steigt die Festigkeit des Knochens, sodass die Entfernung schwieriger wird und die Risiken der Operation steigen.
Der ideale Zeitpunkt ist individuell unterschiedlich, da auch die Entwicklung der Weisheitszähne sehr unterschiedlich ist. Anhand einer Röntgenübersichtsaufnahme (OPG) kann die behandelnde Zahnärzt*in oder Oralchirurg*in die Lage und das Wachstumsstadium der Weisheitszähne beurteilen.
Wie ist der Ablauf der Operation und wie gestaltet sich der postoperative Verlauf?
Es handelt sich um einen Routineeingriff in örtlicher Betäubung.
Es wird dann nach einem Schnitt in der Schleimhaut zunächst diese bei Seite geschoben, störender Knochen mit einer Fräse abgetragen und der Zahn entfernt. Anschließend wird das Zahnfach gereinigt und die Wunde mit Nähten verschlossen oder ein Gaze-Streifen eingelegt. Die Nähte können nach etwa sieben bis zehn Tagen entfernt werden; der Gaze- Streifen wird nach einigen Tagen entfernt oder gewechselt.
Die Wundheilung und der Rückgang der Wangenschwellung dauern in der Regel bis zu zwei Wochen. Kam es zu einer Eröffnung der Kieferhöhle bei der Entfernung der Weisheitszähne im Oberkiefer, sollte für 2-3 Wochen die Nase nicht geschnäuzt werden. Allgemein sollte in diesem Zeitraum eine Belastung der Wunde vermieden werden, wobei eine gute Mundhygiene für eine ungestörte Wundheilung notwendig ist.
Was sind die Risiken einer Weisheitszahn-Entfernung?
Auch wenn es sich um einen Routineeingriff handelt, gibt es wie bei jeder Operation einige Risiken. Neben allgemeinen Risiken wie Wundheilungsstörung oder Wundinfektion sind folgende spezielle Risiken zu erwähnen: Abbrechen von Wurzelspitzen, Verletzung von Nachbarzähnen, Eröffnung der Kieferhöhle, Verletzung des Unterkiefernerven oder des Zungennerven mit bleibendem Taubheitsgefühl an Lippe, Zähnen oder Zunge. In seltenen Fällen kommt es zu einem Bruch des Unterkiefers oder zu einer chronischen Knochenentzündung.
Eine umfassende Aufklärung über den geplanten Eingriff und die damit verbundenen Risiken erfolgt vor der Operation.