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Implantate


Was sind Implantate und wann ist ihre Verwendung empfehlenswert?

Zahnimplantate sind seit über 50 Jahren erfolgreich im Einsatz, um nach Zahnverlust einen Zahnersatz zu ermöglichen. Dazu werden ein oder mehrere Implantate - meist aus Titan - in den Kieferknochen eingesetzt.

Der Sinn von Implantaten ist, einen Zahnersatz fest zu verankern, ohne dass Nachbarzähne einbezogen werden müssen. Im zahnlosen Kiefer und bei schlechtem Prothesenlager kann durch eine Verankerung auf Zahnimplantaten der Prothesenhalt deutlich verbessert werden. Sprechen und Kauen mit Prothese wird manchmal dann erst wieder entspannt möglich.


Titan- oder Keramikimplantate?

Grundsätzlich stehen heutzutage als Implantat-Werkstoffe Titan und Keramik zur Verfügung. So können spezielle Voraussetzungen beim Patienten von uns individuell berücksichtigt werden.

Titan ist ein biokompatibles Metall, dass auch für andere Implantate im Körper verwendet wird. Es ist sehr belastbar und langlebig und hat sich dank seiner hohen Stabilität bewährt. Von den meisten Patienten wird es gut vertragen.

Alternativ gibt es Implantate aus Keramik für Patienten mit allergischen Reaktionen oder Unverträglichkeiten oder wenn Sorgen hinsichtlich eine Belastung des Organismus durch Metalle bestehen. Keramikimplantate werden aus einer speziellen, hochfesten und bruchsicheren Keramik, dem Zirkondioxid, gefertigt. Das Material ist auch in der Medizin im Einsatz, z.B. bei künstlichen Gelenken. In der Zahnmedizin ist es in Punkto Verträglichkeit und Ästhetik unschlagbar, allerdings sind die Implantat-Kosten noch deutlich höher. 


Wie ist der Ablauf der Implantation und wie gestaltet sich der postoperative Verlauf?

Zunächst erfolgt eine Untersuchung der Kiefersituation sowie eine Übersichts-Röntgenaufnahme (OPG) zur Beurteilung der knöchernen Verhältnisse im Kiefer. Die Implantat-Planung sollte immer unter Berücksichtigung der späteren prothetischen Versorgung erfolgen, wobei eine 3D-Röntgen-Aufnahme hilft.

Ist nicht ausreichend Kieferknochen vorhanden, kann ein Knochenaufbau mit eigenem Knochen oder Knochenersatzmaterial erfolgen. Das bedeutet einen zusätzlichen Eingriff. Dieser kann aber unter Umständen vermieden werden: Zum einen durch lokalen Kieferaufbau direkt um das Implantat herum. Hierfür verwenden wir regelmäßig die Knochenbohrspäne, die beim Aufbereiten des Implantat-Bettes anfallen. Zum anderen kommen kurze oder ultrakurze Implantate in Betracht. Hier verfügt unsere Klinik über eine mehrjährige Erfahrung.

In örtlicher Betäubung erfolgt über einen Zahnfleischschnitt der Zugang zum Kieferknochen. Anschließend wird dann mit verschiedenen Bohrern das Implantat-Bett im Knochen aufbereitet. Das Implantat wird eingebracht und mit einer Abdeckschraube versehen.

Es gibt die Möglichkeit, das Implantat unter der Schleimhaut (also „geschlossen) einheilen zu lassen oder aber der Aufbau auf dem Implantat ragt in die Mundhöhle ("offene" Einheilung). Manchmal wird das Implantat auch direkt mit einem provisorischen Zahnersatz versorgt. Nach einer Einheilzeit von 3 bis 6 Monaten erfolgt dann die definitive Versorgung mit dem gewünschten Zahnersatz.

Implantatgetragener Zahnersatz sollte wie die natürlichen Zähne durch gute Mundhygiene intensiv gepflegt werden, außerdem sind regelmäßige Kontrollen erforderlich. Ist das Implantat aber erst einmal gut eingeheilt, handelt es sich um eine äußerst stabile und langlebige Versorgung.


Was sind die Risiken der Operation?

Auch wenn es sich um einen Routineeingriff handelt, gibt es wie bei jeder Operation einige Risiken. Neben allgemeinen Risiken wie Wundheilungsstörungen oder Wundinfektion sind dies im Speziellen: Implantatverlust durch Nichteinheilen, Verletzung von Nachbarzähnen, die Eröffnung der Kieferhöhle oder Eindringen der Implantatspitze in dieselbe mit folgender Entzündung der Kieferhöhle. Des Weiteren kann eine Nervverletzung zu einem bleibenden Taubheitsgefühl an Lippe, Zähnen oder Zunge führen. In seltenen Fällen kommt es zu einer chronischen Knochenentzündung.

Eine umfassende Aufklärung über den geplanten Eingriff und die damit verbundenen Risiken und Nebenwirkungen erfolgt vor der Operation.

Für eine Beratung können Sie gern einen Termin in einer unserer Implantatsprechstunden vereinbaren.