Forschung
Endothel und Herz-Kreislauferkrankungen
Medizinische Bedeutung und Forschungsschwerpunkte
Herz-Kreislauferkrankungen sind die häufigste Todesursache in den Industrieländern. Die Arteriosklerose nimmt dabei eine Schlüsselstellung ein, da mit dem Fortschreiten dieser Krankheit das Risiko für Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt und Schlaganfall steigt. Bei der Entstehung der Arteriosklerose spielen die Endothelzellen als Innenauskleidung der Blutgefäße eine wichtige Rolle.
Für die Lokalisierung von arteriosklerotischen Plaques sind als Ursache lokale Unterschiede in den mechanischen Kräften, die durch den Blutstrom auf die Zellen der Gefäßwand wirken, postuliert worden. Ein Schwerpunkt unserer Arbeiten stellt daher die Identifizierung von molekularen Veränderungen dar, die durch veränderte hämodynamische Kräfte in Endothelzellen induziert werden. Einen weiteren Arbeitsschwerpunkt bildet die Aufklärung von potentiell proarteriosklerotischen Mechanismen wie erhöhtem oxidativen Stress oder vermehrter Aufnahme von oxidativ modifiziertem Low-Density-Lipoprotein durch Peptide wie Endothelin-1, Angiotensin II und Aldosteron in Endothelzellen. Darüber hinaus interessieren uns die Mechanismen der Differenzierung in arterielle und venöse Endothelzellen. Die dabei in vitro untersuchten Mechanismen werden anschließend in vivo in experimentellen und klinischen Studien getestet, um ein antiarteriosklerotisches Potential von Medikamenten (z.B. durch pharmakologische Intervention in das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System oder Cholesterinsyntheseenzym-Hemmer) zu überprüfen.
Wir versuchen dabei, folgende Fragestellungen zu beantworten:
- Wie entstehen Krankheiten durch gestörte Endothelfunktion?
- Wie wirken Risikofaktoren auf die Endothelfunktion?
- Sind vermehrte Sauerstoffradikalbildung und Lipoproteine daran beteiligt?
- Wie erfolgt die Differenzierung in arterielle und venöse Endothelzellen?
- Können Medikamente die Gefäßfunktion verbessern und die Arteriosklerose verhindern?
Curriculum Vitae
1982 - 87 | Biologie-Studium (Genetik), Martin-Luther-Universität (MLU) Halle-Wittenberg |
1987 | Diplom |
1987 - 90 | Promotion, Institut für Genetik, MLU Halle-Wittenberg |
1988 - 89 | Biologisches Forschungszentrum Szeged |
1990 | Promotion zum Dr. rer. nat. |
1990 - 94 | Assistent, Institut für Genetik, MLU Halle-Wittenberg, Arbeitsaufenthalte an Universitäten Köln (1991), Genf (1993) |
1994 - 2003 | Assistent/Arbeitsgruppenleiter, Institut für Pathophysiologie, MLU Halle-Wittenberg |
1995 - 96 | Cardiovascular Research Institute, University of California, San Francisco |
2001 | Habilitation, Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät, MLU Halle-Wittenberg (Venia legendi für Genetik) |
2002 | Erweiterung der Venia legendi für Physiologie und Pathophysiologie, Medizinische Fakultät, MLU Halle-Wittenberg |
2002 - 03 | Oberassistent, Institut für Pathophysiologie, MLU Halle-Wittenberg |
seit Mai 2003 | Professor und Leiter des Bereiches Gefäßendothel / Mikrozirkulation, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden |
seit 2011 | Fellow der American Heart Association (FAHA) |
2013 | Präsident der Gesellschaft für Mikrozirkulation und Vaskuläre Biologie |
2014 - 21 | Sekretär der Gesellschaft für Mikrozirkulation und Vaskuläre Biologie |
seit 2014 | Fachphysiologe der Deutschen Physiologischen Gesellschaft |
2015 - 19 | Chairman Strategy Committee European Society for Microcirculation |
seit 2019 | General Secretary European Society for Microcirculation |
seit 2021 | Member of Council on Basic Cardiovascular Science Board of European Society of Cardiology |
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