Inseltransplantations-Programm
Durch den Aufbau eines nach Arzneimittelrecht zertifizierten klinischen Programms zur allogenen und autologen Inseltransplantation, nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland, konnten wir zur Schärfung des diabetologischen Profils des Universitätsklinikums Dresden und der Medizinischen Fakultät beitragen. Damit ist das Universitätsklinikum Dresden das einzige Zentrum in Deutschland, welches das komplette Spektrum der klinisch verfügbaren Methoden und Technologien zur Diabetestherapie anbietet. Durch den gleichzeitigen Aufbau einer spezialisierten Transplantationsambulanz für Patienten nach Insel- bzw. Pankreastransplantation mit assoziierter Studieneinheit wurde die Grundlage für die Durchführung Transplantations-assoziierter klinischer Studien geschaffen. Die intensive Zusammenarbeit mit der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie führte in den letzten Jahren erfolgreich zur Etablierung eines Programms zur autologen Inseltransplantation bei Patienten nach (sub-) totaler Pankreatektomie. Auch dieses Programm ist derzeit einzigartig in Deutschland mit potentiell erheblichen Implikationen für die Pankreaschirurgie. Dieses Potential soll durch die Initiierung gemeinsamer klinischer Studien mit erweiterter Indikation zur kompletten Pankreatektomie und simultaner autologer Inseltransplantation evaluiert werden.
Neben der klinischen Tätigkeit konnten wir durch unsere Forschungsarbeit internationale Präsenz und Anerkennung erwerben. Dies spiegelt sich in der Mitgliedschaft in nationalen und internationalen Gremien, Forschungskonsortien und hochrangigen Veröffentlichungen wieder. Durch die kontinuierliche und erfolgreiche Einwerbung von öffentlichen Drittmitteln konnten wir eine junge und motivierte Forschungsgruppe aufbauen sowie Nachwuchswissenschaftler und Mediziner für die Thematik der Betazellersatztherapie gewinnen.
Einen Schwerpunkt der wissenschaftlichen Tätigkeit in den letzten Jahren stellt die Entwicklung und Evaluierung von Methoden zur Immunsuppressions-freien Inseltransplantation sowie der Verwendung von alternativen Zell-Quellen, insbesondere xenogenen Inseln und neuartigen Insulin-produzierenden Zellen dar. Dabei entwickelten wir ein Konzept zur Makroverkapselung von xenogenen Pankreasinseln, evaluierten dieses in umfangreichen präklinischen Studien und bereiten derzeit eine Pilotstudie an Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 vor. Diese Studie kann als erste europäische Studie im Bereich Xenotransplantation erhebliche Bedeutung erlangen.
Der Erfolg unserer wissenschaftlichen Arbeit ist wesentlich von der multidisziplinären Zusammenarbeit mit Experten diverser klinischer und Grundlagen-orientierter Disziplinen abhängig. Insofern bietet der Standort Dresden optimale Bedingungen mit seiner einzigartigen Struktur der Zusammenarbeit universitärer und nicht-universitärer Einrichtungen. Wir können durch die Affiliation mit dem DZD-PLID, dem CRTD und Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des MPI-CBG sowie des Leibniz-Instituts Dresden eine produktive und effiziente, translational ausgerichtete Forschungsarbeit betreiben und unsere Arbeitsgruppe in mehreren Forschungskonsortien etablieren. Weiterhin bietet die von Dresden ausgehende innovative internationale akademische Vernetzung im Rahmen des TransCampus Projektes einen neuartigen Ansatz der internationalen Forschungskooperation.
Im Rahmen unserer zukünftigen klinisch-wissenschaftlichen Arbeit werden die Erforschung von modifizierten transgenen porcinen Inselzellen sowie stammzell-basierte Zelltherapien eine zentrale Rolle spielen. Auf der Grundlage der vorhandenen Expertise im Bereich der klinischen Zelltherapie werden wir die Translation in innovative klinische Pilotstudien forcieren.