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Sächsische Initiative

 Genauso wie die Initiative „gesundheitsziele.de“ Partner auf europäischer Ebene bei Krankenkassen oder auch anderen Berufsgesellschaften gesucht hat, sind politische Kooperationspartner auf Landesebene entscheidend (6). Hierzu gibt es in Sachsen die Arbeitsgruppe „Gesundheitsziele Diabetes“, die intensiv daran arbeitet, in Sachsen Präventionsprogramme zu implementieren. Ziel ist die erfolgreiche Umsetzung von Maßnahmen zur primären Diabetesprävention in der Leistungsebene in Kooperation mit Krankenkassen (7). Die intensive Arbeit in Sachsen hat zum Ergebnis, dass unter Zusage der verschiedenen Krankenkassen in Sachsen seit Juni 2007 ein Konzept zur Diabetesprävention umgesetzt wird. Damit ist in Sachsen als erstem Bundesland sichergestellt, dass die Arbeit der Initiative „gesundheitsziele.de“ unter realen Bedingungen in die Leistungsebene, finanziert durch die Krankenkassen, umgesetzt wird (6) (http://www.gesunde.sachsen.de/116.html).

Angelehnt an das Nationale Konzept zur Implementierung von Präventionsprogrammen wurde vom Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim e.V. und der Medizinischen Klinik III der Technischen Universität Dresden ein modernes, multimodales Präventionsprogramm PRAEDIAS konzipiert, welches im Rahmen eines Pilotprojektes der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) eingesetzt, und derzeit in einer randomisierten, prospektiven und multizentrischen Studie evaluiert wird (http://www.diabetes-praevention.de/).

Zur Rekrutierung von Teilnehmern wurde ein von der Krankenkasse postalisch versendetes Einladungsschreiben einschließlich des FINDRISK-Fragebogens (Fragebogen zur Abschätzung des Diabetesrisikos) verwendet. Die Zielgruppe waren Versicherte mit einem persönlichen Interesse an der Diabetesprävention und einem nachweislich erhöhten Diabetesrisiko.

Das PRAEDIAS-Programm selbst erstreckt sich über einen Zeitraum von einem Jahr. Es umfasst zu Beginn eine aus acht Gruppensitzungen (je 90 min) bestehende Kernintervention. Die Kursleitung erfolgt durch einen Präventionsmanager, der geübt in der Initiierung und dem Management von Gruppenprozessen ist, und welcher zudem über das notwendige Wissen und Fertigkeiten im Ernährungs- und Bewegungsbereich verfügt. Die Präventionsgruppen bestehen aus sechs bis 10 Teilnehmern. Die Inhalte der Kursstunden in der Kernphase umfassen folgende Aspekte:

  1. Kursstunde: Motivationsaufbau
  2. Kursstunde: Gewicht abnehmen
  3. Kursstunde: Gesunde Ernährung
  4. Kursstunde: Analyse und Modifikation des persönlichen Essverhaltens
  5. Kursstunde: Körperliche Bewegung
  6. Trainingseinheit: Analyse und Modifikation des persönlichen Bewegungsverhaltens
  7. Kursstunde: Soziale Unterstützung
  8. Kursstunde: Bilanzierung und Stabilisierung des Behandlungserfolgs


Nach Abschluss der Kernintervention erfolgen über die restlichen 10 Monate zwei Auffrischungs- oder Boostersitzungen, jeweils im Abstand von zunächst zwei Monaten (Abbildung 1) und im Anschluss eine kontinuierliche Weiterbetreuung via Telefonkontakte und Tool Box. Diese dienen primär der Stabilisierung der durch die Kernintervention induzierten Lebensstilveränderung. Weitere Maßnahmen zur Rückfallprophylaxe bestehen in dem Führen eines begleitenden „Logbuchs“, in dem täglich die Zielvariablen dokumentiert werden.