Nierentransplantation
- Leistungsspektrum
- Vorbereitung zur Nierentransplantation
- Nachsorge nach Nierentransplantation
- weitere Informationen
- Vorbereitung zur Transplantation und Lebendspende
- Postoperative stationäre Betreuung der transplantierten Patienten in der Urologie des Uniklinikums Carl Gustav Carus Dresden
- Langzeit-Nachsorge in Kooperation mit den niedergelassenen Nephrologen und Urologen
- blutgruppenkompatible und blutgruppeninkompatible Lebendspende
- Desensibilisierung von hochimmunisierten Patienten im Rahmen einer Lebendnierenspende
- Eurotransplant-Senior-Programm für Empfänger über 65 Jahre
- simultane Pankreas-Nierentransplantation für den Typ I-Diabetiker
Die Nierentransplantation am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden wird durch die Kollegen der Urologie unter der Leitung von Prof. Thomas durchgeführt. Die Vorbereitung zur Nierentransplantation, Wartenlistenpflege und Nachsorge wird in enger Zusammenarbeit mit den Kollegen der Urologie in der Medizinischen Klinik 3 im Bereich Nephrologie unter der Leitung von Prof. Hugo absolviert.
Für alle Fragen zur Nierentransplantation steht Ihnen unser Team der nephrologischen Transplantationsambulanz zur Verfügung.
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Margrit Reinhardt
Krankenschwester für die Wartelistenpflege
Die Nierentransplantation stellt als Nierenersatztherapie ein entscheidendes Behandlungsverfahren für das chronische Nierenversagen dar. Durch die Nierentransplantation werden die Aufgaben der Niere wie Ausscheidung, Entgiftung, Regulation des Säure-Basenhaushalt und Hormonbildung etc. wieder hergestellt, was zu einer Verbesserung ihres gesundheitlichen Zustandes sowie zur Verbesserung Ihrer Lebensqualität führt. Daher wird die Nierentransplantation von Ärzten als das beste Verfahren zur Behandlung des chronischen Nierenversagens angesehen.
Ende 2016 befanden sich ca. 7600 Patienten in Deutschland auf der Warteliste für eine neue Niere (in Dresden ca. 350 Patienten). Aufgrund der geringen Spenderbereitschaft ist die Wartezeit für eine neue Niere jedoch sehr lang (durchschnittlich 6-9 Jahre). Im Jahr 2015 und 2016 wurden in Dresden 83/64 Nieren transplantiert (66/47 Totenspenden; 17/17 Lebendnierenspende).
Die Organvergabe durch eine Leichennierenspende wird durch Eurotransplant vermittelt. Eine Alternative stellt die Nierenlebendspende für den nierenkranken Patienten dar. Die Vorteile einer Nierenlebendspende ergeben sich aus einer deutlich kürzeren Wartezeit, z.B. auch vor Dialysebeginn (präemptiv). Weiterhin können kurz vor der Lebendspende optimale Voraussetzungen bei Spender und Empfänger geschaffen werden, was oft zu besseren Quoten an sofortigen Funktionsaufnahmen der Niere führt. Eine Lebendspende kommt für volljährige Verwandte ersten und zweiten Grades und für Nichtverwandte in Betracht, die dem Empfänger in besonderer Weise emotional verbunden sind. Grundvoraussetzung ist neben der medizinischen Eignung von Spender und Empfänger ebenso die Freiwilligkeit des Spenders. Weiterhin besteht die Möglichkeit einer blutgruppenunabhängigen Nierentransplantation. Dafür müssen verschiedene Vorkehrungen getroffen werden, welche wir Ihnen in einem persönlichen Gespräch erklären werden.
Einzelne Patienten haben durch ein Immunisierungsereignis wie z. B. eine Vortransplantation, Transfusion oder eine Schwangerschaft eine HLA - Sensibiliserung erlebt und müssen deshalb eventuell länger auf eine Transplantation warten. Weiterhin ist das Risiko für eine Abstoßung und ein kürzeres Transplantatüberleben erhöht. Eine Lösung wäre eine Lebend-Spender-Transplantation, um eine frühzeitige Nierentransplantation zu ermöglichen. Dafür muss eine vorherige Reduzierung der Donor-spezifischen anti HLA-Antikörper erfolgen.
Vorbereitung zur Nierentransplantation
Vor Aufnahme auf die Warteliste ist es wichtig zu klären, ob der Patient aus medizinischer Sicht (abgesehen von seiner schweren Nierenerkrankung) für die Transplantation geeignet ist.
Es erfolgen Untersuchungen ihrer Herzkreislauf- und Lungenfunktion, um eine Operationsfähigkeit zu überprüfen. Weiterhin muss ein Tumor sowie eine chronische Infektionsquelle ausgeschlossen werden. Dies kann entweder ambulant über den niedergelassenen Nephrologen oder stationär in unserer Klinik erfolgen. Außerdem erfolgt eine urologische Abklärung.
Vor einer Freigabe zu einer Transplantation darf kein Nikotinkonsum, Alkohol - sowie Drogenkonsum vorliegen. Um Wundheilungsstörungen vorzubeugen, sollte der BMI < 35kg/m² liegen. Im Rahmen einer Lebendnierenspende sollte der BMI beim Spender < 30kg/m² sein. Beim Erreichen dieser Ziele sind wir gern behilflich (z.B. Vermittlung von Abnehmprogrammen, Raucherentwöhnung etc).
Sind alle Untersuchungen abgeschlossen, werden die Ergebnisse zusammengestellt und in einem Gremium aus Nephrologen, Urologen, Chirurgen, Kardiologen etc. vorgestellt, um zu beurteilen, ob der Patient auf die Warteliste von Eurotransplant aufgenommen werden kann.
Während der Wartezeit erfolgt eine regelmäßige Überprüfung der Indikation zur Transplantation:
Im Rahmen von ambulanten Kontrolluntersuchungen (idealerweise alle 12 Monate):
Sofortige Mitteilung von vorübergehender Hinderungsgründen für die Transplantation z.B. Krankheit, familiäre Gründe oder eine Reise.
Ein Patient, der als transplantabel gelistet ist, muss vom Zeitpunkt seiner Meldung bei Eurotransplant Tag und Nacht telefonisch erreichbar sein.
Falls eine Nierentransplantation nicht mehr gewünscht ist, bitten wir ebenso um Mitteilung.
Nachsorge nach Nierentransplantation
In der Transplantambulanz findet die Nachbetreuung transplantierter Patienten sowie Lebendspender statt. Diese wird in Zusammenarbeit mit dem KfH durchgeführt. Je nach Transplantationserfolg und Abstand zur Transplantation werden individuell Wiedervorstellungstermine zur Nachsorge vereinbart. Bei Problemen, Rückfragen sowie zur Vereinbarung von Terminen zu einem Beratungsgespräch stehen wir Ihnen gern zur Verfügung:
Nephrologische Ambulanz (MK3-A4)
Haus 19, Erdgeschoss, Fetscherstrasse 74, 01307 Dresden
Sprechzeiten:
Mo – Fr 7.30 - 15.00 Uhr
Anmeldung:
Tel: 0351 458-3122
Fax: 0351 446966609
Leitung:
Prof. Dr. med. Christian Hugo / Prof. Dr. med. Andreas Linkermann
Ambulanzschwester Leitung: Ute Göhlert
Telefonische Termine, Rezeptwünsche, Anfragen
bitte zwischen 13.00 - 15.00 Uhr
Email
Wenn Sie sich noch weiter informieren möchten, können Sie dies hier tun:
Eurotransplant International Foundation
Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO)
Deutsche Gesellschaft für Nephrologie
United Network for Organ Sharing (UNOS) - Datenbank zur Organtransplantation USA
Bundesverband der Organtransplantierten e.V. (BDO)
Deutsche Transplantationsgesellschaft
Inseltransplantationsprogramm Dresden
Transplant Forum