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Schlaflabor

“Der Schlaf ist doch die köstlichste Erfindung! ”
 Heinrich Heine



Ein gesunder Schlaf ist jedoch nicht für jeden Menschen selbstverständlich. Es werden zahlreiche Schlafstörungen unterschieden, die als eigenständige Erkrankung oder im Rahmen anderer internistischer, neurologischer oder psychiatrischer Erkrankungen auftreten.  Eine dauerhafte Störung des Schlafes erhöht zudem das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen (Herzinfarkt und Schlaganfall), neurodegenerative Erkrankungen (Demenz und Parkinson) und Stoffwechselerkrankungen (Adipositas und Diabetes mellitus).

Schlafmedizinische Diagnostik und Therapie zielen darauf ab, die Ursache eines gestörten Schlafes zu erkennen, um durch eine gezielte Behandlung die unmittelbaren und langfristigen Folgen zu reduzieren.   

Wir untersuchen und behandeln in unserer Neurologischen Schlafambulanz und unserem Interdisziplinären Schlaflabor Patienten aus dem gesamten schlafmedizinischen Spektrum.

Unser Schwerpunkt liegt auf der Diagnostik und Therapie neurologischer Schlafstörungen: Parasomnie, Hypersomnie (Narkolepsie) und schlafbezogene Bewegungsstörung (Restless-legs-Syndrom).



Typische Symptome, die im Rahmen der häufigsten Schlafstörungen auftreten:

  • Ein- und Durchschlafstörungen, die organische und nicht-organische Ursachen haben können. - INSOMNIE -
  • SchlafbezogeneAtmungsstörungen, beginnend beim Schnarchen bis hin zu den unterschiedlich ausgeprägten Bildern von Atemaussetzern im Schlaf. - SCHLAFAPNOE -
  • Unruhige Beine, hervorgerufen durch Missempfindungen, welche meist am Abend verstärkt sind und damit oft zu Ein- und Durchschlafstörungen führen. - RESTLESS-LEGS-SYNDROM -
  • Nächtliche Verhaltensstörungen, wie Schlafwandeln, Reden im Schlaf oder Ausagieren von Trauminhalten. In manchen Fällen kann dies insbesondere bei Patienten im mittleren und höheren Lebensalter das erste Symptom anderer neurologischer Erkrankungen (Parkinson, Demenz) sein. - PARASOMNIE -
  • Ausgeprägte Tagesschläfrigkeit kann sowohl in Folge anderer Schlafstörungen wie Schlafapnoe und Insomnie auftreten, als auch primär als Leitsymptom neurologischer Systemerkrankungen wie der Narkolepsie. Nicht selten sind eine gestörte Schlafhygiene oder Medikamente Ursache der Tagesschläfrigkeit. - HYPERSOMNIE - 
  • Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus, bei denen die biologische innere Uhr nicht mit den äußeren Tag-Nacht-Einflüssen übereinstimmt und dadurch zu Müdigkeit und Schlaflosigkeit führt. - CIRCADIANE RHYTHMUSSTÖRUNGEN -

Neurologische Schlafambulanz

Die Schlafambulanz ist an die Neurologische Hochschulambulanz angegliedert und befindet sich in selbigen Räumlichkeiten. – Haus 27, 1. Etage, Leitstelle F -

Neben der klinisch-anamnestischen Einordnung der Schlafstörung besteht die Möglichkeit, eine ambulante Untersuchung mittels kardiorespiratorischer Polygraphie (z.b. bei einer Schlafapnoe oder einem Restless-legs-Syndrom) durchzuführen.
Nach der ambulanten Untersuchung wird beurteilt, ob weitere spezielle Diagnostik z.B. in unserem Interdisziplinären Schlaflabor (Polysomnographie) erforderlich ist.
In der Regel erfolgt in der Schlafambulanz die diagnostische Einordnung und daraus ergebende Therapieempfehlung für die Weiterversorgung beim Hausarzt, niedergelassenen Neurologen/Psychiater oder Psychologen.
Für eine Vorstellung in der neurologischen Schlafambulanz ist ein fachärztlicher Überweisungsschein notwendig.


Sofern nicht anders vereinbart, bringen die Patienten bitte folgende Unterlagen zu Ihrem Termin in der Sprechstunde mit:

  • Überweisungsschein und Krankenkassenchipkarte
  • Medikamentenliste
  • Neurologische/Psychiatrische und pneumologische Vorbefunde (Arztbriefe, Polygraphiebefunde)
  • Vorbefunde über Schädel-Bildgebung (CT, MRT)

Schlaflabor

Im Interdisziplinären Schlaflabor erfolgt die (teil)stationäre Diagnostik und Therapie unterschiedlicher Schlafstörungen. Neben der Primärdiagnostik finden auch Kontrolluntersuchungen oder Therapieoptimierungen statt.
Eine Einweisung in unser Schlaflabor ist mit einer fachärztlichen Überweisung möglich.
Patienten unter 18 Jahren wenden sich bitte an das Schlaflabor der Kinderklinik .



Sofern nicht anders vereinbart, bringen die Patienten bitte Folgendes zu Ihrem Termin im Schlaflabor mit:

  • Einweisungsschein und Krankenkassenchipkarte
  • Medikamente und Medikamentenliste
  • Neurologische/Psychiatrische und pneumologische Vorbefunde (Arztbriefe, Polygraphiebefunde)
  • Ggf. neuroradiologische Vorbefunde (CT, MRT)
  • Schlafanzug und Hausschuhe
  • Waschzeug und Handtuch


Ausstattung

Unser Interdisziplinäres Schlaflabor verfügt über drei hochmoderne Polysomnographieplätze zur Untersuchung des Schlafs.
Die geplanten Untersuchungen finden in dafür ausgestatteten und freundlich eingerichteten Einzelzimmern statt. Unser speziell geschultes Personal betreut die Patienten während der gesamten Nacht und überwacht deren Schlaf.
Die Betreuung von pflegebedürftigen Patienten ist im Rahmen einer stationären Aufnahme ebenfalls möglich.

Je nach Krankheitsbild erfolgen neben der „Schlafmessung“ (Polysomnographie) ggf. weitere Untersuchungen am Tage zur objektiven Erfassung der Tagesschläfrigkeit:

-       Multipler Schlaflatenztest (MSLT)

-       Pupillographie

Bei Patienten mit einer schlafbezogenen Atmungsstörungen (Schlafapnoe) kommen verschiedene Therapieverfahren zum Einsatz:

-       Nächtliche Masken-Therapie (PAP-Therapie)

-       Zungenschrittmacher (Hypoglossus-Stimulation)

-       Lagetherapie (Rückenlageverhinderungsweste)

-       Unterkiefer-Protrusionsschiene

Das interdisziplinäre Schlaflabor des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus der TU-Dresden ist von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) akkreditiert und nimmt in diesem Zusammenhang regelmäßig an der Qualitätssicherung zur Prozessqualität der DGSM teil.



Ablauf im Schlaflabor

Während des Aufenthaltes im Schlaflabor erfolgt eine Polysomnographie zur Untersuchung des Schlafs. Genauere Informationen und Hinweise erhalten die Patienten vorab des geplanten Aufenthaltes in einem Informationsschreiben.

In Kürze wird der Ablauf der Untersuchung hier dargestellt:

An Kopf und Kinn werden Elektroden angebracht, welche die Augenbewegungen, Hirnströme und Muskelaktivität registrieren.
Der Atemfluss wird über einen Druckmessschlauch an der Nase analysiert. Ein kleines Mikrofon erfasst Geräusche (Schnarchen, Reden im Schlaf). Des Weiteren werden Gurte mit Dehnungssensoren um den Bauch und Brustkorb angelegt, mit denen die Atmungsanstrengungen gemessen werden. Sensoren am Mittelfinger erfassen den Sauerstoffgehalt im Blut.
Zur Messung der Herzfrequenz werden am Brustkorb weitere Elektroden angebracht.
Über Elektroden an den Beinen und Armen wird die Muskelaktivität und Bewegungen im Schlaf aufgezeichnet.
Zusätzlich werden in der Nacht Videoaufnahmen gemacht, um ein eventuell auffälliges Schlafverhalten aufzeichnen zu können.

Unser Team

Ärztliches Personal

Ärztlicher Leiter:

Dr. med. Tony Sehr
Facharzt für Neurologie / Somnologe (DGSM)

Wissenschaftlicher Leiter:

PD Dr. med. Moritz Brandt
Facharzt für Neurologie / Somnologe (DGSM) / ZB Geriatrie

NEUROLOGIE

Dr. med. Hanna-Sophie Lapp
Assistenzärztin für Neurologie

PULMOLOGIE

OÄ Dr. med. Simona Langner
Fachärztin für Innere Medizin/Pulmologie / ZB Schlafmedizin / Somnologin (DGSM)

Weiteres medizinisches Personal

Claudia Schwede-Schmidt (Medizinisch-Technische Assistentin)

Pflegepersonal

Antje Schütz

Petra Sittner

Projekte / Forschung

Somnolink hat es sich zum Ziel gemacht, die Diagnose und Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe (OSA), einer chronischen Schlafstörung, an der in Deutschland ca. 26 Mio. Menschen leiden, zu optimieren. Konkret gilt es, die Frühdiagnose insbesondere bei derzeit unterdiagnostizierten Patient:innen zu verbessern, den intersektoralen Diagnosepfad effizienter zu gestalten und letztlich die Patient*innen durch personalisierte Therapieansätze und Betreuung bei der Therapieadhärenz zu befähigen, gut mit dieser lebenslangen Belastung umzugehen. Das Projekt vernetzt die wichtigsten Daten und Akteur:innen entlang des Patientenpfades. Durch die Harmonisierung und gemeinsame Nutzung von Schlafdaten und Analysemethoden in interdisziplinären Netzwerken eröffnet Somnolink neue Möglichkeiten für eine personalisierte Versorgung. Die beteiligten Datenintegrationszentren ermöglichen das Training und die Validierung von Entscheidungsunterstützungssystemen, indem sie polysomnographische Daten erschließen und mit klinische Daten verknüpfen. So sollen Patient:innen personalisierte Therapiepläne erhalten, gleichsam gilt es, die Therapietreue zu fördern.

Weitere Informationen https://www.uniklinikum-dresden.de/de/das-klinikum/universitaetscentren/zentrum-fuer-medizinische-informatik/leistungen/somnolink-connected-sleep-data-and-decision-support-along-the-patient-path-for-better-care-of-obstructive-sleep-apnea

Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Förderkennzeichen: 01ZZ2324F

 

 Abgeschlossene Projekte

Teleschlafmedizin

Das EFRE-geförderte Projekt Teleschlafmedizin verfolgt das Ziel die Versorgung von Patienten mit Schlafstörungen zu verbessern. In dem Projekt wird eine Teleschlafmedizin-Plattform entstehen, auf welcher die für die Patientenversorgung wichtigen Informationen aus verschiedenen Datenquellen gesammelt und dargestellt werden.

In Kooperation mit dem Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) der TU-Dresden und dem Institut für Medizinische Informatik und Biometrie (IMB) werden neuartige Verfahren zur kontaktlosen Messtechnik und moderne auf künstlicher Intelligenz basierende Analysemethoden entwickelt.    

Kontakt

Unsere Postanschrift:

Neurologische Schlafambulanz
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Universitätsklinikum Dresden
Fetscherstraße 74
01307 Dresden



Interdisziplinäres Schlaflabor
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Universitätsklinikum Dresden
Fetscherstraße 74
01307 Dresden



Wie erreichen Sie uns?

Per Telefon:

Schlafambulanz09:00 - 12:00 Uhr0351 458-4161
Schlaflabor09:00 - 12:00 Uhr0351 458-4161

Per E-Mail:



Wie gelange Sie zur Schlafambulanz/ zum Schlaflabor?

Die Schlafambulanz befindet sich im 1. Obergeschoss des Haus 27 des Universitätsklinikum Dresden.
Das Schlaflabor befindet sich im 4. Obergeschoss des Haus 19 des Universitätsklinikum Dresden.
Wegweiser-Tafeln helfen Ihnen bei der Orientierung.



Parken:

Patienten und Besucher werden gebeten, die beiden Parkhäuser – an der Zufahrt Pfotenhauerstraße und an der Zufahrt Fiedlerstraße – sowie umliegende öffentliche Parkplätze zu nutzen.



Anfahrt mit dem ÖPNV

Das Gelände des Universitätsklinikum Dresden ist sehr gut per ÖPNV erreichbar. Wir empfehlen die Nutzung der Straßenbahnlinien 6 und 12 (Haltestelle Augsburger Straße) und die Buslinien 64 (Haltestelle Universitätsklinikum) und 62 (Haltestellte Johannstadt).