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Wann liegt ein Hydrocephalus vor?

Gehirn und Rückenmark sind von Hirnhäuten und dem knöchernen Schädel umhüllt. Diese schwimmen im Nervenwasser, dem so genannten Liquor cerebrospinalis und werden durch diesen wie durch einen „Airbag“ von äußeren mechanischen Einwirkungen geschützt. Ein Liquorkreislauf funktioniert wenn sich Produktion und Absorption von Liquor die Waage halten. Liquor wird unter anderem von speziellen Zellen in den Hirnkammern gebildet. Die Hirnkammern bilden ein hintereinandergeschaltetes Liquorbildungs- und Transportsystem. Dieses wird in 4 Hauptkammern eingeteilt. Die beiden Seitenventrikel stehen mit dem dritten in Verbindung. Von dort zieht die Verbindung zum vierten Ventrikel, der sich in den Zentralkanal des Rückenmarks fortsetzt. Die inneren und äußeren Liquorräume stehen über dem Subarachnoidalraum, miteinander in Verbindung.

Das Hirnwassersystem des Menschen enthält ca. 150-200 ml Liquor. Eine zu hohe Liquorproduktion und/oder eine Liquorabflussstörung können zu einem erhöhten Hirndruck führen. Da täglich etwa 500 ml Liquor gebildet werden, muss dieser auch wieder resorbiert werden, da sonst der Hirndruck kontinuierlich ansteigen und ein Hydrocephalus entstehen würde. Nach einer Blutung im subarachnoidalen Raum kann es auf Grund der Menge des Blutes zu einer Verlegung des Liquorabflusses kommen (Hydrocephalus occlusus). Eine Störung der Liquorabflussstellen kann ebenso durch im Blut befindliche Proteine entstehen, die feine Abflussstellen verkleben und dadurch einen Hydrocephalus (malresorptivus) auslösen.

Hydrocephalus ist der Zustand, bei dem es zu einer Ansammlung des Liquors im Schädel kommt. Es kommt zu einem Missverhältnis zwischen der Liquorproduktion und Liquorrückführung. In Abhängigkeit von intrakraniellen „Reserveräumen“ kommt es durch die Druckausübung auf das Gehirn zu der klinischen Symptomatik, der Hirndrucksteigerung.