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Rückenmark-Tumoren (spinaler Tumor)

Spinale Tumoren machen ca. fünf bis zehn Prozent aller Tumoren des Zentralnervensystems aus. Abgesehen von den Metastasen treten die meist gutartigen spinalen Tumoren im mittleren Alter im Brust- oder Lendenwirbelsäulenbereich auf. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

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Die Symptomatik der Tumoren ist vielfältig. Es kann zu Schmerzen, Lähmungen, Sensibilitätsstörungen, Gangstörungen oder Blasen- und Mastdarmstörungen kommen.

Unser Ziel besteht in erster Linie darin, unter weitgehender Schonung des umgebenden Nervengewebes die Tumoren möglichst komplett zu entfernen.

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Erkrankung. Deshalb gibt es unterschiedliche Therapieansätze.

Selbstverständlich wird die modernste mikrochirurgische Technik verwendet. Auf diese Weise können neuronale Strukturen ideal geschützt werden. Das Neuromonitoring kommt in vielen Fällen zum Einsatz. Somit wird die Integrität des Rückenmarks und der Nervenwurzeln überwacht und zugleich eine Schädigung der neuronalen Strukturen vermieden.

Die neurochirurgische Klinik verfügt über intraoperative MRT und CT, welche eine zusätzliche Sicherheit bei der Operation bieten.


Tumoren, die im Bereich des Rückenmarks auftreten, werden durch den Auftrittsort unterschieden:

  • Extradural = außerhalb der Rückenmarkshaut, ca. 65%

     - meist metastierende Tumoren

     - Chordom (Primärknochentumoren)

  • Intradural (innerhalb der Rückenmarkshaut)

Intradural/extramedullär

Intradural/Extramedullär
= Tumor innerhalb der Rückenmarkshaut, außerhalb des Rückenmarkgewebes, ca. 25%

               --- meist Meningeom
               --- Schwannom
               --- Abtropfmetastasen von bestimmten Hirntumoren


Fallbeispiel: Entfernung eines intraspinalen extramedullären Meningeoms auf Höhe HWK 1/2

 extramedullär_Meningeom

Im Bild 1 und 2 ist ein kontrastmittelaufnehmender Tumor in Höhe HWK 1/2 rechtsventrolateral des Rückenmarks zu sehen. In den direkten postoperativen Bildern ist die Raumforderung komplett entfernt (Bild 3 und 4).

  

Intradural/intramedullär

Intradural/Intramedullär
= Tumor innerhalb der Rückenmarkshaut, innerhalb des Rückenmarkgewebes, ca. 5-10%

               --- Astrozytom
               --- Ependymom
               --- Hämangioblastom
               Seltener sind Oligodendrogliome, Gangliogliome bzw. –zytome und Lipome oder intramedulläre Metastasen.


Fallbeispiel: Entfernung eines intramedullären Hämangioblastoms auf Höhe HWK 2/3

intramedullär_Hämangioblastom

Im Bild 2 ist ein nodulärer kontrastmittelaufnehmender Tumor in Höhe HWK 2/3 sowie die angrenzenden Signalveränderungen im Rückenmark (Bild 1) zu sehen. In den postoperativen Bildern ist die Raumforderung komplett entfernt und das Umgebungsödem komplett rückläufig (Bild 3 und 4).