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Behandlungsschwerpunkte

Verschleiß (Omarthrose) des Schultergelenks (Glenohumeralgelenk)

Ursache:            

Nach Stürzen und Verletzungen des Schultergelenkes, aber auch im Rahmen des natürlichen, altersbedingen Verschleißes kann es einem Verlust des Knorpels mit erheblichen Verformungen des gesamten Schultergelenkes kommen. Später bildet sich die Muskulatur zurück, so dass eine zunehmende Einsteifung des Gelenkes die Folge sein kann.

 

Krankheitserscheinungsbild:

Zu Beginn der Erkrankung tritt eine schmerzhafte Verschlechterung der Beweglichkeit des Schultergelenkes auf. Zunächst bestehen Schmerzen bei Drehbewegungen und beim Anheben der Schulter, später sind sämtliche Bewegungen schmerzhaft. Frühzeitig kommen auch nächtliche Schmerzen und Ruheschmerzen hinzu. Wenn sich im Verlauf die Muskulatur zurückbildet, kann schließlich eine weitgehende Gebrauchsunfähigkeit des betroffenen Armes eintreten. Arthrose_pic1.jpg

 

Diagnostik:

Die schulterspezifische Untersuchung ergibt meist den wichtigsten Hinweis auf die Lokalisation der Schädigung und der zu Grunde liegenden Veränderung. Den sicheren Nachweis des Verschleißes bietet das Röntgenbild der Schulter in 2 Ebenen. Zur Operationsplanung kann gelegentlich eine Computer- (CT) oder Kernspintomographie / Magnetresonanztomographie (MRT) notwendig sein. 

Behandlung:

In der Frühphase der Erkrankung können selbstständige Bewegungs-, Dehnungs- und Muskelaufbauübungen, unterstützt durch eine krankengymnastische Behandlung, das Fortschreiten der Symptome aufhalten. Es ist wichtig, die Beweglichkeit und die Muskelkraft durch permanentes Selbsttraining zu erhalten. Bei zunehmenden Schmerzen können auch Spritzen mit einem Schmerzmittel und entzündungshemmenden Medikament (Kortison), in das Gelenk und / oder unter das Schulterdach, nachhaltig zu einer Linderung der Schmerzen führen.  

Bei Zunahme der Schmerzen trotz orthopädischer Behandlung und bei zunehmender Gebrauchsunfähigkeit mit Muskelschwund ist die Notwendigkeit eines Kunstgelenkes zu diskutieren.

 

Operation:

Bei der Operation wird über einen etwa 8-10 cm langen vorderen Hautschnitt, nach Ablösen der Muskulatur, das Schultergelenk freigelegt und der zerstörte Oberarmkopf entfernt. Ist nur die Oberarmkugel betroffen, kann als kleinerer Eingriff ein Metallüberzug die Form des Gelenkes wieder herstellen (Kappen-Prothese). Bei stärkerer Verformung wird eine künstliche Gelenkkugel aus Metall oder Keramik mit oder ohne Prothesenschaft mit oder ohne Knochenzement im Oberarmknochen befestigt. Bei gleichzeitiger Schädigung der Pfanne wird die Gelenkfläche mit einem hochvernetzen Kunststoffüberzug wiederhergestellt. Wenn außerdem die umgebene Muskulatur zerstört ist, gibt es die Möglichkeit eines ‚umgekehrten Gelenkes‘, einer so genannten inversen Schulterprothese.

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Behandlungsdauer:

im Krankenhaus:                                                                                           ca. 5 Tage

Rehabilitation:                                                                                               ca. 6 - 9 Wochen

Erreichend der Arbeitsfähigkeit:                                                                 ca. 9 - 12 Wochen

Anpassung des Gesamtorganismus:                                                        ca. 0,5 - 1 Jahr

 

Nachbehandlung:

Die Rehabilitation nach einer Schulterprothese ist abhängig von der Wahl des Implantates. Üblicherweise erfolgt die Ruhigstellung in einem Schulterkissen (s.g. Abduktionskissen -  fördert die günstige Position der Schulter um Verklebungen der Schulter zu vermeiden und entlastet die abgelöste Sehne) über eine Dauer von ca. 4-5 Wochen. Das Kissen darf in dieser Zeit nur zur Krankengymnastik und zur Körperpflege abgelegt werden.

Ergebnisse und Risiken:

In den meisten Fällen führt das Kunstgelenk zu einer weitgehenden Schmerzfreiheit. Die Beweglichkeit der Schulter nach der Operation ist von dem Zustand der Muskulatur abhängig. Im Normalfall kann eine schmerzfreie Einschränkung des Armes bis zur Schulterhöhe erwartet werden. Bewegungen darüber hinaus sind nur bei guter muskulärer Führung möglich. Komplikationen bei der Operation sind selten, in unter 3 Prozent der Fälle werden Nachblutungen, Knochenverletzungen oder Schädigung der Blutgefäße oder Nerven beobachtet. Sehr selten kann es bei unvorsichtiger Rehabilitation in der Frühphase zu einer Verrenkung der Schulter oder zu einem Abriss der Muskulatur kommen. Wie bei allen Kunstgelenken besteht das Risiko einer Lockerung im zeitlichen Verlauf. Nach aktuellen Untersuchungen sind jedoch nach 12 Jahren noch 85% der Schulterprothese funktionsfähig.

Schädigung und Riss des Schultermuskelmantels (Rotatorenmanschette)

Ursache:            

Das Schultergelenk ist von Sehnen, Muskeln und Bändern umgeben, die zur Bewegung und zur Stabilität des Gelenkes beitragen. Die Sehnen mit deren Muskeln, der so genannten Rotatorenmanschette, liegen in einem engen knöchernen Kanal zwischen Oberarmkopf und Schulterblatt. Dieser Kanal wird mit zunehmendem Lebensalter oder nach andauernder Überkopfbelastung enger. Dieser Engpass (engl.: Impingement) kann zu einer Schädigung der Sehnenansätze und im fortgeschrittenen Verlauf zu einem Abreißen einzelner Sehnen der Rotatorenmanschette (z.B. der Supraspinatussehne) führen.

 

Krankheitserscheinungsbild:

Zu Beginn steht meist der Schmerz bei Bewegung (z.B. Überkopfarbeiten), später ein Ruheschmerz und ein Nachtschmerz im Vordergrund. Im weiteren Verlauf kann es zu einer Kraftschwäche der Schulter bei Abspreizbewegung oder Rotation kommen. In ungünstigen Fällen können im fortgeschrittenen Stadium der zunehmende Verschleiß (Arthrose) und schließlich die Einsteifung der Schulter resultieren.

 

Diagnostik:

Die schulterspezifische Untersuchung ergibt meist den wichtigsten Hinweis auf die Lokalisation der Schädigung und der zugrundeliegenden Veränderung. Im Röntgenbild der Schulter in 2 Ebenen kann eine ausgeprägte knöcherne Enge und ein fortgeschrittener Verschleiß abgeschätzt werden. Zum Nachweis eines Sehnenrisses ist eine Ultraschalluntersuchung und / oder eine Kernspintomographie / Magnetresonanztomographie (MRT) notwendig. 

 

Behandlung:

Besonders bei älteren Menschen führen eine kurzfristige Schonung, eine Kräftigung der Muskulatur durch Krankengymnastik oder Manuelle Therapie, Druckpunktmassagen, durchblutungsfördernde Salben und Elektrotherapie in den meisten Fällen zu einer Rückbildung der Beschwerden. Auch Spritzen mit einem Schmerzmittel und entzündungshemmendem Medikament (Kortison) in das Gelenk und / oder unter das Schulterdach, können nachhaltig zu einer Linderung der Schmerzen führen. Diese sollten jedoch nicht häufiger als 3x wiederholt werden.

Bei chronischen Schmerzen mit Kraftschwäche und Bewegungseinschränkung und bei einem nachgewiesenen Sehnendefekt, vor allem bei jüngeren und aktiven Menschen, ist eine Operation zu empfehlen. Ziel dabei ist es, die geschädigte Sehne zu reparieren und den Raum unter dem Schulterdach zu erweitern.

 

Operation:

Zunächst wird durch eine Gelenkspiegelung (Schlüsselloch-Chirurgie / Arthroskopie) das Ausmaß und die Sehnenschädigung festgestellt. In den meisten Fällen kann die Sehne dann durch diese minimal invasive Therapie genäht werden. Hierfür werden kleine mit Fäden beladene Anker in den Oberarmkopf gebracht und die Fäden durch die Sehen gezogen und geknotet. In manchen Fällen muss eine offene Operation mit einem Hautschnitt über der äußeren Schulter erfolgen.

 

Behandlungsdauer:

im Krankenhaus:                                                                                            ca. 2 Tage

Rehabilitation:                                                                                                 ca. 6 - 9 Wochen

Erreichend der Arbeitsfähigkeit:                                                                  ca. 9 – 12 Wochen

Erreichen der Sportfähigkeit:                                                                       ca. 12 Wochen 

Anpassung des Gesamtorganismus:                                                         ca. 0,5 - 1 Jahr

 

Nachbehandlung:

Die Rehabilitation nach der Sehnennaht ist sehr zeit- und energieaufwendig. Es ist eine Ruhigstellung in einem Schulterkissen (s.g. Abduktionskissen - entspricht einer günstigen Position der Schulter, um Verklebungen der Schulter zu vermeiden und entlastet die operierte Sehne) über ca. 4 Wochen notwendig. Das Kissen darf in dieser Zeit nur zur Krankengymnastik und zur Körperpflege abgelegt werden. Dies verhindert, dass die Sehne wieder ausreißt.

Sie bekommen nach der Operation einen detaillierten Nachbehandlungsbogen, der Ihnen, Ihrem nachbehandelnden Arzt und Ihrem Physiotherapeuten ein Überblick über die möglichen Bewegungen und Therapieschritte gibt.

 

Ergebnisse und Risiken:

In über 80% der Fälle führt die Operation zum Erfolg ohne oder mit nur geringen Restbeschwerden. Fehlschläge sind vielfach auf eine verspätete Operation bei sehr ausgedehnten Schäden zurückzuführen. In diesen Fällen kann es dazu kommen, dass die Sehnen im Verlauf wieder abreißen. Komplikationen der Operation wie örtliche Entzündung, Gelenkinfektionen oder eine Schädigung der Nerven- oder Blutgefäße sind sehr selten.

Instabilität des Schultereckgelenkes (AC-Gelenksprengung)

Ursache:     

Das Schultereckgelenk stellt eine wichtige Verbindung der Schulter zum Brustkorb dar. Das Schlüsselbein wird dabei von komplexen Bandverbindungen zum Schulterblatt stabilisiert. Kommt es durch einen Sturz (z.B. auf den ausgestreckten Arm) zum Zerreißen dieser Bänder, dann sinkt im Stehen das Schultergelenk ab und das äußere Ende vom Schlüsselbein tritt durch Muskelzug, im Vergleich zum Schulterdach, nach oben.

Krankheitserscheinungsbild:

Auffällig wird das Krankheitsbild durch Schmerzen über dem Schultereckgelenk und ein Höhertreten des Schlüsselbeines gegenüber dem Schulterdach. Das Schlüsselbein lässt sich dabei je nach Ausprägung der Instabilität federnd nach unten drücken (s.o. Klaviertastenphänomen).

Diagnostik:

Die schulterspezifische Untersuchung ergibt meist den wichtigsten Hinweis auf das Vorhandensein, das Ausmaß und Richtung der Instabilität des Schultereckgelenkes (AC Gelenk). Im Röntgenbild der Schulter in 2 Ebenen können eventuelle knöcherne Begleitverletzungen am Schlüsselbein, des Oberarmkopfes und der Gelenkpfanne diagnostiziert werden. Um die Ausprägung der Instabilität des AC Gelenkes zu erkennen, muss eine Panoramaaufnahme mit Gewichten am Arm (Wasserträgeraufnahme) angefertigt werden. Gelegentlich muss eine Kernspintomographie / Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt werden, um das Ausmaß von eventuellen Begleitverletzungen abzuschätzen zu können.   

Behandlung:

Leichte Zerrungen der Bänder bzw. eine geringe Instabilität des Schultereckgelenkes (Tossy I und II und Rockwood I und II) werden ohne Operation mit einer kurzen Ruhigstellung und einer suffizienten Schmerztherapie behandelt. Eine mittlere Instabilität (Rockwood III) kann sowohl ohne oder mit Operation behandelt werden. Im Falle einer Operation ist das kosmetische Ergebnis nach der Operation besser, wenngleich man auch ohne Operation ein ähnliches funktionelles Ergebnis erzielt. Daher ist in diesen Fällen die OP- Indikation individuell mit dem Patienten zu besprechen. Möglich Einflussfaktoren sind Alter, Dicke des Weichteilmantels (die Stufe ist bei sehr schlanken Patienten ggf. sehr auffällig) und der sportliche Anspruch.

Bei einer höhergradigen Instabilität (Rockwood IV oder V) mit Verschieben des Schlüsselbeines über Schaftbreite, wird die Operation empfohlen, da bei vollständigem Bänderriss die Zufriedenheit der Patienten mit dem nach konservativer Behandlung erreichbaren Ergebnis abfällt.

Operation:

Bei dem Eingriff wird durch eine Gelenkspiegelung (Schlüsselloch-Chirurgie / Arthroskopie) das Ausmaß der Schädigung beurteilt. Häufig liegen Begleitverletzungen im Gelenk vor, welche in gleicher Sitzung repariert werden.

Anschließend erfolgt die eigentliche Operation, in dem durch ein Zielinstrumentarium eine stabile Fadenzuggurtung zwischen dem Rabenschnabel (Processus coracoideus) und dem Schlüsselbein angelegt wird. Diese wird zum Verhindern eines Ausrisses mit zwei Titanplättchen gesichert (s.g. Dog Bone-Button). Weiterhin wird das AC Gelenk mit einer überbrückenden Fadenzuggurtung zwischen dem Schulterdach und Schlüsselbein gesichert.

Behandlungsdauer:

im Krankenhaus:                                                                       ca. 1- 2 Tage

Rehabilitation:                                                                           ca. 4 - 8 Wochen

Erreichen der Arbeitsfähigkeit:                                               ca. 8 - 10 Wochen

Erreichen der Sportfähigkeit:                                                  ca. 12 - 24 Wochen      

Anpassung des Gesamtorganismus:                                    ca. 0,5 - 1 Jahr

Nachbehandlung:

Nach der Operation muss die Schulter für 5 Wochen durch eine Armschlinge ruhiggestellt werden, weil sonst die Fäden wieder ausreißen könnten und das Schultereckgelenk instabil wird. Die Schulter ist danach in ihrem Bewegungsumfang meist eingeschränkt und muss bis zum vollständigen Erreichen der Beweglichkeit, mittels Krankengymnastik, auftrainiert werden.  

Sie bekommen nach der Operation einen detaillierten Nachbehandlungsbogen, der Ihnen, Ihrem nachbehandelnden Arzt und Ihrem Physiotherapeuten ein Überblick über die möglichen Bewegungen und Therapieschritte gibt.

Ergebnisse und Risiken:

In über 90% der Fälle führt die Operation zum Erfolg ohne oder mit nur geringen Restbeschwerden. Gelegentlich verbleibt nach der Operation eine meistens unwesentliche Einschränkung im Schultergelenk. Ein gelegentlich störendes Titanplättchen (‚Dog Bone-Button‘) unter der Haut, kann nach Ausheilung der Verletzung wieder entfernt werden. In seltenen Fällen, meist nach zu früher Belastung oder nach erneuten Verletzungen, kann es trotz der Operation zu einer ausbleibenden Vernarbung der Bänder und erneuten Ausrenkung (Luxation) des Schultereckgelenkes kommen. Komplikationen der Operation wie örtliche Entzündung, Gelenkinfektionen oder eine Schädigung der Nerven- oder Blutgefäße sind sehr selten. 

Instabilität der Schulter (Schulterluxation)

Ursache:     

Das Schultergelenk wird durch einen Oberarmkopf und eine Pfanne gebildet. Da die Schulterpfanne im Vergleich zu anderen Gelenken sehr flach ist, ist die Schulter von vielen Sehnen, Muskeln und Bändern umgeben, die zur Stabilität des Gelenkes beitragen. Die Ursachen einer Schulterinstabilität können anlagebedingt (z.B. bei Kapsel-Bandschwäche) oder infolge einer Verletzung sein. Bei der verletzungsbedingten Instabilität, z. B. nach einer Ausrenkung der Schulter (Luxation) kann die sogenannte Gelenklippe (Labrum) an der Pfanne, die Gelenkbänder und die Kapsel ein- oder abgerissen sein. Weiterhin kann es zu einem Knochenbruch an der Gelenkpfanne oder am Oberarmkopf kommen.

Krankheitserscheinungsbild:

Bei der Schulterinstabilität kommt es zu wiederholten, schmerzhaften Ver- oder Ausrenkungen des Oberarmkopfes aus der Gelenkpfanne. Dies kann bei Stürzen, sportlichen Überkopfaktivitäten oder im fortgeschrittenen Zustand, bereits bei Alltagsbewegungen sein. Gelegentlich kann die Schulter nur durch fremde Hilfe im Krankenhaus wieder eingerenkt werden.

Diagnostik:

Die schulterspezifische Untersuchung ergibt meist den wichtigsten Hinweis auf das Vorhandensein, das Ausmaß und die Richtung der Schulterinstabilität. Im Röntgenbild der Schulter in 2 Ebenen können knöcherne Verletzungen am Oberarmkopf und der Gelenkpfanne diagnostiziert werden. Um die Schädigung von Gelenkkapsel und Bändern zu erkennen, muss in vielen Fällen eine Kernspintomographie / Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt werden. Um das Ausmaß von knöchernen Verletzungen abzuschätzen, muss gelegentlich auch eine Computertomographie (CT) angefertigt werden.   

 

Behandlung:

Bei wiederholten Ausrenkungen der Schulter bzw. bei jungen Menschen (≤ 35 bis 40 Jahre) und Sportlern (z. B. Kontaktsportarten) ist unter Umständen schon nach dem ersten Verletzungsereignis, eine stabilisierende Operation zu empfehlen. Nur so kann verhindert werden, dass das Gelenk immer wieder auskugelt und weitere Folgeschäden am Gelenkknorpel eintreten. Bei der anlagebedingten Instabilität ohne eine Verletzungsursache, ist ein gezieltes Muskelaufbautraining mit Kraftgeräten zu empfehlen. Eine Operation ist hier meistens nicht notwendig, bei der multidirektionalen Willkürluxation sogar eher  kontraproduktiv.

Operation:

Bei dem Eingriff wird durch eine Gelenkspiegelung (Schlüsselloch-Chirurgie / Arthroskopie) das Ausmaß der Schädigung beurteilt. Anschließend erfolgt je nach Schwere der Verletzung, zumeist in arthroskopischer Technik oder über einen zusätzlichen Hautschnitt, die Naht der Bänder und die Straffung der Gelenkkapsel. Die Befestigung der abgerissenen Strukturen am Rande der Gelenkpfanne erfolgt dabei mit 2-4 kleinen Ankern. Nur bei ausgedehnten Defekten der Gelenkpfanne ist die Übertragung eines Knochenspans aus dem eigenen Beckenknochen oder dem Rabenschnabelfortsatz (Coracoid) notwendig.

 

Behandlungsdauer:

im Krankenhaus:                                                                       ca. 2 Tage

Rehabilitation:                                                                           ca. 4 - 8 Wochen

Erreichen der Arbeitsfähigkeit:                                               ca. 8 - 10 Wochen

Erreichen der Sportfähigkeit:                                                  ca. 12 - 24 Wochen      

Anpassung des Gesamtorganismus:                                    ca. 0,5 - 1 Jahr

Nachbehandlung:

Nach der Operation muss die Schulter für drei Wochen durch eine Armschlinge ruhiggestellt werden, weil sonst die Nähte wieder aufreißen könnten. Die Schulter ist danach in ihrem Bewegungsumfang meist eingeschränkt und muss bis zum vollständigen Erreichen der Beweglichkeit, mittels Krankengymnastik, trainiert werden. Da die vordere Kapsel stabilisiert und gerafft wurde, verbleibt meist ein geringes Defizit der Außendrehfähigkeit im Vergleich zur gesunden Gegenseite.

Sie bekommen nach der Operation einen detaillierten Nachbehandlungsbogen, der Ihnen, Ihrem nachbehandelnden Arzt und Ihrem Physiotherapeuten ein Überblick über die möglichen Bewegungen und Therapieschritte gibt.

Ergebnisse und Risiken:

In weit über 90% der Fälle führt die Operation zum Erfolg ohne oder nur mit geringen Restbeschwerden. Gelegentlich verbleibt nach der Operation eine meistens unwesentliche Einschränkung der Außendrehfähigkeit im Schultergelenk. In seltenen Fällen, meist nach zu früher Belastung oder nach neuen Verletzungen, kann es trotz der Operation zu einer erneuten Ausrenkung (Luxation) der Schulter kommen. Komplikationen der Operation wie örtliche Entzündung, Gelenkinfektionen oder eine Schädigung der Nerven- oder Blutgefäße sind sehr selten. 

Freie Gelenkkörper, beginnender Verschleiß und Knorpeldefekte des Ellenbogengelenkes

Ursache:            

Nach Verletzungen, Durchblutungsstörungen des Knochens, starker körperlicher Belastung des Ellenbogengelenkes und auch im Rahmen des natürlichen Verschleißes, kann es zur Entwicklung von freien Gelenkkörpern kommen. Dabei kommt es zu einem Herauslösen von Knorpelknochenfragmenten aus der Gelenkfläche. Der Ursprungsort des freien Gelenkkörpers füllt sich in der Regel von alleine mit Ersatzknorpel wieder auf. Der freie Gelenkkörper kann im Gelenk herumschwimmen und zwischen den Gelenkpartnern einklemmen.

Krankheitserscheinungsbild:Ellenbogen 1

Sofern es zum Einklemmen des freien Gelenkkörpers im Gelenk kommt, kann dies zu einer schmerzhaften Blockierung im Ellenbogengelenk führen. Durch Bewegen und Ausschütteln des Gelenkes kann sich der freie Gelenkkörper wieder aus den Gleitflächen des Gelenkes entfernen, so dass der Ellenbogen wieder besser bewegt werden kann. Durch die Reizung der Gelenkinnenhaut kommt es zu Schmerzen und einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung. Ferner kann der Knorpel der Gelenkfläche durch das Einklemmen zusätzlich geschädigt werden.

Diagnostik:

Die Ellenbogenspezifische Untersuchung ergibt meist den wichtigsten Hinweis auf die Lokalisation der Schädigung und der zugrundeliegenden Veränderung. Im Röntgenbild des Ellenbogens in 2 Ebenen, kann der Verschleiß abgeschätzt werden und bei guter Projektion sogar der freie Gelenkkörper dargestellt werden. Zur genaueren Darstellung der Gelenkkörper können die Anfertigung einer Computertomographie (CT) und / odereine Kernspintomographie / Magnetresonanztomographie (MRT) notwendig sein. 

Behandlung:

Sofern es sich um das einmalige Vorkommen einer Einklemmungserscheinung handelt, kann abgewartet werden. Unter Umständen kann sich der Gelenkkörper an die Gelenkinnenhaut anhaften und keine weiteren Probleme machen. Der Reizzustand im Ellenbogengelenk kann durch kühlende Maßnahmen und entzündungshemmenden Mittel, z.B. nichtsteroidale Antiphlogistika in Form von Tabletten oder Salben, behandelt werden. Bei wiederholten Einklemmungen des Gelenkkörpers empfiehlt sich die Entfernung desselben.

Operation:

Im Rahmen einer Gelenkspiegelung (Schlüsselloch-Chirurgie / Arthroskopie) wird Ellenbogen 2der gesamte Gelenkraum des Ellenbogengelenkes inspiziert. Bei besonders großen freien Gelenkkörpern kann ein etwas größerer Hautschnitt notwendig sein. Sofern zusätzlich eine Verkürzung der vorderen Gelenkkapsel vorliegt, wird diese in derselben Operation frei gemacht. Entzündliche Veränderungen an der Gelenkinnenhaut, die Schmerzen bereiten können, werden ebenfalls mit entfernt. Sofern ein großes Mausbett vorhanden ist (Stelle, wo sich der freie Gelenkkörper herausgelöst hat), kann dieser Bereich ebenfalls angegangen werden. Zur Verfügung steht bei kleineren Defekten, die Technik der Mikrofrakturierung (Glättung des Defektes und Eröffnung des Knochenmarkes zur Förderung der Einwanderung von Stammzellen). Bei größeren Defekten ist auch eine Transplantation von körpereigenem Knorpelgewebe möglich.

Behandlungsdauer:

im Krankenhaus:                                                                                        ca. 1 - 2 Tage

Rehabilitation:                                                                                            ca. 1 - 3 Wochen

Erreichen der Arbeitsfähigkeit:                                                                ca. 2 - 4 Wochen

Erreichen der Sportfähigkeit:                                                                   ca. 6 - 10 Wochen           

Nachbehandlung:

Sofern nur ein Gelenkkörper entfernt und die Gelenkkapsel nicht behandelt wurde, kann das Ellenbogengelenk nach einer Schonung von ca. 2-4 Wochen, im Alltag wieder voll eingesetzt werden. Eine Ruhigstellung des Ellenbogengelenkes ist nicht notwendig. Der Arm kann schmerzabhängig in der Krankengymnastik, aber auch im Alltag bewegt werden. Der stationäre Aufenthalt dauert 1-2 Tage, unter Umständen kann der Eingriff auch ambulant durchgeführt werden. Der Schwerpunkt der postoperativen Krankengymnastik sollte auf dem Erhalt und der Verbesserung des Bewegungsumfangs liegen. Die Arbeitsfähigkeit wird in der Regel nach 2-4 Wochen erreicht. 

Ergebnisse und Risiken:

In über 90% der Fälle führt die Operation zum Erfolg ohne oder mit nur geringen Restbeschwerden. Komplikationen der Operation, wie örtliche Entzündung, Gelenkinfektionen oder eine Schädigung der Nerven- oder Blutgefäße, sind sehr selten. Manchmal kann es zu einer Irritation von Hautnerven kommen.

Engpass – Syndrom der Schulter (Impingement)

Ursache:            

Das Schultergelenk ist von Sehnen und Bändern umgeben, die zur Bewegung und zur Stabilität des Gelenkes beitragen. Die Sehnen mit deren Muskeln, der so genannten Rotatorenmanschette, liegen in einem engen knöchernen Kanal zwischen Oberarmkopf und Schulterblatt. Dieser Kanal wird mit zunehmendem Lebensalter oder nach andauernder Überkopfbelastung enger. Ein muskuläres Ungleichgewicht zwischen den Muskeln, die den Oberarmkopf nach unten ziehen („Humeruskopfdepressoren“) und dem Deltamuskel, der den Kopf nach oben zieht, ist ebenfalls oft vorhanden. Dieser Engpass kann zu einer Schädigung der Sehnenansätze und im fortgeschrittenen Verlauf zu einem Abreißen einzelner Sehnen der Rotatorenmanschette (z.B. der Supraspinatussehne) führen.

Krankheitserscheinungsbild:

Zu Beginn besteht meist ein Schmerz bei Belastung des Armes, insbesondere bei Drehbewegungen und bei Überkopftätigkeiten. Erst später treten häufig auch Ruhe- und Nachtschmerzen auf.

Diagnostik:

Die schulterspezifische Untersuchung ergibt meist den wichtigsten Hinweis auf die Lokalisation der Schädigung und der zugrundeliegenden Veränderung. Im Röntgenbild der Schulter in 2 Ebenen, kann ein ausgeprägter knöcherner Engpass und ein fortgeschrittener Verschleiß abgeschätzt werden. Zum Nachweis eines Sehnenrisses ist eine Ultraschalluntersuchung und / oder eine Kernspintomographie / Magnetresonanztomographie (MRT) angezeigt. 

Behandlung:

In den frühen Stadien der Erkrankungen führen physikalische Maßnahmen wie Krankengymnastik / Manuelle Therapie, Druckpunktmassagen, durchblutungsfördernde Salben und Elektrotherapie in den meisten Fällen zu einer Rückbildung der Beschwerden. Auch Spritzen mit einem Schmerzmittel und einem entzündungshemmenden Medikament (Kortison) in das Gelenk und / oder unter das Schulterdach, können nachhaltig zu einer Linderung der Schmerzen führen. Diese sollten jedoch nicht häufiger als 3x wiederholt werden.

Bei chronischen Schmerzen mit Kraftschwäche und Bewegungseinschränkung, vor allem bei jüngeren und aktiven Menschen, ist eine Operation zu empfehlen mit dem Ziel, den engen Raum unter dem Schulterdach zu erweitern und etwaige Schäden zu reparieren.

 

Operation:

Zunächst wird durch eine Gelenkspiegelung (Schlüsselloch-Chirurgie / Arthroskopie) das Ausmaß der Enge und eine etwaige Sehnenschädigung festgestellt. Es erfolgt dann eine Erweiterung des Kanales durch das Abfräsen der Knochenkanten und evtl. Ablösen eines Bandes. Besteht ein Sehnenschaden, wird dieser in der gleichen Sitzung repariert. In diesem Fall ist eine aufwendigere Nachbehandlung notwendig.

 

Behandlungsdauer:

im Krankenhaus:                                                                                           ca. 1 - 2 Tage

Rehabilitation:                                                                                                ca. 2 - 4 Wochen

Erreichen der Arbeitsfähigkeit:                                                                   ca. 3 - 6 Wochen

Erreichen der Sportfähigkeit:                                                                      ca. 8 - 12 Wochen           

 

Nachbehandlung:

Die Nachbehandlung erfolgte über den ambulanten Orthopäden / Unfallchirurgen. Nach einer arthroskopischen Entlastungsoperation der Schulter muss der Arm für etwa 2 Wochen geschont werden. In dieser Zeit erfolgt bereits Physiotherapie. Eine spezielle Ruhigstellung in einem Schulter-Arm-Verband ist nur in den ersten Tagen notwendig. Danach kann der Arm bereits im Alltag eingesetzt werden.

Sie bekommen nach der Operation einen detaillierten Nachbehandlungsbogen, der Ihnen, Ihrem nachbehandelnden Arzt und Ihrem Physiotherapeuten ein Überblick über die möglichen Bewegungen und Therapieschritte gibt.

 

Ergebnisse und Risiken:

In über 90% der Fälle führt die Operation zum Erfolg ohne oder nur mit geringen Restbeschwerden. Fehlschläge sind vielfach auf eine verspätete Operation bei sehr ausgedehnter Bewegungseinschränkung zurückzuführen. Komplikationen der Operation, wie örtliche Entzündung, Gelenkinfektionen oder eine Schädigung der Nerven- oder Blutgefäße, sind sehr selten.

Verschleiß des Schultereckgelenks (Akromiclaviculargelenk)

Ursache:            

Das Schultereckgelenk (AC Gelenk) verbindet den Arm mit dem Brustbein und somit dem Brustkorb. Durch den großen Bewegungsradius des Armes wird über das Schultereckgelenk viel Kraft auf den Brustkorb übertragen. Nach Stürzen und Verletzungen des Schultereckgelenkes, aber auch im Rahmen des natürlichen, altersbedingen Verschleißes kann es daher zu einem Verlust des Knorpels mit Schmerzen im Schultereckgelenk kommen.

 

Krankheitserscheinungsbild:

Zu Beginn der Erkrankung verspürt man zunächst Schmerzenbeim Abspreizen des Armes auf Schulterhöhe. Im fortgeschrittenen Alter kann das Schultereckgelenk auch beim Fahrradfahren oder Autofahren schmerzen. Sofern eine Entzündung im Gelenk vorliegt, kann auch das Liegen auf der betroffenen Seite schmerzhaft sein. Typischerweise sind Bewegungen über Kopf schmerzhaft.

 

Diagnostik:

Bei der schulterspezifischen Untersuchung ist das Schultereckgelenk meist berührungsempfindlich. Provokationstests mit Herüberführen des betroffenen Armes zur Gegenseite oder auch das maximale Anheben des Armes können schmerzhaft sein. Den sicheren Nachweis des Verschleißes bietet das Röntgenbild der Schulter und des Schultereckgelenkes in 2 Ebenen.

 

Behandlung:

Bei akuten Schmerzen empfiehlt sich zunächst eine Schonung mit einer Vermeidung von Überkopfbewegungen und sportlichen Belastungen. Es können Kälteanwendungen zur Entzündungshemmung angewendet werden. Sowohl entzündungshemmende Mittel in Tablettenform sowie auch als Salbe können eine Schmerzlinderung bringen. Bei zunehmenden Schmerzen, können auch Spritzen mit einem Schmerzmittel und einem entzündungshemmenden Medikament (Kortison) in das Gelenk, nachhaltig zu einer Linderung der Schmerzen führen.  

Bei Zunahme der Schmerzen trotz konservativer orthopädischer Behandlung und bei zunehmender Bewegungsunfähigkeit kann eine Operation besprochen werden.

 

Operation:

Bei der Operation wird das Schultereckgelenk mit angrenzendem Schulterdach reduziert, um den schmerzhaften Kontakt zu vermeiden. In diesem Rahmen wird mittels einer Schultergelenksspiegelung (Schlüsselloch-Chirurgie / Arthroskopie) die Schädigung im Gelenk beurteilt und ggf. vorhandene Verletzungen behandelt (beispielsweise eine Enge unter dem Schulterdach behoben oder der Muskelmantel genäht). Das Entfernen des Schultereckgelenkes (laterale Klavikularesektion) wird dann meistens im Rahmen der Gelenkspiegelung vorgenommen. 

Behandlungsdauer:

im Krankenhaus:                                                                                           ca. 1 - 2 Tage

Rehabilitation:                                                                                                ca. 2 - 4 Wochen

Erreichen der Arbeitsfähigkeit:                                                                   ca. 3 - 6 Wochen

Erreichen der Sportfähigkeit:                                                                      ca. 8 - 12 Wochen

Nachbehandlung:

Die Nachbehandlung erfolgte über den ambulanten Orthopäden / Unfallchirurgen. Sofern keine Sehnenbefestigung durchgeführt wird, sollte der Arm für 2 Wochen geschont werden. In dieser Zeit erfolgt bereits Physiotherapie. Eine spezielle Ruhigstellung in einem Schulter-Arm-Verband ist nur in den ersten Tagen notwendig. Danach kann der Arm bereits im Alltag eingesetzt werden.

Sie bekommen nach der Operation einen detaillierten Nachbehandlungsbogen, der Ihnen, Ihrem nachbehandelnden Arzt und Ihrem Physiotherapeuten ein Überblick über die möglichen Bewegungen und Therapieschritte gibt.

Ergebnisse und Risiken:

In über 80% der Fälle führt die Operation zum Erfolg ohne oder nur mit geringen Restbeschwerden. Entscheidend ist bei korrekter Durchführung, wie schnell die umgebende Entzündungsreaktion im Weich- und Knochengewebe aus dem Gewebe abheilt. Da das Gewebe um das Schultereckgelenk meistens mit entzündet ist, treten wellenförmig auch bei technisch korrekter Durchführung der Operation immer wieder Beschwerden und Schmerzen als Zeichen einer Entzündungsreaktion auf. Diese Beschwerden können bis zu 3-4 Monate nach der Operation anhalten. Komplikationen der Operation, wie eine örtliche Entzündung, Gelenkinfektionen oder eine Schädigung der Nerven- oder Blutgefäße, sind sehr selten.

Sehnenverkalkung (Tendinosis calcarea)

Ursache:

Das Schultergelenk ist von Sehnen und Bändern umgeben, die zur Bewegung und zur Stabilität des Gelenkes beitragen. Die Sehnen mit deren Muskeln, der so genannten Rotatorenmanschette, gleitendabei in einem engen knöchernen Kanal zwischen Oberarmkopf und Schulterblatt. Vor allem im mittleren Lebensalter (40 – 50 Jahre) kann es zum Auftreten von Verkalkungen an den Sehnenansätzen kommen, die in Abhängigkeit von ihrer Größe und Lage zu Beschwerden führen können. Als Ursache wird eine Minderdurchblutung der Sehne diskutiert und einer dadurch auftretenden reaktiven Kalkablagerung.

 

Krankheitserscheinungsbild:

In der Ruhephase der Erkrankung bestehen meistens leichte Schmerzen unter Belastung, bei Überkopftätigkeit und bei Drehbewegungen. Später können auch in Ruhe und nachts Schmerzen auftreten. In der akuten Phase kommt es gelegentlich zu heftigen Schmerzattacken. Diese können häufig als Zeichen einer spontanen Auflösung des Kalkes verstanden werden. In Einzelfällen kann das Schultergelenk vorübergehend einsteifen.

Diagnostik:

Die Verkalkungen sind im Röntgenbild der Schulter eindeutig zu erkennen. Man kann anhand der Röntgenaufnahmen abschätzen, ob ein Kalkherd unverändert ist oder sich in Auflösung befindet. EineKernspintomographie / Magnetresonanztomographie (MRT) ist nur bei untypisch lang anhaltenden oder nicht typischen Beschwerden angezeigt. 

 

Behandlung:

Die Erkrankung zeigt in der Regel einen gutartigen Verlauf. Lokal durchblutungsfördernde und physikalische Maßnahmen, wie Krankengymnastik / Manuelle Therapie, Druckpunktmassagen, durchblutungsfördernde Salben und Elektrotherapie können in den meisten Fällen zu einer Rückbildung der Beschwerden führen. Auch Spritzen mit einem Schmerzmittel und einem entzündungshemmenden Medikament (Kortison) in das Gelenk und / oder unter das Schulterdach, können zur Schmerzlinderung und Auflösung des Kalkherdes beitragen. Diese sollten jedoch nicht häufiger als 3x wiederholt werden.

Bei chronischen Verläufen wird mit guten Ergebnissen eine extrakorporale Stoßwellenbehandlung angewendet.

Erst wenn die Beschwerden trotz dieser Maßnahmen über Monate bestehen bleiben oder zunehmen, ist eine operative Kalkherdentfernung in Erwägung zu ziehen.

Operation:

Durch eine Gelenkspiegelung (Schlüsselloch-Chirurgie / Arthroskopie) wird der Kalkherd aufgesucht und über einen zusätzlichen kleinen Hautschnitt aus der Sehne entfernt. In Einzelfällen wird gleichzeitig der Gleitraum für die Sehne erweitert, in dem man störende Knochenkanten am Schulterdach glättet (s.g. subacromiale Dekompression).

 

Behandlungsdauer:

im Krankenhaus:                                                                                           1 - 2 Tage

Rehabilitation:                                                                                                ca. 2 - 4 Wochen

Erreichend der Arbeitsfähigkeit:                                                                 ca. 3 - 6 Wochen

Erreichen der Sportfähigkeit:                                                                      ca. 8 - 10 Wochen           

 

Nachbehandlung:

Die Nachbehandlung erfolgte über den ambulanten Orthopäden / Unfallchirurgen. Nach einer arthroskopischen Kalkherdentfernung der Schulter muss der Arm für etwa 2 Wochen geschont werden. In dieser Zeit erfolgt bereits Physiotherapie. Eine spezielle Ruhigstellung in einem Schulter-Arm-Verband ist nur in den ersten Tagen notwendig. Danach kann der Arm im Alltag eingesetzt werden.

Sie bekommen nach der Operation einen detaillierten Nachbehandlungsbogen, der Ihnen, Ihrem nachbehandelnden Arzt und Ihrem Physiotherapeuten ein Überblick über die möglichen Bewegungen und Therapieschritte gibt.

Ergebnisse und Risiken:

Wenn es gelingt den Kalkherd zu entfernen, sind ca. 90% der Patienten mit der Operation zufrieden. Nur in seltenen Fällen wird ein verlängerter Rehabilitationsverlauf mit hartnäckigen Beschwerden beobachtet. Komplikationen der Operation, wie örtliche Entzündung, Gelenkinfektionen oder eine Schädigung der Nerven- oder Blutgefäße, sind sehr selten.

Schultersteife (Frozen Shoulder)

Ursache:            

Das Schultergelenk ist in der Tiefe von einer Gelenkkapsel umgeben, die zur Bewegung und zur Stabilisierung des Gelenkes beiträgt. Die aktive Beweglichkeit ist abhängig von der umgebenen Muskulatur, der s.g. Rotatorenmanschette. Voraussetzung für die passive Beweglichkeit ist die Weite der Gelenkkapsel, die in der Achselhöhle eine geräumige Reservetasche bildet.

Wird das Schultergelenk wegen einer Verletzung ruhiggestellt, kommt es zu einer Verkürzung der Gelenkkapsel mit einer Einschränkung der Beweglichkeit. Es gibt jedoch auch innere Erkrankungen oder hormonelle Störungen (z.B.   Zuckerkrankheit [Diabetes Mellitus], metabolisches Syndrom, Schilddrüsenfunktionsstörungen oder ein hoher Cholesterinspiegel) die zu einer Entzündung der Gelenkinnenhaut führen können. Wenn dabei die Reservefalten der Gelenkkapsel verkleben, kann es zu einer fast vollständigen Einsteifung des Gelenkes kommen. Man bezeichnet diesen Zustand als verklebende Kapselentzündung (s.g. adhäsive Kapsulitis) oder Frozen Shoulder.

Krankheitserscheinungsbild:

Die Erkrankung setzt häufig ohne erinnerbaren Anlass oder Trauma ein. Es können jedoch auch nach einigen Wochen einer spürbaren Überlastung eine Bewegungseinschränkung und Schmerzen resultieren. Die Erkrankung verläuft in Stadien. In der ersten „Schmerzphase“ können kleinste ungeplante Bewegungen zu starken   Schmerzen führen. Nach einigen Wochen und Monaten bildet sich der Schmerz langsam zurück und es verbleibt eine deutliche Bewegungseinschränkung im Schultergelenk (s.g. „Einfrierphase“),  die nur durch mitbewegen des Schulterblattes ausgeglichen werden kann. Die Prognose der Erkrankung ist günstig. Die Symptome bilden sich nach einer Dauer von 6 Monaten bis zu 2 Jahren meist wieder zurück („Auftauphase").  

Diagnostik:

Die typische Bewegungseinschränkung lässt sich durch die schulterspezifische Untersuchung zweifelsfrei feststellen.Durch die Anfertigung eines Röntgenbildes der Schulter sollen ursächliche Erkrankungen wie ein   Gelenkverschleiß oder Verkalkungen ausgeschlossen werden. EineKernspintomographie /   Magnetresonanztomographie (MRT) ist nur in Ausnahmefällen bei Verdacht auf eine Schädigung des Muskelmantels erforderlich.

Behandlung:

Anfangs können schmerz- und entzündungshemmende Medikamente die Beschwerden lindern und die Möglichkeiten für eine Krankengymnastik  verbessern. Wichtig sind von Anfang an selbstständige   Bewegungs- , Dehnungs- und Muskelaufbauübungen im schmerzarmen Bereich. Bei starken Schmerzen können auch Spritzen mit einem Schmerzmittel und einem entzündungshemmenden Medikament (Kortison), in das Gelenk und / oder unter das Schulterdach, zur Schmerzlinderung und Verbesserung der Beweglichkeit beitragen.

Erst wenn die Beschwerden unerträglich sind, besteht die Möglichkeit einer arthroskopischen Operation der   Schulter.

Operation:                                                

Durch eine Gelenkspiegelung (Schlüsselloch-Chirurgie / Arthroskopie) werden die entzündeten Anteile der   Gelenkkapsel mit speziellen Instrumenten entfernt. Anschließend erfolgt das Lösen von Verklebungen und ein Durchtrennen der Gelenkkapsel bis zu dem Punkt, an dem das Schultergelenk ohne Gewaltanwendung frei beweglich ist.  

Behandlungsdauer:

im Krankenhaus:                                                                                             ca.   2 - 4   Tage

Rehabilitation:                                                                                                 ca.   2 - 12 Wochen

Erreichen der Arbeitsfähigkeit:                                                                    ca.   3 - 6   Monate

Erreichen der Sportfähigkeit:                                                                       ca.   6 - 24 Monate           

Nachbehandlung:

Unmittelbar nach der Operation wird mit der Physiotherapie begonnen. Unter wirksamer Schmerztherapie, oft auch in Kombination mit einem Schmerzkatheter, werden aktive und passive Bewegungen durchgeführt. Häufig wird die Beweglichkeit auch mit einer Motorschiene intensiv beübt.

Die weitere Nachbehandlung erfolgte über den ambulanten Orthopäden / Unfallchirurgen. Physiotherapie erfolgt intensiviert über einen Zeitraum von 3 Monaten.

Ergebnisse und Risiken:

Durch die Operation kann bei über 90% der Patienten eine spürbare Verbesserung der Beweglichkeit erzielt werden. Das Risiko einer Wiedereinsteifung  besteht vor allem bei Patienten mit einer Stoffwechselerkrankung (z.B. Zuckerkrankheit) und beträgt insgesamt 10%. In einzelnen Fällen bleibt eine meist wenig störende Bewegungseinschränkung zurück. Komplikationen der Operation, wie eine örtliche Entzündung, Gelenkinfektionen oder eine Schädigung der Nerven- oder Blutgefäße sind sehr selten.