Obduktion
Die klinische Obduktion ist die letzte ärztliche Handlung im Rahmen der medizinischen Behandlung der Patienten und umfasst eine äußere und innere Untersuchung des Verstorbenen. Speziell ausgebildete Ärzte, die Pathologen, führen die Obduktion durch. Ein respekt- und würdevoller Umgang mit den Verstorbenen ist dabei selbstverständlich.
Die Obduktion soll offene Fragen der Familie und der behandelnden Ärzte beantworten; Fragen bezüglich der Diagnose, Therapie und der Todesursache. Die Feststellung der Todesursache ist für die Angehörigen, aber eben auch für die behandelnden Ärzte oft von besonderer Bedeutung, da die gewonnenen Erkenntnisse möglicherweise auch bei der Behandlung anderer Patienten mit ähnlichen Erkrankungen und Symptomen helfen können. Wichtig ist es, festzustellen, ob Krankheiten zu Lebzeiten unentdeckt geblieben sind und zum Tode beigetragen haben. Eine Obduktion dient demzufolge der Qualitätskontrolle klinischen Handelns in einer sich ständig weiterentwickelnden Medizin und schafft Vertrauen sowie Sicherheit im Krankheitsfall. Es gibt eine Vielzahl von Erkrankungen, die erst durch die Obduktion erstmalig entdeckt werden konnten und damit zu einem besseren medizinischen Verständnis von Symptomen und klinischer Wissenserweiterung bzgl. Verlauf und Therapiemöglichkeiten geführt haben.
Sie dient somit der Qualitätssicherung und Überprüfung ärztlichen Handelns im Bezug auf Diagnose und Therapie, der Lehre und Ausbildung, der Epidemiologie sowie der medizinischen Forschung.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Broschüre "Die Obduktion".
Arbeitsbereiche
- Durchführung klinischer Obduktionen im Auftrag der zuletzt behandelnden Ärzte sowie der Angehörigen (sog. privat beauftragte Obduktion)
- Neuropathologische Obduktion (siehe Neuropathologie)
- Gewebeentnahme und Koordinierung des Probenversands zur sog. Molekularen Obduktion (zum Beispiel bei genetisch bedingten Herzerkrankungen)
- Obduktionen im Auftrag von Berufsgenossenschaften oder Versicherungen
- Fetenobduktionen
- Gewebeentnahmen im Rahmen von Studien oder der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantationen