Filizid Aufarbeitung
Hintergrund:
Kindstötung durch die Eltern (Filizid) ist leider ein weltweit auftretendes Phänomen. In Deutschland wurden zwischen den Jahren 2000 und 2020 mehr als 4.400 Kinder getötet (Bundeskriminalamtsstatistik).
Die grausame Zahl spricht für einen Bedarf an weiterführenden Analysen von Fällen. Ein viel diskutierter Risikofaktor für solche Taten ist vorangegangene Partnerschaftsgewalt, meist verübt durch den männlichen Partner. Das Ende einer Beziehung und die damit verbundene Trennung sind kritische Indikatoren für die Untersuchung häuslicher Gewalt und haben bei einer signifikanten Anzahl untersuchter Fälle eine Rolle für das Auftreten von Filizid im Rahmen häuslicher Gewalt gespielt.
Ziele und Umsetzung:
Studienteil A: Qualitative Studie zu Fällen häuslicher Gewalt mit Filizid
- leitfadengestützte Interviews mit involvierten Fachkräften
- Erfassung der psychischen Belastung der Fachkräfte mit Fragebögen zu PTBS
Studienteil B: Quantitative und qualitative Studie zur Täterpersönlichkeit aller Fälle häuslicher Gewalt mit Filizid in den Jahren 2000-2020
- Aktenanalyse
- Entwicklung der Narzissmus-Checkliste zur Einschätzung narzisstischer Persönlichkeitsmerkmale
Veröffentlichte Literatur: (folgt)
Studienteil C: Opferfokussierte Studie zu quantitativen und qualitativen Indikatoren der Opfer-Täter-Beziehung häuslicher Gewalt mit Filizid in Sachsen in den Jahren 2000-2020
- Adaption der Checklist of Controlling Behaviors für textbasierte Untersuchung von Gerichtsakten
- Aktenanalyse
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