S3 Leitlinie „Peripartale Psychische Störungen“ (PERIPSYCH)
Schwangerschaft, Geburt oder die frühe Mutterschaft erleben viele Frauen als psychisch belastet. So erkranken etwa 12 Prozent der Frauen an Angststörungen, 15 Prozent an Depressionen aber auch andere psychische und psychosomatische Störungen können auftreten. Bleiben diese sogenannten peripartalen psychischen Störungen (PPS) unentdeckt und unbehandelt, hat dies nicht nur Auswirklungen auf die Mutter. Psychische Störungen können sich negativ auf den Schwangerschafts- und Geburtsverlauf sowie die Bindung zum Säugling auswirken und somit auch auf die weitere Entwicklung des Kindes.
Der klinische Alltag wird der komplexen Situation im Peripartum oft nicht gerecht. Es fehlt an spezifischen Therapieempfehlungen für Eltern; die beteiligten Fachkräfte aus Medizin, psychosozialen Bereichen und der Jugendhilfe sind unsicher im Umgang mit den Betroffenen und wissen oft voneinander wenig.
Vor diesem Hintergrund will das Forschungskonsortium PERIPSYCH eine neue S3-Leitline erarbeiten mit Standards zur Diagnostik und Behandlung von Frauen und Familien mit psychischen Störungen in der Schwangerschaft und nach der Geburt sowie einheitliche Empfehlungen für alle Beteiligten erstellen. Die geplante S3-Leitlinie stellt erstmals wissenschaftlich fundierte Standards für eine differenzierte Diagnostik und Behandlung von Frauen und Familien mit PPS zusammen.
Ziel ist es, die Akteure des Gesundheitswesens (u.a. Ärzt*innen und Hebammen) ebenso wie Jugend- und Familienhilfen zu befähigen, die verschiedenen PPS-Krankheitsbilder frühzeitiger zu erkennen und die Betroffenen gezielter sowie vernetzter zu behandeln.
Das Projekt wird vom Innovationsausschuss des G-BA gefördert und ist mit einer Laufzeit von 30 Monaten geplant.
Konsortialführung:
Frau Prof. Dr. med. Kerstin Weidner
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, TU Dresden
Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik
Fetscherstraße 74
01307 Dresden
+49 351 4587085
E-Mail
Konsortialpartnerinnen:
Frau Dr. med. Susanne Simen; Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Klinikum Nürnberg; Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Nürnberg
Frau Dr. med. Andrea Gehrmann; Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Universitätsklinikum Würzburg in Kooperation mit Frau Prof. Dr. med. Sarah Kittel-Schneider; Department of Psychiatry and Neurobehavioural Science, University College Cork, Ireland
Frau Prof. Dr. med. Stephanie Wallwiener; Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Universitätsklinikum Halle
Ansprechpartnerin:
Lea Backhausen; M.Sc. Psych.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
E-Mail