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16. Januar 2024

S3 Leitlinie „Peripartale Psychische Störungen“ (PERIPSYCH)

Schwangerschaft, Geburt oder die frühe Mutterschaft können durch Frauen und ihre Partner*innen psychisch belastet erlebt werden. Etwa 12 Prozent der Frauen leiden an Angststörungen, 15 Prozent an Depressionen aber auch andere psychische und psychosomatische Störungen können auftreten. Bleiben diese sogenannten peripartalen psychischen Störungen (PPS) unentdeckt und unbehandelt, hat dies nicht nur Auswirklungen auf die Mutter; psychische Störungen können sich negativ auf den Schwangerschafts- und Geburtsverlauf sowie die Bindung zum Säugling auswirken und somit auch auf die weitere Entwicklung des Kindes.

Der klinische Alltag wird der komplexen Situation im Peripartum oft nicht gerecht. Es fehlt an spezifischen Früherkennungs- und Therapieempfehlungen für Eltern; die beteiligten Fachkräfte aus Medizin, psychosozialen Bereichen und der Jugendhilfe sind oft unsicher im Umgang mit den Betroffenen bzw. wissen oft wenig voneinander.

Vor diesem Hintergrund will das Forschungskonsortium PERIPSYCH unter der Leitung von Frau Professorin Kerstin Weidner, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus eine neue S3-Leitline erarbeiten. Die Leitlinie wird Standards zur Diagnostik und Behandlung von Frauen und Familien mit psychischen Störungen in der Schwangerschaft und nach der Geburt sowie einheitliche Empfehlungen für alle Beteiligten formulieren. Somit wird die Leitlinie erstmals wissenschaftlich fundierte Standards für eine differenzierte Diagnostik und Behandlung von Frauen und Familien mit PPS zusammenfassen.

Ziel ist es, die Akteure des Gesundheitswesens (u.a. Ärzt*innen und Hebammen) ebenso wie Jugend- und Familienhilfen zu befähigen, die verschiedenen psychischen Krankheitsbilder im Peripartum frühzeitiger zu erkennen und die Betroffenen gezielter sowie vernetzter zu behandeln.

Das Projekt wird vom Innovationsausschuss des G-BA gefördert und ist mit einer Laufzeit von 30 Monaten geplant.


Konsortialführung:

Frau Prof. Dr. med. Kerstin Weidner
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, TU Dresden
Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik
Fetscherstraße 74
01307 Dresden
+49 351 4587085


Konsortialpartnerinnen:

Frau Dr. med. Susanne Simen; Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Klinikum Nürnberg; Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Nürnberg

Frau Dr. med. Andrea Gehrmann; Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Universitätsklinikum Würzburg in Kooperation mit Frau Prof. Dr. med. Sarah Kittel-Schneider; Department of Psychiatry and Neurobehavioural Science, University College Cork, Ireland

Frau Prof. Dr. med. Stephanie Wallwiener; Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Universitätsklinikum Halle