Tagesklinik für junge Menschen am Zentrum für Seelische Gesundheit
Warum gerade eine Tagesklinik für junge Menschen?
Die Hälfte aller psychischen Erkrankungen haben ihren Beginn schon in der Pubertät. Mit dem Übertritt ins Erwachsenenalter stehen junge Menschen vor vielfältigen Aufgaben, wie u. a.:
- Eigenverantwortung tragen können
- Entscheidungen treffen bzgl. der späteren Berufswahl
- Anforderungen in Ausbildung und Beruf gerecht werden
- für sich sorgen und auch Verantwortung für andere übernehmen
- Eingehen von intimen Beziehungen
Die Bewältigung der o.g. Aufgaben kann überfordern und zur Auslösung psychischer Störungen beitragen. Aus Scham für eigene empfundene Unzulänglichkeiten und Angst vor Ausgrenzung ziehen sich junge Menschen häufig zurück.
Eventuell schon in der Pubertät begonnene Therapien werden im jungen Erwachsenenalter häufig abgebrochen, es gibt keine Behandlungskontinuität. Gleichzeitig ist es bekannt, dass je länger psychische Störungen unbehandelt bleiben, der Verlauf desto ungünstiger wird.
Durch schnelle, qualifizierte multiprofessionelle Behandlung kann Chronifizierung vorbeugt werden. Wir möchten junge Menschen unterstützen, ihren Weg zu gestalten, Sicherheit in einer schwierigen Lebensphase und Klarheit für die eigene Erkrankung zu erhalten sowie eine Weiterversorgung sicherstellen.
Die Tagesklinik
Unsere Tagesklinik für junge Menschen am Zentrum für Seelische Gesundheit verfügt über 10 Plätze. Die Patientinnen und Patienten werden zur differenzierten Diagnostik und Motivationstherapie aufgenommen. Es erfolgen ggf. die Planung und Vorbereitung weiterer notwendiger Interventionen im ambulanten oder (teil-)stationären Bereich.
Die Arbeit erfolgt im multiprofessionellen Team bestehend aus:
- Pflegekräften
- Fachärzt*innen
- Assistenzärzt*innen
- Psycholog*innen
- Psychologischen Psychotherapeut*innen
- Kunst- und Bewegungstherapeut*innen
- Musiktherapeut*innen
- Sozialarbeiter*innen
Die Behandlung
Die Therapie findet von Montag bis Freitag in der Zeit von 8:00 Uhr bis 15:30 Uhr statt, danach kehren die Patientinnen und Patienten wieder in ihr häusliches Umfeld zurück.
Die durchschnittliche Behandlungsdauer beträgt 5 Wochen.
Therapiebausteine
- Psychoedukation (diagnoseübergreifende Vermittlung von Wissen über Symptomatik, Modelle der Genese und Therapieformen psychischer Erkrankungen)
- Problemlösegruppe
- Achtsamkeitstraining
- Fertigkeitentraining
- Entspannungsverfahren
- Körperliche Aktivität
- Musiktherapie
- Ergotherapie (gemeinsam mit anderen Patienten der Kliniken)
- Kunsttherapie
- Körpertherapie
- Kognitives Training am Computer (CogPack)
- Vermittlung von Schlafhygiene und verhaltenstherapeutischer Strategien bei Schlafstörungen (Schlafgruppe)
- Koch- und Genussgruppe
- Sozialtherapeutische Beratung (insb. hinsichtlich besonderer Bedarfe)
- Belastungserprobungen (bspw. durch Arbeitsversuche in kooperierenden Betrieben)