Benutzerspezifische Werkzeuge

HELP-S Projekt: Hilfebedarf und Versorgungssituation von Kindern psychisch erkrankter Eltern in Sachsen

Finanzierung:
Roland-Ernst-Stiftung für Gesundheitswesen

Projektzeitraum:
07/2009 bis 06/2012

Mitarbeiter:
Anne-Grit Müller, Matthias Schützwohl


Projektinhalt:
Hintergrund: Wenn Eltern an einer psychischen Störung leiden, sind vor allem die minderjährigen Kinder, die der Fürsorge- und Erziehungspflicht unterliegen, in hohem Maße mitbetroffen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: betroffene Eltern können  aufgrund der Erkrankung oft nicht wie gewünscht für ihr Kind sorgen. Stigmatisierung, mangelndes Wissen über die Erkrankung und die Angst, selbst an einer psychischen Störung zu erkranken, führen zu weiteren potentiellen Belastungen und bedingen nicht selten einen spezifischen Hilfe- und Unterstützungsbedarf. Dieser gilt in vielen Fällen als nicht gedeckt.

Fragestellung: HELP-S untersucht vor diesem Hintergrund die Prävalenz betroffener Kinder im Freistaat Sachsen, erfasst deren spezifischen Bedarf und stellt diesem das Hilfsangebot gegenüber. Es wird zudem untersucht, wie das Thema „Elternschaft und psychische Erkrankung“ von den niedergelassenen Fachärzten in der Versorgungspraxis behandelt wird und wie die Situation von Kindern psychisch kranker Eltern in Sachsen verbessert werden kann.

Methodik: Das Projekt HELP-S ist ein Kooperationsprojekt der Universität Leipzig und der Technischen Universität Dresden. Es werden alle niedergelassenen Nervenärzte (N=143) der Regierungsbezirke Leipzig und Dresden in die Untersuchung einbezogen. An zwei konsekutiven Stichtagen werden alle Patienten die Eltern minderjähriger Kinder sind befragt, in welchen Bereichen besonderer Unterstützungsbedarf besteht, wie groß der Bedarf ist und inwieweit dieser Bedarf durch bestehende Angebote gedeckt wird. Die Nervenärzte werden zum Umgang mit der Thematik Elternschaft psychisch kranker Patienten in der Versorgung befragt.

Erwartete Ergebnisse: Eine Übersicht aller Hilfsangebote für Kinder psychisch erkrankter Eltern in Sachsen soll erstellt werden. Diese wird veröffentlicht und betroffenen Eltern, Kindern sowie Versorgern zugänglich gemacht.

Im Internet:
http://www.helps4you.de/r-projektergebnisse.html

Kooperation:
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie der Universität Leipzig


Projektbezogene Publikationen

Boenisch-Alert S, Holtz K, Müller AG, Bramesfeld A, Hierse F, Schützwohl M, Hegerl U, Kocalevent RD (2013). Mentally
ill parents in psychiatric outpatient care: results of the study „HELP-S for Children“. International Journal of Mental Health Promotion, 15: 254-262.

Kocalevent R-D, Holtz K, Schützwohl M, Müller A-G, Bramesfeld A, Hegerl U, Boenisch-Alert S (2012). Bedarfsanalyse für Kinder psychisch kranker Eltern in Nervenarztpraxen. HELP-S-Studie. Nervenheilkunde, 31: 272-277.