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AGUS-Studie: Angehörige um Suizid - Untersuchung zum Zusammenhang zwischen erlebter psychischer Belastung nach dem Suizid eines Angehörigen/einer nahestehenden Person, Resilienz, psychosozialen Unterstützungsangeboten sowie dem Einfluss einer telefonischen Begleitung

In Deutschland sterben jedes Jahr circa 10.000 Menschen durch einen Suizid, wobei jeder Verstorbene laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa fünf bis sieben trauernde Angehörige hinterlässt. Das bedeutet, dass jährliche 50.000 bis 70.000 Menschen allein in Deutschland eine nahestehende Person aufgrund eines Suizids betrauern müssen.
Angehörige um Suizid haben mit extremen emotionalen und gesellschaftlichen Schwierigkeiten bei der Trauerbewältigung zu kämpfen, was das Risiko für psychische Erkrankungen wie z.B. Anpassungsstörungen und auch einer verstärkten eigenen Suizidalität erhöht.  Üblicherweise haben diese Betroffenen keinen Zugang zum medizinischen Hilfesystem, da häufig erst beim Auftreten schwerer und langanhaltender Symptome ein Arzt konsultiert wird. Umso wichtiger erscheint es, den Betroffenen die Trauerarbeit zu erleichtern und das Augenmerk auf die besonders bedeutende, ehrenamtliche Arbeit der AGUS-Initiative zu lenken. AGUS – Angehörige um Suizid e.V. ist die bundesweite Selbsthilfeorganisation für Trauernde, die einen nahe stehenden Menschen durch Suizid verloren haben.
Die Forschung auf diesem Gebiet ist relativ spärlich, nicht zuletzt, weil diese Risikogruppe bisher nicht im Fokus der Forschung zur Suizidprävention stand.

Die folgende Abbildung erklärt systematisch den Ablauf unserer geplanten Studie:

Abbildung: Ablauf der AGUS-Studie

Die Hauptziele der Studie sind es, die Bedeutung der Trauerbewältigung für Angehörige um Suizid herauszustellen sowie zu ermitteln, welche Faktoren diese spezielle Trauerarbeit beeinflussen und ob eine zusätzlich angebotene telefonische Begleitung die Verarbeitung dieses Verlustes verbessern kann. Wir möchten herausfinden, welche Ressourcen die Betroffenen nutzen und was sie dabei am hilfreichsten empfinden.

Projektleitung:
PD Dr. med. habil. Ute Lewitzka  
Jessica Nittel