Analyse von Hotspots der Suizide in Dresden über den Zeitraum von 2008 bis 2017 unter besonderer Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen sowie Methode des Suizids
Mithilfe der Erfassung von Notarzteinsätzen und deren Auswertung bei allen Einsätzen, die aufgrund von Suizidgedanken/Suizidversuchen/Suiziden stattfanden, soll untersucht werden, ob es in der Stadt Dresden einen sogenannten Hot-Spot gibt. Mit Hot-Spots werden in der Suizidologie Orte bezeichnet, bei denen es innerhalb einer gewissen Zeitspanne wiederholt zu Suiziden kommt. Bekanntestes Beispiel dafür ist die Golden Gate Bridge in San Francisco. Wir wissen heute, dass eine effektive suizidpräventive Maßnahme die Restriktion von Suizidmitteln darstellt. Deshalb ist es wichtig, herauszufinden, ob es Orte gibt, die beispielsweise durch Sicherungsmaßnahmen nicht mehr für einen Suizid verwendet werden können. Diese Studie findet in Kooperation mit der Rettungsleitstelle Dresden Dr. Haacke sowie DRF Luftrettung Dr. Frank statt und wird durch die Gulinsky Stiftung gefördert. Im ersten Teil der Arbeit wurden alle Einsätze von 2008-2009 ausgewertet, in einem zweiten Teil die Daten von 2010 bis 2013.
In Laufe der Auswertung dieser Daten fiel auf, dass die Anzahl der über die Rettungsleitstelle ermittelten Suizide deutlich geringer war als die offiziellen Angaben zur Anzahl der Suizide in Dresden des Gesundheitsamtes. Auf dieser Grundlage wurde eine Studie ins Leben gerufen, die in Kooperation mit dem Gesundheitsamt die Informationen in den Todesbescheinigungen nutzt, um Hotspots in Dresden im Zeitraum 2008-2017 zu ermitteln. Zudem wird im Rahmen dieser zweiten Studie zum einen eine Auswertung der Suizide zu epidemiologischen Daten wie Geschlechterverteilung und Alter, als auch zu bekannten Vorerkrankungen und gewählten Suizidmethoden stattfinden.
Projektmitarbeiter:
PD Dr. med. habil. Ute Lewitzka
Prof. Dr. med. Burkhard Jabs
Dr. med. Mark Frank
Jennifer Lettau