SIO-Studie: Suizidalität in der Onkologie – Untersuchung zum Auftreten von Suizidalität in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Diagnosestellung, sozialer Einflussgrößen sowie psychopathologischer Variablen
Die Analyse des Statistischen Bundesamtes zeigt: Krebserkrankungen sind die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Die Inzidenz nimmt laut Robert-Koch-Institut weiterhin zu und hat sich seit den 1970er Jahren fast verdoppelt. Oft ist die Krebsdiagnose ein Schock für die Patienten, welcher mit erheblichen emotionalen Beeinträchtigungen einhergehen kann. Insgesamt verändert die Krebsdiagnose das Leben der Patienten auf mehreren Ebenen: Neben körperlichen Symptomen und sozialen Problemen sind psychische Beschwerden häufig, darunter depressive Reaktionen und Angst. Diese Belastungen können in emotionalen Krisen münden, die auch mit Suizidalität einhergehen können. In Studien konnte festgestellt werden, dass das Suizidrisiko bei Krebspatienten im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt erhöht ist.
Diese Studie soll die psychische Gesamtbelastung, Angst, Depressivität und Suizidalität nach einer Krebsdiagnose am Universitätsklinikum Dresden untersuchen. In Kooperation mit dem Psychoonkologischen Dienst des UKD wird eine Patientenbefragung, inklusive Skalenerhebung bei Patienten mit Hirntumoren und Darmkrebs durchgeführt. Außerdem erfolgt eine Follow-up Untersuchung nach sechs Monaten. Wir möchten zusätzlich den Effekt des Begleitens der Patienten über den Untersuchungszeitraum in Form von Telefonkontakten eruieren. Dabei werden die beiden Tumorentitäten Kolorektale Karzinome und Gliome verglichen.
Ansprechpartner in der Klinik und am Universitätsklinikum Dresden:
PD Dr. med. habil. Ute Lewitzka
Dipl.-Psych. Beate Hornemann (Leitung Psychoonkologischer Dienst, UniversitätsKrebsCentrum (UCC) am UKD