Station PSY-S2 (Schwerpunktstation Menschen mit Psychosen)
Die Station PSY-S2 ist eine offen geführte, allgemeinpsychiatrische Station. Es werden prinzipiell alle Erkrankungsbilder unseres Fachgebietes behandelt. Ausgeschlossen sind bestimmte Störungsgrade (z.B. akute Eigen- und/oder Fremdgefährdung), bei deren Vorliegen die Patienten auf der Akutstation aufgenommen werden. Das Team der Station setzt sich zusammen aus Ärzten, Psychologen und Krankenschwestern/-pflegern sowie Sozialpädagogen, Physio- und Ergotherapeuten. Die Station hält 21 Behandlungsplätze in 2-Bett Zimmern bereit. Davon sind 10 Behandlungsplätze regulär der Psychose-Schwerpunktbehandlung vorgesehen sowie weitere 11 allgemeinpsychiatrische Behandlungsplätze für Patienten:innen anderer Diagnosegruppen. Darüber hinaus stehen den Patient:innen ein Aufenthaltsraum, ein Gruppenraum und eine Gartenanlage zur Nutzung der therapiefreien Zeit zur Verfügung. Die Aufnahme der Patienten erfolgt durch die entsprechende Zuweisung von niedergelassenen Ärzten sowie psychiatrischen Kliniken und Kliniken anderer Fachrichtungen.
Neben dem Anspruch, ein möglichst breites diagnostisches und therapeutisches Angebot vorzuhalten, richtet sich die stationäre Psychose-Schwerpunktbehandlung konkret an Patienten:innen mit dem Krankheitsbild einer Schizophrenie oder Schizoaffektiven Störung. Die Schwerpunktsetzung basiert insbesondere auf dem Ziel einer Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und Patientenzufriedenheit. Dem wird eine fachgruppenübergreifende Zusammenarbeit zwischen Ärzt:innen, Ergotherapeut:innen, Physiotherpeut:innen, Psychotherapeut:innen, Pfleger:innen und Sozialarbeiter:innen zugrunde gelegt.
Das Vorgehen beruht auf einem integrativen Diagnostik- und Behandlungsansatz, der die komplexen biopsychosozialen Ursachen und Folgen psychischer Erkrankungen berücksichtigt. Dabei werden selbstverständlich auch körperliche Beschwerden abgeklärt. Im Rahmen des Behandlungskonzeptes sollen neben psychiatrischen und psychotherapeutischen Schwerpunkten weitere komplementäre Therapien eingesetzt werden. Das Behandlungsangebot umfasst Einzel- und Gruppentherapien, wobei vorrangig ein Großteil der stationären Behandlungsplätze für ein gruppentherapeutisches Programm vorgesehen sind. Ziel ist hierbei die Wissensvermittlung und Verhaltensmodifikation, in Abgrenzung zu rein edukativen Verfahren im interaktiven Kontakt zwischen Patient:innen und Therpeut:in. Eine besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Angehörigenarbeit zur Aktivierung interpersoneller Ressourcen und vor dem Hintergrund von Stigmatisierung und Isolation der Betroffenen in monatlichen Sitzungen beigemessen.
Ziel der auf einer fachgruppenübergreifenden Zusammenarbeit basierenden Therapie ist somit ein auf den Patient:innen individuell zugeschnittenes Behandlungskonzept bzw. Trainingsprogramm, bei welchem aktivitäts-orientierte und kognitive Verfahren im Vordergrund stehen. Somit werden neben theoretischen Grundlagen der Ernährung auch die Bedeutung und praktische Umsetzung der Bewegung vermittelt sowie kognitive, emotionale und motorische Verhaltensweisen trainiert, die in bestimmten sozialen Situationen zu einem langfristig günstigen Verhältnis von positiven und negativen Konsequenzen für den Handelnden führen.
Oberärztliche Leitung:
PD Dr. med. habil. Eva Mennigen
Pflegerische Leitung:
Georges Küchenmeister