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Pharmakotherapie

Eine gezielte Pharmakotherapie ist bei vielen psychiatrischen Krankheitsbildern unverzichtbarer Bestandteil einer effektiven Behandlung.
Die unterschiedlichen Medikamente kommen nach sorgfältiger Prüfung der Indikation und unter Berücksichtigung eventueller Kontraindikationen und Nebenwirkungen zum Einsatz. Die Therapieentscheidung wird stets nach sorgfältiger Aufklärung und in Absprache mit dem Patienten getroffen. Die ärztliche Begleitung und Überprüfung der Medikation erfolgt über den gesamten Behandlungszeitraum und garantiert eine optimale Behandlung. Die Auswahl des Medikaments und die Dosierung orientiert sich an dem neuesten medizinischen Wissensstand.

In den letzten Jahrzehnten konnten in der Weiterentwicklung psychiatrischer Medikamente große Fortschritte erzielt werden. So sind viele der neu zugelassenen Medikamente besser verträglich und nebenwirkungsärmer als deren Vorläufer. Neue Wirkmechanismen sorgen für größere Therapieerfolge und Lebensqualität, sowohl in der Akut- als auch in der Langzeitbehandlung psychiatrischer Erkrankungen.

In der Psychopharmakotherapie kommen unterschiedliche Klassen von Medikamente wie die Neuroleptika, Antidepressiva, Mood- Stabilizer, Anxiolytika, Hypnotika und Antidementiva zum Einsatz. Bei einer Polypharmazie, wie sie in der Psychiatrie häufig notwendig ist, ist die genaue Kenntnis der Abbauwege und der Interaktionen der verschiedenen Medikamente untereinander unabdingbar um die Sicherheit und Verträglichkeit der Medikation zu gewährleisten.

Neuroleptika: Werden hauptsächlich zur Behandlung von Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis verwendet. Durch die Entwicklung der modernen „atypischen Neuroleptika“ (Atypika) Veminderung der Nebenwirkungen, vor allem der so genannten extrapyramidalmotorischen Störungen (EPS).

Antidepressiva: heterogene Gruppe von Pharmaka, die bei depressiven Syndromen unterschiedlicher Genese und Charakteristik einen stimmungsaufhellenden und/oder antriebsverbessernden Therapieeffekt haben. Insgesamt sind die Wirkstoffe gut verträglich und haben kein Abhängigkeitspotential.

Mood-Stabilizer: Diese stimmungsstabilisierenden Medikamente werden vor allem in der Behandlung affektiver Erkrankungen, wie der Bipolaren Störung verwendet. Sie können bestehende Symptome lindern, aber verhindern in der Langzeittherapie auch das erneute Auftreten von Krankheitsphasen.

Anxiolytika: Dies sind angstlösende Substanzen die aufgrund ihrer sedierenden Effekte auch als Tranquilizer bezeichnet werden. Sie werden häufig in akuten Krankheitsphasen als Begleitmedikation eingesetzt

Hypnotika: schlaferzeugende Pharmaka die bei Schlafstörungen eingesetzt werden können.

Antidementiva: Wirkstoffe die bei dementiellen Erkrankungen die Hirnleistung, insbesondere Gedächtnis, Konzentrations- und Auffassungsfähigkeit verbessern können und somit die Beeinträchtigungen sozialer Alltagsaktivitäten mildern. Des weiteren mindern diese Präparate die Progredienz der Erkrankung.