Rehabilitation
Um den größtmöglichen Nutzen aus einem Cochlea-Implantat zu ziehen, ist eine intensive und kontinuierliche Rehabilitaion und Nachsorge erforderlich. Das SCIC Dresden bietet ein umfassendes, modernes Reha-Konzept an, welches Patienten helfen soll, möglichst schnell und möglichst gut mit Ihrem CI-System hören zu lernen.
Das bietet Ihnen unser Reha-Konzept:
- Umfassende Information und Beratung vor und nach der CI-Implantation
- Erstmalige Anpassung des Audioprozessors 4-6 Wochen nach der Operation
- Fortlaufende, individuelle Einstellung des Audioprozessors
- Umfassende technische Betreuung, auch für Erwachsene, denn viele Fragen ergeben sich erst im Laufe der Zeit. Unsere erfahrenen Mitarbeiter liefern den Nutzern eine praktische Anleitung und wertvolle Tipps zum Umgang mit den technischen Geräten.
Intensives Hör-Sprachtraining für Kinder und Erwachsene in Einzel- und Gruppentherapien. Dabei wird die Hörentwicklung angeregt, gefördert und unterstützt, ebenso wie der Lautspracherwerb, die Kommunikations- und Interaktionsfähigkeiten.
- Fortlaufende Evaluation der Hör- und Sprachentwicklung
- Diagnostik und Therapie von Sprachentwicklungsverzögerungen
- Psychologische Diagnostik und Beratung
- Hilfestellungen zur Alltagsbewältigung. Erwachsene Patienten, Angehörige und Eltern werden intensiv beraten, informiert und begleitet.
- Enge Zusammenarbeit mit den Angehörigen, den betreuenden Schulen, Kindergärten, Frühfördereinrichtungen und allen an der Förderung beteiligten Institutionen und Personen
Anpassung
Die Erstanpassung des Prozessors erfolgt vier bis sechs Wochen nach der Operation. Zu diesem Zeitpunkt bekommt der Patient seinen Audioprozessor und kann erste Hörerfahrungen mit dem CI sammeln. Die Patienten sind für diese Erstanpassung in der Regel fünf Tage zur Rehabilitation im CI-Zentrum.
Im Rahmen der „Anpassungen“ werden durch Therapeuten und Techniker die bestmöglichen Einstellungen für jeden einzelnen Nutzer programmiert. Die Hörempfindungen der Patienten direkt nach der ersten Anpassung variieren sehr stark. Einige können nur Empfindungen (noch keine Töne) beschreiben, andere können schon ein wenig Sprache verstehen.
Bei späteren Klinikbesuchen erfolgt die weitere Feinabstimmung des Audioprozessors. Die individuellen Erfahrungen des Patienten sind dabei von zentraler Bedeutung.
Rehabilitation bei Erwachsenen
Erwachsenen CI-Trägern, die am Rehabilitationsprogramm des SCIC teilnehmen, werden in der Regel 40 Therapietage über einen Zeitraum von 2 Jahren angeboten. 4-6 Wochen nach der Implantation erfolgt die Erstanpassung, wofür die Patienten 5 Tage im SCIC bleiben. Ausgerichtet an den individuellen Gegebenheiten erhält der Patient im Abstand von ca. 8 Wochen je 2-3 Rehabilitationstage.
Zusätzlich zu den oben bereits aufgeführten Bereichen will das SCIC Dresden den Kontakt der Patienten untereinander fördern. Zum Beispiel durch kulturelle und soziale Veranstaltungen wie etwa Wandertage, Weihnachtsfeiern und Gruppentherapien. So ermöglichen wir unseren Patienten einen für sie wertvollen Informationsaustausch: welche Erfahrungen haben die Patienten mit dem CI gemacht? Welche Tipps und Tricks erleichtern den Alltag mit CI? Welche technischen Hörhilfen (FM-Anlagen, Induktionsschleifen, etc.) werden verwendet, um noch besser zu hören?
Rehabilitation bei Kindern
Nach der Cochlea-Implantation ist eine Intensivmaßnahme zur Habilitation des Hörens erforderlich. Diese umfasst in der Regel 60 Rehabilitationstage in einem Zeitraum von 2-3 Jahren. Diese Tage werden stationär in Wohneinheiten des SCIC im Abstand von ca. 8 Wochen durchgeführt.
Ziel der Rehabilitation von Kindern nach einer Cochlea-Implantation ist es, das Hören im Leben des Kindes zu verankern und seine kommunikativen und sprachlichen Fähigkeiten zu entwickeln und zu verbessern.
Das SCIC Dresden wendet dabei die muttersprachlich - reflektierende Lautsprachmethode von van Uden an und nutzt die Erfahrungen international renomierter Therapeuten wie etwa Frau Schmid-Giovannini, Warren Estabrooks, Morag Clark, etc.. Diese Methoden orientieren sich an der Hör-und Sprachentwicklung normalhörender Kinder. Die auditiv Verbale Therapie (AVT) stellt dabei einen Grundpfeiler unserer Arbeit dar. Darüber hinaus betrachten wir das Kind in seiner gesamten Persönlichkeit und Entwicklung. Weitere Therapieansätze wie etwa das "Zollinger-Konzept", systemische Beratungsangebote und ergo- und musiktherapeutische Förderungen ergänzen das interdisziplinäre Betreuungsangebot.
Besonders wichtig ist uns der enge Kontakt mit Eltern, denen wir auch beratend zur Seite stehen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Frühförderern, Schulen, Kindergärten sowie weiteren Therapeuten hilft den Kindern, den größtmöglichen Nutzen aus dem CI zu ziehen und den Alltag mit CI gut zu meistern.
Das SCIC bietet ein umfassendes Netzwerk für Kinder mit CI und deren Eltern. Es bringt Betroffene zusammen, verfügt in seiner Einrichtung über ein breitgefächertes Angebot, stellt Kontakte zu externen Therapeuten her und unterstützt Patienten bei sozialrechtlichen Fragestellungen.
Besondere Highlights für Kinder mit CI sind die jährlich stattfindenden Ferienlager und zahlreiche weitere Projekte, welche vom SCIC angeboten werden. Neben dem Erfahrungsaustausch der Kinder untereinander gibt es viele therapeutische und pädagogische Zielsetzungen, wie etwa die Verbesserung der Selbständigkeit und der Gesprächskultur, die Akzeptanz gegenüber den eigenen Einschränkungen, etc.