Patienteninformationen
Sehr geehrte Patienten,
die meisten Strahlentherapiebehandlungen werden ambulant vorgenommen. Dazu kommen Sie jeden Tag für kurze Zeit zur Strahlentherapie in die Klinik und fahren danach wieder nach Hause. Bei besonders schwerwiegenden Erkrankungen und komplizierten Therapien kann aber auch eine stationäre Behandlung erfolgen. Der grundlegende Ablauf der Strahlenbehandlung ist in beiden Fällen gleich:
Ablauf der Strahlentherapieplanung
Anmeldung
Die Anmeldung zur Strahlentherapie erfolgt meist durch den vorbehandelnden Arzt, der die Krankenunterlagen an die Klinik übersendet. Wir teilen Ihnen dann schriftlich oder telefonisch den ersten Vorstellungstermin mit. Bei Fragen oder Terminwünschen erreichen Sie unseren
Arzthelferpool
Tel.: 0351 458-2911
Fax: 0351 458-5836
Anmeldung Strahlentherapie
Ärztekonferenz im Universitäts KrebsCentrum - UCC
Schon vor dem ersten Vorstellungsgespräch schauen sich Ärzte verschiedener Fachdisziplinen (z.B. Innere Medizin, Chirurgie, Strahlentherapie, Nuklearmedizin) Ihre Krankenunterlagen genau an. Sie alle sind an der Behandlung von Krebspatienten beteiligt und arbeiten im Universitäts KrebsCentrum eng zusammen. In so genannten Tumorboards - das sind Konferenzen, bei denen Experten aus allen beteiligten Fachgebieten anwesend sind - beraten sie über Ihren individuellen Fall und geben bereits eine erste Therapieempfehlung.
Gespräch mit dem Patienten, Eingangsuntersuchung
Sie haben in einer unserer Ambulanzen einen Termin für eine erste Untersuchung erhalten. Bitte beachten Sie, dass Sie folgende Unterlagen mitbringen:
- Versichertenkarte Ihrer Krankenkasse
- einen gültigen Überweisungsschein von Ihrem Hausarzt oder einem niedergelassenen Facharzt
- Ihren persönlichen Medikamentenplan
- Lesebrille, Hörgerät (falls nötig)
Bitte beachten Sie weiterhin, dass die Entscheidung über eine mögliche Strahlenbehandlung nur nach ärztlicher Untersuchung und einem ausführlichen Arzt-Patienten-Gespräch getroffen werden kann. Sie sollten deshalb für den ersten Termin zwei bis drei Stunden einplanen.
Nach einer gründlichen Untersuchung erklärt Ihnen der Strahlentherapeut in einem ausführlichen Aufklärungsgespräch, welche Behandlungsziele er in Ihrem Fall anstrebt und wie die Therapie ablaufen soll. Außerdem erläutert er, mit welchen möglichen Nebenwirkungen Sie rechnen müssen und was Sie während der Therapiezeit beachten sollten. Dieses Gespräch bietet Ihnen auch Gelegenheit, offen über Ihre Ängste, Sorgen und Befürchtungen zu sprechen.
Im Anschluss bitten wir Sie, uns Ihr schriftliches Einverständnis zur Behandlung zu geben. Als Hochschuleinrichtung werden wir Sie auch um Ihre Zustimmung zur Verwendung Ihrer Daten für wissenschaftliche Auswertungen bitten. Wenn für Ihren Krankheitsfall geeignete Studien laufen, bieten wir Ihnen die Teilnahme an. Auch wenn Sie sich dagegen entscheiden, können Sie sicher sein, dass Sie eine optimale Behandlung gemäß den gültigen Therapiestandards erhalten.
Selbstverständlich können Sie sich zu diesem Gespräch von Angehörigen begleiten lassen.
Ärztebesprechung, Therapieentscheidung
Die Ärzte der Klinik für Strahlentherapie treffen sich täglich zu einer Besprechung mit Kollegen der Medizinphysik, der leitenden Bestrahlungsassistentin und einem klinischen Strahlenbiologen. In dieser Runde sprechen sie vor Beginn einer Therapie intensiv über jeden individuellen Fall und entscheiden, welche Therapie die erfolgversprechendste Behandlungsform ist. Durch die Beteiligung unserer spezialisierten Fachärzte und Physiker sowie eines klinischen Strahlenbiologen stellen wir ein Höchstmaß an Qualität in der Behandlung sicher.
Planung und Simulation der Strahlenbehandlung
Jede Strahlentherapie wird im Vorhinein genauestens geplant: Mit Hilfe von Röntgenaufnahmen oder einer Computertomographie (CT) machen sich die Experten zunächst ein differenziertes Bild von der Tumorregion; teilweise sind weitere bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) oder die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) nötig. In die Abbildungen zeichnet der Arzt millimetergenau das zu bestrahlende Gebiet ein und markiert die zu schonenden gesunden Organe. Anschließend berechnet ein Medizinphysiker mit Hilfe von Bestrahlungsplanungsprogrammen sehr präzise die Bestrahlungszeiten und Bestrahlungsfelder. Da häufig mehrere Planvarianten berechnet und miteinander verglichen werden, dauert die Bestrahlungsplanung in der Regel mehrere Tage.
Bei einem zweiten Termin wird der Bestrahlungsplan in einer Art Generalprobe (Simulation) an einem speziellen Therapiesimulator überprüft. Hierbei findet noch keine Bestrahlung des Tumors statt, sondern es werden lediglich ganz genaue Geräteeinstellungen vorgenommen. Außerdem werden die vorgesehenen Bestrahlungsfelder mit Röntgenaufnahmen dokumentiert, die während der Therapie immer wieder zur Kontrolle herangezogen werden können. So lässt sich die gleichbleibende Präzision der Strahlentherapie sicherstellen. Da der Patient bei jedem Bestrahlungstherapietermin gleich gelagert und das Bestrahlungsgerät jeweils exakt ausgerichtet werden muss, werden am Körper des Patienten Markierungen angebracht. Im Kopf-Hals-Bereich können diese auf einer speziellen Maske aufgezeichnet werden. Die Markierungen sollen während der mehrwöchigen Behandlung möglichst erhalten bleiben. Bitte beachten Sie dies auch bei Ihrer Körperhygiene; vermeiden Sie es zum Beispiel, heiß zu baden.
Strahlenbehandlung - ambulant oder stationär
Viele Patienten sind vor der ersten Sitzung besorgt und aufgeregt. Die Bestrahlung ist aber vollkommen schmerzlos und dauert in der Regel nur zwischen einer und sechs Minuten. Unsere medizinisch-technischen Radiologieassistentinnen (MTRA, im Folgenden auch Bestrahlungsassistentinnen genannt) betreuen Sie während der Sitzungen umfassend. Im Bestrahlungsraum werden Sie auf dem Bestrahlungstisch gelagert.
Einstellung der Bestrahlung durch die MTRA
Die Assistentinnen verwenden eventuell Kopf- und Armstützen. Falls der Kopf bestrahlt wird, legt die Assistentin Ihnen Ihre individuelle Maske an. Mit Hilfe eines ungefährlichen Laserlichts werden Sie exakt in die für die Behandlung nötige Position gebracht. Anschließend bleiben Sie für die kurze Zeit der Bestrahlung allein im Therapieraum. Sie sind aber mit uns in ständiger Verbindung und können über eine Sprechanlage jederzeit Kontakt mit uns aufnehmen. Dies sollten Sie aber nur in dringenden Fällen tun. Die erste Bestrahlungssitzung dauert länger als die folgenden, weil wir alle Einzelheiten im Vorfeld noch einmal genau prüfen.
Unsere MTRAs arbeiten in der Regel in zwei Schichten. Bei der Bestellung der Patienten richten wir uns nach diesem Schichtsystem, so dass der Patient im Verlauf seiner Behandlung möglichst feste Ansprechpartner an den Bestrahlungsgeräten hat.
Zur täglichen Strahlentherapie sollten Sie aus versicherungsrechtlichen Gründen nicht selbst mit dem Pkw kommen. Bitte benutzen Sie ein Taxi oder lassen sich von Angehörigen beziehungsweise Freunden helfen.
Nebenwirkungen
Vor Beginn der Behandlung informiert Sie Ihr Arzt oder Ihre Ärztin über die in Ihrem Fall möglichen Nebenwirkungen. Die Arztgespräche während oder zum Anschluss der Strahlentherapie dienen in erster Linie zur Erfassung solcher Nebenwirkungen. Sollten außerhalb dieser festen Gesprächstermine Probleme auftreten, können Sie bei den Bestrahlungsassistentinnen einen Arzttermin vereinbaren. Viele Nebenwirkungen lassen sich durch unterstützende Maßnahmen lindern. Hierzu zählen zum Beispiel bestimmte Essgewohnheiten bei Magen-Darm-Problemen sowie der Behandlung von Hautreaktionen mittels Puder oder Lotion; bei Mundschleimhautreaktionen helfen spezielle Mundspülungen. Für Letztere erhalten Sie Unterstützung durch speziell geschultes Fachpersonal. Ob mögliche Nebenwirkungen durch Medikamente behandelt werden sollen, entscheidet der Arzt.
Die mit der Strahlentherapie verbundenen Nebenwirkungen gehen in der Regel innerhalb weniger Wochen zurück. Gelegentlich können jedoch in den ersten zwei bis drei Wochen nach Therapieende Haut- oder Schleimhautreaktionen noch etwas fortschreiten. Falls dies bei Ihnen der Fall sein sollte und Sie einen vorzeitigen Arzttermin benötigen, wenden Sie sich bitte an die Bestrahlungsassistentinnen oder das Personal der Anmeldung.
Warten/Wartebereich
Für Ihre Behandlung ist möglicherweise eine besonders zeitaufwändige Technik nötig. Um alle Patienten optimal behandeln zu können, führen wir die Bestrahlungen täglich in zwei Schichten durch. Wir werden uns bemühen, Sie möglichst zur vereinbarten Zeit zu bestrahlen, trotzdem sind Wartezeiten nicht immer vermeidbar. Sollten Sie spezielle Probleme mit Ihrem Bestrahlungstermin haben, bitten wir Sie, diese mit den Bestrahlungsassistentinnen zu besprechen. Häufig lässt sich gemeinsam eine Lösung finden.
In unserer Klinik gibt es vier Wartebereiche, die farblich gekennzeichnet sind (grün, gelb, rot, blau). Die Wartebereiche werden teilweise von Patienten verschiedener Ambulanzen und Bestrahlungstherapien genutzt. Aus diesem Grund kann es vorkommen, das später eintreffende Patienten vor Ihnen aufgerufen werden.
Das Universitätsklinikum Dresden bildet angehende Ärzte beziehungsweise Ärztinnen, Krankenschwestern, Bestrahlungsassistentinnen und Arzthelfer aus. Im Rahmen ihrer Ausbildung sind diese Mitarbeiter an wechselnden Arbeitsplätzen eingeteilt. Ärzte beziehungsweise Ärztinnen arbeiten in Schichten und nehmen neben der Krankenversorgung noch weitere Aufgaben in Forschung und Lehre wahr. Aus diesen Gründen werden Sie bei Ihren Vorstellungen in den Ambulanzen nicht immer von demselben Arzt oder derselben Ärztin untersucht werden können. Sie können sich aber sicher sein, dass Therapieentscheidungen immer mit einem spezialisierten Facharzt abgesprochen werden. Jeder Fach- oder Oberarzt sowie jeder Physiker in unserer Klinik ist spezialisiert auf die Behandlung bestimmter Tumorarten und bestimmte Bestrahlungsverfahren. Damit erreichen wir ein größtmögliches Maß an Fachwissen.
Ausfall eines Bestrahlungsgerätes
Moderne Bestrahlungsgeräte sind technisch äußerst kompliziert aufgebaut. Die sehr hohen Anforderungen an die Geräte bezüglich Sicherheit und Strahlenschutz werden durch regelmäßige Qualitätskontrollen und Wartungen gewährleistet. Zusätzlich zu diesen Qualitätskontrollen verfügen die Bestrahlungsgeräte über eine Vielzahl von "Sicherungen". So gibt das Gerät die Bestrahlung nur dann frei, wenn sämtliche Details genau mit den geplanten und im Computer gespeicherten Daten übereinstimmen. Bereits bei kleinsten Abweichungen "verweigert" das Gerät die Bestrahlung. Diese Situation kann unter Umständen auch ungeplant während der Arbeitszeit auftreten. Wir möchten Sie dafür um Ihre Verständnis bitten! Die Bestrahlungsassistentinnen, Ärzte und Physiker der Klinik sind bestrebt, Ihre Bestrahlung so schnell wie möglich unter Wahrung aller Sicherheitsregeln fortzusetzen. Für weitere Informationen lesen Sie hier!
Nachsorge
Jeder Patient erhält nach Abschluss der Strahlentherapie regelmäßige Nachsorgetermine in unserer Klinik. Bei vielen Tumorarten werden zusätzliche (bildgebende) Untersuchungen über andere Fachärzte vorgenommen. Auch in diesen Fällen ist es uns wichtig, weiterhin Informationen über Ihren Krankheitsverlauf zu erhalten, um die Qualität der Behandlung bestmöglich beurteilen und sicherstellen zu können.
Wir bitten Sie daher, die Nachsorgetermine in unserer Klinik wahrzunehmen! Sollte dies beispielsweise aufgrund der Entfernung Ihres Wohnortes oder aufgrund Ihrer Erkrankung nicht möglich sein, teilen Sie uns dies bitte mit. Wir können dann regelmäßige Nachfragen bei Ihrem behandelnden Arzt vereinbaren.
Weitere Informationen:
Krebsinformationsdienst
Der Krebsinformationsdienst (KID) ist seit 1986 Anlaufstelle für alle Fragen zum Thema Krebs. Patienten, ihre Angehörigen und Freunde sowie alle interessierten Bürger können sich an den Dienst wenden. Qualifizierte und erfahrene Mitarbeiter beantworten ihre Fragen unentgeltlich - am Telefon, per E-Mail oder persönlich im Universitäts KrebsCentrum Dresden. Sie benötigen für diese Beratung keinen Überweisungsschein. Im Internet bietet der KID aktuelles Wissen, nützliche Tipps für Betroffene, Adressen und Links zu weiteren qualitätsgesicherten Informationsangeboten.
Kontakt
Tel.: 0800 4203040
krebsinformationsdienst@dkfz.de
www.krebsinformationsdienst.de
Merkheft für Patienten
In Ihrem Merkheft werden alle Termine für Arztvorstellungen, Laboruntersuchungen und Nachsorgebehandlungen eigetragen. Sie erhalten das Merkheft zusammen mit Ihren Unterlagen zur Behandlung in unserer Klinik.
Bitte melden Sie sich zur jeweiligen Behandlung an, indem Sie Ihr Merkheft in den Briefkastenschlitz der Tür zum Bestrahlungsgerät, Labor oder Sozialdienst einwerfen.
Sozialdienst
Die für unsere Klinik zuständige Mitarbeiterin des Sozialdienstes, Dagmar Ballast, finden Sie im Zimmer 134 gegenüber dem blauen Wartezimmer. Falls Sie eine Beratung zu einer möglichen Anschlussheilbehandlung (Kur - Rehabilitationsantritt ca. 4 Wochen nach dem Bestrahlungsende) wünschen, melden Sie sich bitte möglichst 2-3 Wochen nach Beginn der Bestrahlung bei ihr. Informieren Sie sich bitte vor dem Termin, wer Ihr Rentenversicherungsträger ist. Rentner bringen bitte den letzten Rentenbescheid mit! Die Sozialfürsorgerin berät u.a. auch zu den Themen Behindertenausweis, Pflegegeld, Heil- und Hilfsmitteln sowie einer einmaligen finanziellen Unterstützung der Deutschen Krebshilfe in Bonn (einkommens- und vermögensabhängig).
Beratungszeiten | |
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Dienstag | 14.30-17.00 Uhr |
Mittwoch | 09.00-11.30 Uhr |
Donnerstag | 09.00-11.00 Uhr |
Kontakt
Sozialpädagogin
Dagmar Ballast
E-Mail
Tel.: 0351 458-2310
Fax: 0351 458-7316
Taxitelefon
Viele Patienten benutzen für den täglichen Weg zu unserer Klinik ein Taxi. Diese Fahrten werden zu einem erheblichen Teil von den Krankenkassen bezahlt. Im Wartebereich der Eingangshalle finden Sie unser Taxitelefon, in dem die Telefonnummern der großen Dresdner Taxiunternehmen eingespeichert sind. Dieser Service ist für Sie kostenfrei!
Die Fahrtkostenübernahmebescheinigungen für die Krankenkassen werden täglich an der Anmeldung der Klinik bestätigt. Neue Formulare erhalten Sie ebenfalls dort!