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Augenheilkunde

Augenheilkunde

Aufgrund der Nähe zwischen Auge und Gehirn besteht eine enge Verbindung zwischen den klinischen Fächern Neurologie und Ophthalmologie. Dies trifft besonders für das Krankheitsbild der Multiplen Sklerose zu, bei der das MS-Zentrum Dresden sehr dankbar ist für die enge Kooperation mit der Universitätsaugenklinik unter Prof. Pillunat. Dabei ist die Richtung der Zusammenarbeit je nach Krankheitsphase unterschiedlich:

Weil die häufigste Erstmanifestation der Multiplen Sklerose die Sehnervenentzündung ist, die zumeist in der Augenklinik diagnostiziert wird, werden viele Patienten aus der Augenklinik im MS-Zentrum vorgestellt und dann von uns abgeklärt. Eine stationäre, für den Patienten unangenehme Aufnahme ist heutzutage nicht mehr notwendig, da sämtliche Diagnostik schnell ambulant im MS-Zentrum Dresden zur Verfügung steht.

Im Laufe der Erkrankung ändert sich dann die Richtung. Das MS-Zentrum bittet häufig die ophthalmologischen Kollegen um Mitbetreuung von MS Patienten, wenn es um die Fragestellung geht, ob dem Sehproblem die Multiple Sklerose oder eine andere ophthalmologische Erkrankung zugrunde liegt. Die Beurteilung der Sehbahnfunktion eignet sich hervorragend zum Monitoring der Multiplen Sklerose, dem Augenarzt stehen dabei vielfältige Möglichkeiten der Quantifizierung wie zum Beispiel die okuläre Kohärenztomographie (OCT, s.o.) zur Verfügung.

Neben der Funktion des Sehnervens kann im Rahmen der Multiplen Sklerose auch die Steuerung der Augenmuskeln beeinträchtigt sein, was zum Augenzittern, dem sogenannten Nystagmus, bzw. der Ausbildung von Doppelbildern führen kann. Hier kann der Augenarzt symptomatisch helfen zum Beispiel in der Sehschule. Interessanterweise zeigen MS-Patienten auch andere Entzündungserkrankungen im Bereich des Auges, die sogenannte Uveitis bzw. Regenbogenhautentzündung. Diese erfordern regelmäßige augenärztliche Kontrollen mit einer zielgerichteten Therapie, um die Augenfunktion zu erhalten. Kurzum, in Dresden wird das Auge als Fenster zum Gehirn intensiv genutzt und immer mit in das Gesamtkonzept miteinbezogen.