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Kernspintomographie (MRT)

Kernspintomographie (MRT)

Eine frühzeitige Diagnosestellung der MS wie auch die aktuellen innovativen Therapien wären ohne die Revolution in der Bildgebung der Multiplen Sklerose nicht denkbar, die mit dem ersten Kernspintomogramm (MRT) des Gehirns im Jahr 1970 begann und mit der Verfügbarkeit von MRTs in der klinischen Versorgung seit den 80er Jahren ihre Fortsetzung fand. Heute basieren Diagnosestellung sowie Monitoring ganz entscheidend auf diesen bildgebenden Verfahren, das etwa zehnmal empfindlicher ist als die rein klinische Beurteilung. Etwa 90 % des Eisbergs der entzündlichen MS-Aktivität liegt unterhalb der Wasseroberfläche und kann klinisch nicht beurteilt werden, allein die MRT-Bildgebung erlaubt die Feststellung dieser Aktivität unter der Wasseroberfläche.

Das Verfahren der Magnetresonanztomographie erlaubt die Darstellung von Schnittbildern des menschlichen Körpers. Sie basiert auf sehr starken Magnetfeldern sowie magnetischen Wechselfeldern im Radiofrequenzbereich, bei denen die Wasserstoffatome im Körper so angeregt werden, dass ein elektrisches Signal induziert wird. Somit wird bei dieser Technik keine belastende Röntgenstrahlung erzeugt bzw. genutzt, was positiv ist für eine regelmäßige Untersuchung mittels MRT. Um akute Entzündungsherde darzustellen, was insbesondere bei der Erstdiagnostik eine wichtige Rolle spielt, wird paramagnetisches Kontrastmittel verwendet, das in das Gewebe übertritt, wenn dort ein akuter Entzündungsherd besteht.

Am MS-Zentrum Dresden besteht eine sehr intensive Zusammenarbeit mit der Neuroradiologischen Abteilung von Frau Prof. Linn. Speziell Herr Dr. Kitzler mit seinem Team zeichnet sich für hochqualitative MRTs von Rückenmark und Gehirn verantwortlich, die nicht nur für die klinische Versorgung, sondern auch für die Forschung genutzt werden. Durch einzigartige Kooperationen z.B. im Rahmen des MS PATHS-Projekts ist es uns seit Kurzem möglich, die bei uns durchgeführten MRTs einer quantitativen Beurteilung zuzuführen. Mit Hilfe spezieller Software und der bei uns standardmäßig durchgeführten MRTs ist es möglich, die Veränderung von MS-Läsionen ebenso zu beschreiben wie die Veränderung des Gehirnvolumens im Verlauf. Aufgrund des Alterungsprozesses kommt es regelhaft immer zur Abnahme des Gehirnvolumens. Mit den am UKD durchgeführten MRT-Kontrollen ist es nun möglich, zu beurteilen, ob die Veränderung des Gehirnvolumens über das altersentsprechende Maß hinausgeht. Aufgrund dieser Möglichkeiten streben wir für alle Patienten die Bildgebung bei uns im Zentrum an, da mit dieser weitergehende Aussagen als mit dem Standard-MRT möglich sind. Wir versuchen parallel, diesen Standard auch mit den anderen niedergelassenen Radiologen zu etablieren.