Häusliche Gesundheitsstation
Projektlaufzeit:
17.06.2018 bis 30.09.2022
Hintergrund:
Medizinische Versorgung chronisch Kranker im häuslichen Bereich
Die medizinische Versorgung von Personen mit chronischen Erkrankungen wird sich aus der Klinik und Ambulanz zunehmend in den häuslichen Bereich verlagern. Im häuslichen Umfeld wird üblicherweise klassische Medizintechnik angewendet, die aber mit einem hohen Aufwand für die Erfassung und Kontrolle des Patientenzustands verbunden ist. Auch können die intermittierenden Messungen die Genese der Erkrankung nur bedingt abbilden. Patientenkomfort und Bedienfreundlichkeit der zurzeit angewendeten Messtechnik spielen eher eine untergeordnete Rolle. Dies ist oft mit einer mangelnden Akzeptanz und teilweise auch fehlerhaften Messungen verbunden.
Evaluation telemedizinisch unterstützter Versorgungsansätze
Der in Deutschland bislang zögerliche Übergang telemedizinisch unterstützter Versorgungsansätze in die Regelversorgung kann unter anderem auf Defizite in der Evaluationspraxis und eine fehlende Standardisierung zurückgeführt werden. Ohne methodisch solide Evaluationen können die notwendigen Wirksamkeits- bzw. Kosteneffektivitätsnachweise für Entscheidungsträger und potenzielle Anwender nicht erbracht werden.
Ziel:
Optimierte medizinische Versorgung chronisch Kranker im häuslichen Bereich
Unter besonderer Berücksichtigung der Benutzerfreundlichkeit und des Patientenkomforts sollen innovative Systeme und Verfahren zum hausärztlichen Patientenmonitoring entwickelt und getestet werden. Kernkomponente ist dabei die zur Anwendung kommende kontaktlose Messtechnik - die kamerabasierte Photoplethysmographie. Exemplarisch wird die Betreuung von Herzinsuffizienzpatienten (Herzschwäche) im häuslichen Umfeld verfolgt. Als Ergebnis sind Lösungen zu erwarten, die zukünftig im Rahmen eines effizienteren Selbstmanagements bei der Langzeitversorgung von Patienten mit betreuungsbedürftigen chronischen Erkrankungen eingesetzt werden. Die Ergebnisse des Projekts sollen als Produkt- und Dienstleistungsbestandteil bereits am Markt bestehender Smart-Home-Lösungen integriert werden und derartige Lösungen um telemedizinische Anwendungen sinnvoll ergänzen.
Instrument zur Evaluierung von Telemedizinlösungen in Sachsen
Flankierend zum Projekt wird ein standardisiertes, evidenzbasiertes und regional passfähiges Set an Evaluierungsgrundsätzen zur Bewertung zukünftiger Telemedizinlösungen in Sachsen entwickelt, erprobt und implementiert. Die Grundlage hierfür bilden die durch das ZEGV bereits im Projekt «CCS Telehealth Ostsachsen» erarbeiteten Grundsätze zur Evaluation telemedizinischer Anwendungen. Das Instrument steht dann als zukünftiger Standard zur Bewertung telemedizinischer Lösungen in Sachsen zur Verfügung. Im Rahmen der Entwicklung erfolgt der Wissenstransfer mit anderen europäischen Initiativen zur Standardisierung der Evaluation von Telemedizin-Lösungen. Zudem erfolgt eine outcome-orientierte Evaluation des Telemedizinprojektes "Häusliche Gesundheitsstation".
Rolle des ZEGV im Rahmen des Projektes:
Das Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) erarbeitet in enger Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insb. Systementwicklung (WISE) der TU Dresden, das Instrument zur Evaluierung von Telemedizinlösungen in Sachsen.
Projektleitung:
Technische Universität Dresden, Institut für Biomedizinische Technik (IBMT)
Projektbeteiligte:
- TU Dresden, Professur für Allgemeinmedizin (AMED)
- TU Dresden, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insb. Systementwicklung (WISE)
- TU Dresden, Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV), TU Dresden
- Fa. Jendrzik Haustechnik, Dresden
Förderung:
Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Die Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Weitere Informationen siehe:
Poster Häusliche Gesundheitsstation
Ansprechpartner am ZEGV
Andreas Knapp
0351 458-5665
E-Mail