PAKO-ATOP
Patientenkompetenz bei allergischen Erkrankungen des atopischen Formenkreises
Patientenkompetenz bei allergischen Erkrankungen des atopischen Formenkreises - eine randomisierte kontrollierte Studie zur Wirksamkeit eines neu entwickelten webbasierten Angebots für leicht bis mittelschwer betroffene Menschen.
Projektlaufzeit:
01.04.2017 – 31.03.2020
Zielsetztung:
Mit Hilfe einer internetbasierten Intervention möchten wir die allergiespezifische Gesundheitskompetenz der Betroffenen stärken. In erster Linie geht es uns um die Erhöhung des Krankheits‐ und Behandlungswissens bei Menschen mit allergischen Erkrankungen. Im Weiteren möchten wir die Handlungskompetenz der Betroffenen stärken und ihre Fähigkeit erhöhen, ihre Allergien selbst gut und richtig zu behandeln. Wir hoffen, dass damit auch die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Betroffenen steigt.
Hintergrund:
Etwa 30% der Erwachsenen in Deutschland leiden an mindestens einer Allergie [1]. Ein großer Anteil entfällt auf Erkrankungen des atopischen Formenkreises (ATOP), wie allergisches Asthma, allergische Rhinokonjunktivitis, Neurodermitis und mit atopischen Erkrankungen assoziierte Nahrungsmittelallergien.
Den Betroffenen steht eine Reihe wirksamer, nicht rezeptpflichtiger Therapien zur Verfügung. Sie haben damit sehr gute Möglichkeiten, ihre Symptome selbst, auch ohne kontinuierliche (fach)ärztliche Betreuung, zu kontrollieren. Bedenklich stimmt, dass ca. vier von zehn betroffene Person sich trotz belastender Symptome nicht mit frei erhältlichen Medikamenten behandeln oder Strategien der Allergenvermeidung nutzen [2].
Um diese Situation zu verbessern, entwickeln wir eine didaktisch fundierte, webbasierte Intervention unter Beteiligung von Betroffenen. Sie soll die Gesundheitskompetenz und die Fähigkeit zum Selbstmanagement der Zielgruppe stärken. Ob die Intervention diese Ziele erreicht, untersuchen wir in einer randomisierten kontrollierten Studie.
Methode:
Das Projekt gliedert sich in drei Teile:
(A) Qualitative Vorstudie: In insgesamt vier Fokusgruppen und vier leitfadengestützten Einzelinterviews mit Erwachsenen mit leicht bis mäßig ausgeprägten allergischen Erkrankungen des atopischen Formenkreises erheben wir detaillierte Informationen zu Vorerfahrungen, Vorkenntnissen und Bedürfnissen.
(B) Entwicklung der Intervention: Basierend auf den Erkenntnissen der qualitativen Vorstudie sowie einer systematischen Zusammenstellung von bestehendem Wissen zu erkrankungsspezifischen, didaktischen und e‐learning spezifischen Aspekten werden voraussichtlich fünf Lernmodule entwickelt. Eine Anwendergruppe (ca. n=15 Angehörige der Zielgruppe) begleitet die Entwicklung der Intervention und testet die Lernmodule vorab in Bezug auf Akzeptanz, Zufriedenheit mit den Inhalten und Durchführbarkeit.
(C) Hauptstudie - Evaluation der Wirksamkeit der Intervention: Die Wirksamkeit des internetbasierten Angebots wird in einem randomisierten, prospektiven Kontrollgruppendesign überprüft (n=300 je Interventions‐ und Kontrollgruppe). Die Datenerhebung erfolgt im Rahmen einer standardisierten Online-Befragung nach 4, 12 und 24 Wochen (Mitte-Ende 2018).
Projektleitung:
Die Projektleitung ist an der Pädagogischen Hochschule Freiburg im Arbeitsbereich Public Health & Health Education bei Prof. Dr. Eva-Maria Bitzer angesiedelt (Link).
Projektbeteiligte PH Freiburg:
Prof. Dr. Ulrike Spörhase, Institut für Biologie und Didaktik
Karin Drixler, Arbeitsbereich Public Health & Health Education.
Weitere Projektstandorte und Beteiligte:
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Zentrum für Psychosoziale Medizin, Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP) | |
Dr. rer. pol. Ines Schäfer |
Medizinische Hochschule Hannover
Universität Carl-Gustav Carus Dresden
Förderung:
Das Projekt PAKO-ATOP wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Förderkennzeichen: ZMV I 1 -2517 FSB 004
Referenzen:
1. Langen U, Schmitz R, Steppuhn H (2013). Häufigkeit allergischer Erkrankungen in Deutschland. Bundesgesundheitsblatt: 56(5‐6): 698–706.
2. Augustin M, Franzke N, Beikert FC et al. (2013) Allergies in Germany ‐‐ prevalence and perception by the public. Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft: JDDG 11(6): 514–520.