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24. Januar 2024

Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) meldet steigende Organspendezahlen in 2023 – am ZMI entwickeltes Screeningtool DETECT leistet entscheidenden Beitrag

Im Jahr 2023 haben 965 Menschen nach ihrem Tod ein Organ oder mehrere Organe gespendet. Dies sind 96 Personen mehr als im Vorjahr und entspricht einer Steigerung von 11%. Auch die Summe der in Deutschland postmortal entnommenen Organe, welche über die internationale Vermittlungsstelle „Eurotransplant“ nach festgelegten medizinischen Kriterien verteilt und letztlich hierzulande oder im Ausland transplantiert wurden, ist gestiegen: Sie erhöhte sich um 8,1% auf 2.877 Organe (2022: 2.662). Diese Entwicklungen stellen einen leichten Erholungskurs innerhalb der Organtransplantationen dar – nach schweren Jahren während der COVID19-Pandemie und einem starken Rückgang der Spender*innenzahlen insbesondere im Jahr 2022.

Das am UKD entwickelte und vom Zentrum für Medizinische Informatik (ZMI) programmierte, implementierte und technisch umgesetzte Screeningtool DETECT spielt bei dem Prozess der Organspende eine bedeutende Rolle:

DETECT detektiert – ganz seinem Akronym folgend – Patient*innen auf deutschen Intensivstationen, denen ein Hirnausfall droht und die – im Falle eines vorhandenen Organspendeausweises oder der Einwilligung der Angehörigen und bei Einhaltung gewisser medizinischer Voraussetzungen – für eine Organspende infrage kommen.

Das Team am ZMI zeichnet nicht nur für die technische Entwicklung von DETECT verantwortlich, sondern stellt es bundesweit sämtlichen interessierten Kliniken kostenlos via Open Source-Lizenz zur Verfügung. Des Weiteren kümmern sich die beauftragten Informatiker*innen am ZMI um die bundesweite Installation des Tools, die Integration, den Support sowie die Integration und Wartung für alle angeschlossenen Häuser. Hierbei ist aufgrund unterschiedlicher Standard-Schnittstellen, welche die Software besitzt, die Anbindung an unterschiedlichste PDM-Systeme, darunter Dedalus ORBIS, COBRA, Meierhofer, LOWTeq uvm., möglich.

Mit der Entwicklung und Bereitstellung der Software unterstützt das DETECT-Team die Arbeit der Transplantationsbeauftragten auf entscheidende Weise: Die hier ansässigen Informatiker*innen bekommen die einschlägigen Daten aus dem jeweiligen Klinikdokumentationssystem einer der zahlreichen angeschlossenen Intensivstation. Sie erkennen, wenn einem Patienten oder einer Patientin laut dem dahinterstehenden Algorithmus der Hirntod droht. Kriterien sind hier etwa Werte wie die Pupillenweite und -reaktion, der Glasgow Coma Score, die Richmond Agitation-Sedation Scale, kurz RASS, ein medizinisches Score-System zur Einschätzung des Agitations- oder Sedationszustands, oder auch der Hirndruck. Die entsprechenden Fälle werden dem Transplantationsbeauftragten gemeldet, der daraufhin weitere Schritte einleitet.

All diese medizininformatischen Prozesse rund um die so essentielle Thematik ‚Organspende‘ laufen unter dem Dach der national agierenden DSO zusammen, mit der das Dresdner Team in enger, vertrauensvoller Abstimmung zusammenarbeitet.

Haben Sie Fragen zum Support rund um DETECT? Dann schreiben Sie uns unter folgender Mailadresse:

Die vollständige Pressemittteilung der DSO finden Sie hier: https://dso.de/dso/presse/pressemitteilungen/Organspendezahlen%20in%202023%20auf%20leichtem%20Erholungskurs/120)