Erfolgreicher Workshop zur Förderung der Nutzung von Real World Data in der Medizinischen Forschung in Deutschland
Am 07.05.2024 fand der Workshop "Real World Data Analytics for Large Scale Evidence Generation – OHDSI in Deutschland: Aus der Nische in die Zukunft" in Berlin statt. Organisiert und durchgeführt wurde der Workshop durch das Team OHDSI Germany Team unter Leitung von Michéle Zoch und Dr. Ines Reinecke in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Informatik-Initiative (MII) und der TMF. Der Workshop zielte darauf ab, Expertise in Deutschland im Bereich der Observational Health Data Sciences and Informatics (OHDSI) und OMOP (Observational Medical Outcomes Partnership) weiter aufzubauen. Ziel ist es, die Forschungsgemeinschaft aud nationaler Ebene zu stärken und die Grundlage für die Teilnahme an internationalen retrospektiven Beobachtungsstudien zu legen.
Die Veranstaltung begann mit einer Einführung von Dr. Ines Reinecke und Michéle Zoch, um die Ziele des Workshops und die Bedeutung der Integration von Real World Data (RWD) in klinische und Beobachtungsstudien zu erläuterten. Prof. Dr. Christian Reich lieferte in seiner Keynote tiefgreifende Einblicke in die OHDSI-Community, diskutierte die Reproduzierbarkeit wissenschaftlicher Ergebnisse und betonte die Wichtigkeit des Terminologie-Managements.
Im weiteren Verlauf des Tages präsentierten Expert:innen wie Mirko Gruhl und Elisa Henke innovative Ansätze zur Datenintegration und -transformation mittels ETL-Strecken, die FHIR-Standards und OMOP CDM kombinieren, aber auch eine portable Infrastruktur basierend auf offenen Standards bereitstellen. Dr. Michael Kallfelz führte durch die Nutzung des ATHENA-Vokabularservices und teilte wertvolle Erfahrungen mit dem Community Contribution Process, um national relevante Terminologien und deren Übersetzungen in international standardisierte Terminologien zu integrieren.
Die Sessions wurden ergänzt durch praxisnahe Beispiele, die die Brücke von theoretischen Grundlagen zu konkreten Anwendungen schlugen. Nikolai Grewe illustrierte dies anhand des DARWIN-Netzwerks und dessen Studien, während Michéle Zoch auf die Herausforderungen und Chancen bei der Erforschung seltener Erkrankungen einging. Alexa Straus und Christian Hentschel demonstrierten die Open Source Tools von Data4Life, die einen zusätzlichen Mehrwert bei der Arbeit mit OMOP liefern und nationale Anforderungen berücksichtigen. Jennifer Hoss sprach abschließend über das herausfordernde Thema der Compliance im Hinblick auf den Betrieb und die Anforderungen an die Sicherheit einer OMOP Infrastruktur und stellte eine Sammlung von Dokumenten als vor, die zur Nutzung für andere Standorte frei zur Verfügung gestellt werden
Der Workshop endete mit einer Diskussion, geleitet von Dr. Ines Reinecke und Michéle Zoch, die den zukünftigen Bedarf und die nächsten Schritte für die Integration der deutschen Forschungsaktivitäten in den European Health Data Space und darüber hinaus skizzierten.
Dieser Workshop markiert einen wichtigen Schritt vorwärts in der Nutzung von Gesundheitsdaten für die Forschung in Deutschland und stellt eine wichtige Verbindung zwischen nationalen Initiativen und internationalen Forschungsnetzwerken her. Der Fokus auf offene Plattformen und Standards betont die Bedeutung von Transparenz und Kooperation in der medizinischen Forschung.