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INTERPOLAR - Reduktion arzneimittelbezogener Schäden für Arzneimittel-Sicherheit

INTERPOLAR - Reduktion arzneimittelbezogener Schäden für Arzneimittel-Sicherheit

Projektlaufzeit:

01.01.2023 - 31.12.2026

Projektinhalt:

Das Kürzel INTERPOLAR steht für "INTERventionelle POLypharmazie – Arzneimittelwechselwirkungen, Risiken" - all jene Schlagwörter, um die das Forschungsprojekt kreist:

Arzneimittelbezogene Probleme - hierzu gehören Medikationsfehler sowie medikamentöse Wechsel- und Nebenwirkungen - sind ein häufiges, jedoch viel zu wenig beachtetes Problem bei der Behandlung von Patient*innen im Krankenhaus, die sowohl das Befinden der Betroffenen als auch den Behandlungserfolg erheblich gefährden. Das dringende Problem der Arzneimittelsicherheit wird in Deutschland durch einen Mangel an Stationsapotheker*innen in Krankenhäusern verschärft. Bestimmte Patient*innen weisen zudem ein signifikant erhöhtes Risiko für arzneimittelbedingte Schäden auf. Zu erwähnen sind etwa all jene - häufig ältere - Patient*innen, die auf mehrere parallel wirkende Medikamente und Arzneien eingestellt sind. Überdies werden täglich zahllose Daten in Kliniken, Arztpraxen und in der Forschung erhoben. In ihrer Gesamtheit bilden sie einen bedeutsamen Datenschatz für die Forschung, der allerdings nur dann bundesweit nutzbar ist, wenn die Datenformate und IT-Systeme zusammenpassen.

An diesen Problemstellen setzt INTERPOLAR an: Ziel des Verbundes ist es, ein funktionierendes Arzneimittelmanagement in Krankenhäusern zu etablieren und hierfür Patient*innen mit besonders hohem Risiko für arzneimittelbedingte Schäden  mittels eines Algorithmus zu identifizieren. Die in den Krankenhausinformationssystemen (KIS) verfügbaren elektronischen Krankenakten (EMR) sollen genutzt werden, um jede aufgenommene Person hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit eines klinisch relevanten medikationsbezogenen Problems (MRP) zu bewerten. Sind die kritischen Fälle bekannt, können arzneimittelbezogene Fehler deutlich reduziert werden und Kliniker*innen wie Stationsapotheker*innen die Sachlage besser einschätzen. So wird ein bedeutender Nutzen für die Betroffenen im Rahmen von deren medikamentösen Behandlung erzielt. Mittels einer Studie werden die Ergebnisse geprüft. Der auf diese Weise entwickelte Risiko-Score wird öffentlich und frei verfügbar gemacht. Ein anschließender Nachweis des Nutzens der Intervention wird die Einführung des Modells in anderen Krankenhäusern erheblich befördern.

Rolle der Hochschulmedizin Dresden:

Der Standort Dresden ist innerhalb des Projektes mit einer multizentrischen, versorgungsnahen Interventionsstudie betraut. Ihm kommt hierbei die Aufgabe zu, zu untersuchen, ob der Service der Stationsapotheker*innen von der Einführung eines Algorithmus zur Identifizierung von Patient*innen mit besonders hohem Risiko für Medikationsfehler und Nebenwirkungen verbessert werden kann. Hierzu gehören namentlich die Sicherstellung der zeitnahen und sauberen Dokumentation und Pflege der Datenbasis für die projektbezogenen Maßnahmen und die wissenschaftliche Evaluation.


Ansprechpartnerin:

 

Ines Reinecke

Leitung Datenintegrationszentrum

Ines Reinecke (M. Sc)

 


Finanzierung:

Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Förderkennzeichen: 01ZZ2320F